Saint-Gladie-Arrive-Munein | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Atlantiques (64) | |
Arrondissement | Oloron-Sainte-Marie | |
Kanton | Orthez et Terres des Gaves et du Sel | |
Gemeindeverband | Béarn des Gaves | |
Koordinaten | 43° 23′ N, 0° 56′ W | |
Höhe | 53–201 m | |
Fläche | 6,53 km² | |
Einwohner | 198 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 30 Einw./km² | |
Postleitzahl | 64390 | |
INSEE-Code | 64480 |
Saint-Gladie-Arrive-Munein ist eine französische Gemeinde mit 198 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel (bis 2015: Kanton Sauveterre-de-Béarn).
Der Name in der gascognischen Sprache lautet Sent Gladia-Arriba-Munenh.[1] Der Namensteil Saint-Gladie geht auf den heiligen Litorius zurück, einen Bischof von Tours von 338 bis 370. Arriba kommt aus dem gascognischen Wort arriba und bedeutet „Land in der Nähe eines Wasserlaufs“, Munein ist vermutlich von einem Mann namens „Muno“ abgeleitet.[2]
Saint-Gladie-Arrive-Munein liegt ca. 40 km nordwestlich von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Provinz Béarn an der Grenze zur historischen Region Soule im französischen Teil des Baskenlands.
Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:
Guinarthe-Parenties | Sauveterre-de-Béarn | Barraute-Camu |
Osserain-Rivareyte | ![]() |
Montfort |
Domezain-Berraute | Etcharry Espiute |
Tabaille-Usquain |
Saint-Gladie-Arrive-Munein befindet sich im Einzugsgebiet des Flusses Adour und liegt am linken Ufer des Gave d’Oloron, einem Nebenfluss des Gave de Pau. Das Gebiet der Gemeinde wird durchquert vom Saison, einem Nebenfluss des Gave, und seinem Zufluss, dem Ruisseau Haubiel, der in Saint-Gladie-Arrive-Munein entspringt.[3]
Die drei Dörfer Saint-Gladie, Arrive und Munein bildeten strategische Verteidigungspunkte für Sauveterre, die Hauptstadt des Hoch-Béarn im Mittelalter. Bei der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Saint-Gladie vierzehn, in Arrive neun und in Munein zehn Haushalte gezählt. Alle Dörfer gehörten zur Bailliage von Sauveterre. In Saint-Gladie und in Munein gab es Laienklöster, Vasallen des Vicomtes von Béarn. Ein Nebenweg des Jakobswegs von Vézelay nach Santiago de Compostela verläuft durch das Gemeindegebiet. In Saint-Gladie gab es deshalb ein Hospital zur Aufnahme und Pflege von Pilgern. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahre 1685 gab es eine protestantische Minderheit in Saint-Gladie, eines der letzten hugenottischen Lehen im Béarn. 1668 war die Religionsausübung noch erlaubt, aber am 20. April 1685 wurde die evangelische Kirche zerstört. Am 12. Mai 1841 vereinigten sich Saint-Gladie, Arrive und Munein zur Gemeinde Saint-Gladie-Arrive-Munein.[2][4]
Toponyme und Erwähnungen von Saint-Gladie waren:
Toponyme und Erwähnungen von Arrive waren:
Toponyme und Erwähnungen von Munein waren:
Nach dem Zusammenschluss der drei Gemeinden erreichte die Einwohnerzahl gleich einen Höchststand von rund 450. In der Folge reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1950er Jahren auf rund 220. Nach einer Erholungsphase in den folgenden zwei Jahrzehnten setzte wieder eine Phase der Stagnation ein.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2009 | 2021 |
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Einwohner | 220 | 230 | 240 | 224 | 209 | 206 | 187 | 175 | 198 |
Saint-Gladie-Arrive-Munein liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Osserain-Rivareyte Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[21]
Saint-Gladie-Arrive-Munein ist erreichbar über die Routes départementales 23, 140, 274, 316, 723 und 936, der ehemaligen Route nationale 636.
Léon Bérard, geboren am 6. Januar 1876 in Sauveterre-de-Béarn, gestorben am 24. Februar 1960 in Paris, war Rechtsanwalt, Schriftsteller und konservativer Politiker der Dritten Französischen Republik. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Saint-Gladie neben der Pfarrkirche.