Puschkarjowo liegt südlich des Pregel (russisch: Pregolja), 28 Kilometer westlich des Rajonszentrums Tschernjachowsk(Insterburg). Von Talpaki(Taplacken) führt die Kommunalstraße 27K-271 nach Puschkarjowo, das Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje(Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau) ist, einem Teilstück der früheren Preußischen Ostbahn, zur Weiterfahrt nach Litauen und in das russische Kernland.
Die Gegend um Puschkarjowo, dem einstigen Puschdorf[2], ist sehr altes Siedlungsland, das – wie Funde es beweisen – weit bis in die Nacheiszeit zurückreicht.[3] Der Ort Puschdorf wird bald nach 1410 entstanden sein, 1423 wurde er erstmals urkundlich genannt. Im Jahre 1441 verlieh der OrdenshochmeisterKonrad von Erlichshausen neben dem Dorf Stablacken (heute russisch: Uschakowo) auch Puschdorf der Altstadt Königsberg.
Am 24. Juli 1726 kaufte Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (der „alte Dessauer“) das Stadtgut Puschdorf[4]. Während der Schlacht bei Groß-Jägersdorf brannte das Dorf bis auf neun Häuser und die Kirche ab. 1785 wurde es als Adliges Dorf mit 33 Feuerstellen erwähnt.
In Nachfolge einer früheren Kirche wurde 1769 durch den Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau ein neues Gotteshaus[8] errichtet[9]. Es handelte sich um ein schlichtes Gebäude ohne Turm, versehen mit einem Glockenstuhl aus Fachwerk. Altar und Kanzel (aus den Jahren 1638/39) stammten noch aus der alten Kirche, beide wurden 1770 zu einem Kanzelaltar vereinigt[10]. Die Orgel wurde 1836 von der reformierten Kirche in Memel (heute litauisch: Klaipėda) erworben.
Die Kirche überstand den Krieg unversehrt.[3] Danach diente sie zweckentfremdet der Roten Armee als Lagerhalle. Die Ausstattung der Kirche wurde vernichtet. Nach 1995 nutzten die Dorfbewohner das Gebäude als Reservoir für Baumaterial. Dementsprechend stehen heute nur noch ruinöse Mauerreste der Kirche.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2: Bilder ostpreussischer Kirchen, Göttingen, 1968, Seite 103, Abb. 452 und 453