Gardisten um 1900
Gardepremierwachtmeister

Die k.k. Trabantenleibgarde war eine von insgesamt fünf Gardeformationen des Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn.

Stellung und Aufgaben

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Die Garde der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn setzte sich zusammen aus:

Im Gegensatz zu der Arcièren-Leibgarde und der königlich-ungarischen Leibgarde setzte sich die Trabanten-Leibgarde nicht ausschließlich aus Offizieren, sondern auch aus Unteroffiziersdienstgraden vom Zugsführer an aufwärts zusammen. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Formationen entsprach die Trabantenleibgarde jedoch einer Garde im militärischen Sinne, da sie regulären Wachdienst in der Hofburg und anderen Liegenschaften der Monarchie versah. Die Arcièren-Leibgarde und die ungarische Leibgarde bestand dagegen nur aus verdienten höheren Offizieren, denen die Zugehörigkeit zur Garde ehrenhalber verliehen worden war.

Anders als in Frankreich (Kaiserreich), Großbritannien oder Deutschland, wo es Gardedivisionen und Gardekorps gab, bestand die gesamte Garde nur aus fünf kleinen Einheiten, von denen lediglich drei Kompaniestärke erreichten; eine davon war die Trabantenleibgarde, die in der Rangfolge der Garden die Nummer drei einnahm. Ihr Pendant in Preußen war die Schloßgarde-Kompanie, in Bayern die Hartschiere.

Die Mitglieder der Trabantenleibgarde waren reguläre, verdiente Angehörige der Armee, die turnusmäßig ausgewechselt wurden.

Geschichte

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Erstmals erwähnt wird die Trabantenleibgarde im Hofstaatsverzeichnis Kaiser Maximilians I. von 1519. Unter Kaiser Rudolf II. wird 1576 der Bestand der Trabantenleibgarde mit 100 Mann angegeben.

Während der Reformen durch Kaiser Joseph II. wurde aus den bestehenden Garde des bosquets (34 Mann), der Garde des palais und einer Invalidengarde (45 Mann Polizeidienst in der Hofburg) 1767 eine Leibgarde zu Fuß gebildet. Diese wurde 1790 mit der Trabantenleibgarde vereinigt. Kaserne war das Kameralhaus auf der Seilerstätte, später ein Gebäude in der Mariahilfer Straße.

Zusammensetzung

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Rangbezeichnung Dienstgrad
Gardekapitän höherer General
Gardekapitänleutnant Generalmajor oder Oberst
Gardeoberleutnant Stabsoffizier
Gardeunterleutnant Stabsoffizier
Gardepremierwachtmeister Hauptmann
Gardesekondewachtmeister Leutnant / Oberleutnant
Gardevizesekondewachtmeister Feldwebel
Garde Zugsführer / Feldwebel

Adjustierung

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Hofdienstadjustierung

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Für den Gardekapitänleutnant (als Oberst) bis zum Gardesekondewachtmeister bestand sie aus der Pickelhaube mit Büffelhaarbusch, Hofdienstwaffenrock mit Epauletten, Hirschlederhose, Handschuhen, hohen Reitstiefeln, Schwertkuppel, Schwert mit Portepee, goldener Feldbinde, Kommandostock und (gegebenenfalls) Radmantel. Die Gardemannschaft trug die gleiche Ausstattung, jedoch an Stelle des Kommandostocks eine Hellebarde.

Paradeadjustierung

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Für Gardeoffiziere bestand sie aus der Pickelhaube mit Büffelhaarbusch, Gardewaffenrock, Pantalons, Halbstiefel, Handschuhe, Säbel mit Säbelkuppel und Portepee, Feldbinde, Mantel. Für die im Generalsrang befindlichen Angehörigen galten die gleichen Richtlinien. Mannschaften waren wie die Offiziere ausgestattet, jedoch ohne Feldbinde.

Montierung

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Die Feldkappe, der Waffenrock, die Pantalons sowie der Mantel wurden zur Ausgangsadjustierung getragen.

Museale Rezeption

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Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien sind die sehr glanzvollen und dementsprechend aufwändigen Adjustierungen der Garden ausgestellt. Zu sehen sind Monturen der k. k. Trabantenleibgarde, k.u.k. Leibgardereitereskadron, k.k. Ersten Arcièren-Leibgarde und der k.u. Leibgarde.[1]

Fortsetzung der Tradition im Bundesheer

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Die originale Fahne der Trabantenleibgarde entsprach der allgemein geführten Infanteriefahne und zeigte auf dem Avers einen Doppeladler und auf dem Revers eine Darstellung der Maria Immaculata und wird in dieser Ausführung seit 1935 vom österreichischen Gardebataillon geführt.

Quellen

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Commons: Trabanten-Leibgarde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Österreichisch-Ungarische Militäruniformen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Österreichisch-Ungarische Militäruniformen in Details – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume, Salzburg 1981, S. 29.