Die Familie Schrautenbach, seit 1515 von Weitolshausen genannt Schrautenbach (auch Weitholtshausen, Weitelshausen oder Weitolzhausen) ist eine zum Ende des 15. Jahrhunderts aus Würzburg über Heidelberg bzw. Aschaffenburg in die Landgrafschaft Hessen eingewanderte, später freiherrliche Adelsfamilie. Im 16. und 17. Jahrhundert zählte sie zum Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken.[1]
Das Geschlecht Weitolshausen genannt Schrautenbach war von der Wetterau bis in den Odenwald und in das Mainzische Gebiet um den Bachgau und Aschaffenburg begütert. Die 1356 erbaute Badenburg bei Gießen, ursprünglich ein Lehen der hessischen Landgrafen und der Grafen von Nassau-Saarbrücken-Weilburg, ging 1523/24 in den Besitz der Familie über,[2] wo sie für über zwei Jahrhunderte verblieb. „Unter dem als „General“ bekannt gewordenen Ludwig Balthasar von Weitolshausen gen. Schrautenbach (1654–1738) erlebte die Burg einen gewissen Höhepunkt. Allerdings schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts oder am Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie in zwei Besitzhälften aufgeteilt. Einer der Besitzer, Junker Ernst Gottfried Balthasar, trug durch seine Misswirtschaft zum schnellen Niedergang der Burg bei. Er zerstörte in kürzester Zeit seinen Anteil am Burgsitz, indem er alles, was irgendeinen Wert besaß, abbrechen ließ und verkaufte. Auf diese Weise, nicht durch kriegerische Einwirkung, entstand die Ruine.“[3]
1522 belehnte Landgraf Philipp von Hessen einen seiner Räte, Balthasar von Weitolshausen gen. Schrautenbach, als Belohnung für geleistete Dienste mit dem Dorf Rodau im Odenwald. Anfang des 17. Jahrhunderts ließen sie sich im Dorf das erhaltene, aber stark überbaute, Herrenhaus eines Rittergutes erbauen. Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt veranlasste 1671 die Schrautenbachs, ihren Besitz in Rodau samt ihren Rechten betreffend Frondiensten, Jagd, Fischerei, Wald und Weide gegen das Hofgut in Gundernhausen einzutauschen.[4][5]
Von der Mitte des 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Herren von Weitolshausen gen. Schrautenbach (nach Rietstap Weitelshausen di Schraudenbach benannt) Besitzer des Schrautenbach'schen Hofes in Umstadt. Sie bekamen den Hof vom Landgrafen von Hessen als freien Besitz, alle Güter in der Gemarkung blieben aber Lehen.
Carl Ernst von Weitolshausen gen. Schrautenbach (1691–1750), Mitherr der Ganerbschaft Lindheim, verpachtete Schloss Lindheim 1736 an Zinzendorf und die Herrnhuter Brüdergemeine, die hier ein Theologisches Seminar einrichtete. Seit dem Tod des Vaters 1738 lebte er in Herrnhut und kaufte 1748 von Freifrau Henriette Benigna Justina von Watteville die Güter Trebus, Spreehammer und Stannewisch für 45.000 Rtlr.[6] Sein Sohn verkaufte die oberlausitzischen Güter bereits 1750 nach dem Tod des Vaters an Günther Urban Anton von Lüdecke.
1784 erhielt die Familie von Weitolshausen gen. Schrautenbach den Kammerhof in Leeheim als hessisches Lehen. Sie hatte den Hof allerdings nur ganz kurze Zeit in Bewirtschaftung. Er wurde an die Gemeinde Leeheim verpachtet.[7]
Blasonierung: „Rot auf grünem Dreiberg ein silbernes schreitendes Schaf. Als Helmzier zwischen zwei blau-silbern geteilten Büffelhörnern ein wachsendes silbernes Schaf. Die Helmdecken sind blau-silbern.“