Flagge
SMS Panther , 1906
SMS Panther , 1906
Übersicht
Typ Torpedokreuzer
Einheiten Armstrong, Mitchell & Co., Elswick, Bau-N° 480
Kiellegung 19. Oktober 1884
Stapellauf 13. Juni 1885
Indienststellung 31. Dezember 1885
Verbleib 1920 Abbruch in Italien
Technische Daten
Verdrängung

1552 ts, max. 1730 ts

Länge

72,85 m über alles,
68,28 m p.p.

Breite

10,36 m

Tiefgang

4,28 m

Besatzung

150–198 Mann

Antrieb

4 Doppelender-Zylinderkessel,
2 Verbundmaschinen,
2 Wellen, 6.195 PSi

Geschwindigkeit

19,04 kn

Reichweite

3780 sm bei 10 kn (332 t Kohle)

Bewaffnung

2 × 12-cm-L/35-Krupp-Kanone
4 × 47-mm-L/33-Kanone
6 × 47-mm-Revolverkanone
4 × 350-mm-Torpedorohr

Bewaffnung ab 1909

4 × 7-cm-L/45-Kanone
10 × 47-mm-L/44-Skoda-Kanone (schon seit 1891)
3 × 350-mm-Torpedorohr

Kohlenvorrat

150 ts, max. 338 ts

Panzerung
Deck


12 bis 50 mm

Schwesterschiff

SMS Leopard

ähnlich

SMS Tiger

SMS Panther war ein Torpedokreuzer der österreich-ungarischen Kriegsmarine und das Typschiff dieser Klasse, zu der noch die Leopard gehörte, die beide in Großbritannien auf der Armstrong Werft in Elswick gebaut wurden. Ähnlich war die im Inland in Triest gebaute Tiger. Anfangs als „Torpedoschiff“ klassifiziert, galt sie ab 1909 als „Kleiner Kreuzer“.
Die überwiegend als Führerschiff von Torpedobooten eingesetzte Panther führte auch einige Auslandsreisen durch und wurde zu Beginn des Ersten Weltkrieges noch aktiv zur Bekämpfung von Landzielen an der montenegrinischen Front genutzt. Anfang 1917 wurde sie abgerüstet und diente nur noch als Wohn- und Schulschiff. 1920 wurde die an die Alliierten ausgelieferte Panther in Messina abgebrochen.

Baugeschichte

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Am 8. September 1884 forderte der damalige Befehlshaber der k.u.k. Kriegsmarine, Admiral von Sterneck, in einem Memorandum den Bau von sogenannten Torpedoschiffen. Diese sollten sowohl in der Lage sein, feindliche Großkampfschiffe mit Torpedos anzugreifen, als auch bewaffnete Aufklärung und Patrouillenfahrten zu übernehmen. Gefordert wurden eine Wasserverdrängung von etwa 1560 ts und eine Höchstgeschwindigkeit von 18 bis 19 Knoten. Nach Bewilligung der Gelder für den Bau von zwei Schiffen durch den österreichischen und den ungarischen Reichstag entschied man sich, diese im Vereinigten Königreich bauen zu lassen. Nachdem man über den k.u.k. Marineattaché Baron von Haan in London fünf Angebote eingeholt hatte, gab man den Auftrag für den Bau von zwei Torpedoschiffen I. Klasse an das Unternehmen Armstrong, Mitchell & Co., das die Schiffe auf seiner neuen Kriegsschiffwerft in Elswick bei Newcastle upon Tyne baute. Die Panther war das erste Kriegsschiff, das auf der neuen Werft vom Stapel lief; es erhielt die Baunummer 480.[1] Konstruiert wurden die „Torpedoschiffe“ (torpedo cruiser) am 18. September 1884 bestellten Schiffe noch von William Henry White, von 1885 bis 1902 'Director of Naval Construction' der Royal Navy.

Die Stahlrumpfschiffe hatten eine Verdrängung von 1.552 ts (maximal bis 1730 ts) bei einer Länge von 239 ft. (72,85 m), einer Rumpfbreite von 10,36 m und bei Fertigstellung einem Tiefgang von 4,4 m. Als Antrieb dienten zwei stehende 2-Zylinder-Verbundmaschinen mit vier Doppelender-Zylinderkesseln, die der Panther eine Geschwindigkeit von bis zu 19,4 kn gaben.
Der beaufsichtigende k.u.k. Schiffbauingenieur Siegfried Popper, später der Generalschiffbau-Ingenieur der österreichischen Flotte, stellte bei Nachprüfungen fest, dass das Schiff stark buglastig sein und vorn bis zu 1,5 Meter tiefer im Wasser liegen würde als am Heck. Nach längeren Meinungsverschiedenheiten mit der Werft und deren Chefkonstrukteur William White musste dieser den Fehler eingestehen, worauf Umbauten (Gewichtsverlagerungen) vorgenommen wurden, um die Buglastigkeit zu verringern. Sie betrug danach 0,75 Meter.

Die Bewaffnung des Schiffes bestand anfangs aus zwei 12-cm-L35/C80-Kanonen von Krupp mit Rundkeilverschluss auf einer Vorderpivot-Ausrennlafette, vier 47-mm-L/33-Schnellfeuerkanonen, sechs 47-mm-Hotchkiss-Revolverkanonen und vier einzelnen 350-mm-Torpedorohren (je ein Rohr im Bug, im Heck – beide starr –, backbords und steuerbords – beweglich). Schon 1891 wurden die alten 47-mm-Geschütze durch zehn 47-mm-L/44-Schnellfeuergeschütze der Bauart Skoda ersetzt. 1909 erfolgte eine Modernisierung, bei der die Bewaffnung der Panther verändert wurde. Vier 7-cm-L/45-Schnellfeuergeschütze ersetzten die alten 12-cm-Krupp-Kanonen, dabei wurde das Hecktorpedorohr und die Ausbuchtungen für die 12-cm-Kanonen entfernt.

Einsatzgeschichte

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Nach der Fertigstellung wurde die Panther als Führungsschiff einer Torpedo-Flottille eingesetzt. Ab Mai 1896 bis Februar 1898 erfolgte der erste größere Auslandseinsatz des Schiffes bis nach Ostasien.

Im Jahre 1903 erfolgte die Umklassifizierung zum Kreuzer III. Klasse und von Januar 1905 bis Dezember 1906 ein erneuter Auslandseinsatz nach Ostafrika, Australien, Neuseeland und Ostasien. Im Jahre 1909 wurde die SMS Panther nach Modernisierung und Umbewaffnung zum Kleinen Kreuzer umklassifiziert. Von August 1909 bis zum November 1910 führte die Panther eine letzte große Auslandsreise erneut nach Ostasien durch.

Fahrten, Einsätze, Verbleib

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1907 zu Reparaturen nach Triest, zwei kurze Reisen mit der Erzherzogin Maria Josepha, 1908 bis März 1909 Umbau der Bewaffnung

Ende Januar 1920 von der alliierten Marinedelegation in Paris Großbritannien zugesprochen, an eine italienische Firma in Messina verkauft und abgewrackt.

Literatur

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Commons: SMS Panther – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Brook, S. 160