Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 39′ N, 11° 23′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel | |
Höhe: | 31 m ü. NHN | |
Fläche: | 272,84 km2 | |
Einwohner: | 7348 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 39624 | |
Vorwahlen: | 039080, 039009, 039030, 039081, 039085 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAW, GA, KLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 81 240 | |
LOCODE: | DE KLB | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schulstraße 11 39624 Kalbe/Milde | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Andreas Pietsch (parteilos) | |
Lage der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel | ||
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Kalbe (Milde) (bis 1952 Calbe an der Milde) ist eine Stadt und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Kalbe (Milde) liegt zentral in der Altmark am Fluss Milde etwa sechs Kilometer östlich der Bundesstraße 71.
Die Stadt ist in 16 Ortschaften (ehemalige Gemeinden) gegliedert. Zu ihnen gehören gleichnamige und andere Ortsteile mit Wohnplätzen.[2][3]
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Bereits am Ende der letzten Eiszeit hinterließen spätpaläolithische und mesolithische Jäger und Sammler zahlreiche Artefakte aus Stein, Knochen und Geweih im Moor von Kalbe.
Erstmals wurde Kalbe im Jahr 983 urkundlich erwähnt. In der Chronik des Bischofs und Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg wurde der Ort bei der Schilderung der Zerstörung des Laurentiusklosters durch aufständische Slawen genannt.
Kalbe gehörte bis 1952 zum Landkreis Salzwedel, wurde aber im Zuge der Verwaltungsreform in der DDR zu einer Kreisstadt im neu gegründeten Bezirk Magdeburg. Zur Unterscheidung von Calbe (Saale) wird Kalbe seitdem mit einem „K“ geschrieben. Der Kreis Kalbe wurde Ende 1987 bereits wieder aufgelöst und die Stadt dem Kreis Gardelegen zugeteilt.
Durch einen Gebietsänderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Kalbe (Milde) (am 8. Mai 2008), Altmersleben (am 14. Mai 2008), Güssefeld (am 6. Mai 2008), Kahrstedt (am 7. Mai 2008), Neuendorf am Damm und Karritz (am 2. Mai 2008), Wernstedt (am 13. Mai 2008) und Winkelstedt (am 13. Mai 2008), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Stadt Kalbe (Milde) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2009 in Kraft.[4][5]
Die Stadtfläche vergrößerte sich dadurch von 30,44 km² auf 113,44 km².
Durch einen Gebietsänderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Kalbe (Milde) (am 25. Juni 2009), Brunau (am 12. Mai 2009), Engersen (am 2. Juni 2009), Jeetze (am 3. Juni 2009), Kakerbeck (am 25. Juni 2009), Packebusch (am 4. Juni 2009) und Vienau (am 14. Mai 2009), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Stadt Kalbe (Milde) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[6][7]
Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbstständigen Stadt Kalbe (Milde) wurden Bühne, Kalbe (Milde) und Vahrholz Ortsteile der neuen Stadt Kalbe (Milde). Für die eingeflossene Gemeinde wird die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung des Landes Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Kalbe (Milde) und die künftigen Ortsteile Bühne, Kalbe (Milde) und Vahrholz wurden zur Ortschaft der neuen Stadt Kalbe (Milde). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Kalbe (Milde) wurde ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Das Stadtgebiet vergrößerte sich auf 222,91 km².
Am 1. Januar 2011 wurden schließlich noch die Gemeinden Badel, Jeggeleben und Zethlingen Ortsteile von Kalbe (Milde). Dadurch hat sich die Stadtfläche innerhalb von zwei Jahren fast verneunfacht.
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Ortsteil Kalbe (Milde)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Quelle, wenn nicht anders angegeben, bis 2006[8] und 2015 bis 2018[9]
Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgender Zusammensetzung des Stadtrats in Kalbe:[10]
Partei / Liste | Stimmenanteil | +/− %p | Sitze | +/− |
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CDU | 26,6 % | + 1,4 | 5 | ± 0 |
Die Linke | 14,4 % | + 1,0 | 3 | ± 0 |
SPD | 11,0 % | − 4,6 | 2 | − 1 |
Grüne | 8,1 % | + 2,4 | 2 | + 1 |
Wählergruppen | 39,9 % | − 0,2 | 8 | − 1 |
Gesamt | 100 % | 20 |
Das Wappen wurde am 7. Juni 2010 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Gold, vorn am Spalt ein halber roter Adler mit goldener Bewehrung, hinten aus dem Schildrand hervorbrechend ein rotes Kalb.“[11]
Das Wappen geht auf ein Siegel aus dem 17. Jahrhundert mit der Umschrift SIGILLVM OPIDI CALBENSIS zurück. Es zeigte bereits den halben brandenburgischen Adler mit einer Rose darunter, die Teil des Wappens der Familie von Alvensleben, der einstigen Besitzer der Burg, war, doch entfiel die Rose später wieder. Während der Adler auf die Zugehörigkeit des Ortes zu Brandenburg hinweist, ist das Kalb eine Anspielung auf den Namen der Stadt.
Die Flagge wurde am 3. März 2014 durch den Landkreis genehmigt.
Die Flagge ist rot - gelb (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.[12]
Die Burg Kalbe, früher Burg Calbe, wurde im 9. und 10. Jahrhundert erbaut. Ihre Ruinen prägen noch heute den östlichen Rand des Stadtbilds. Sie befand sich von 1324 bis 1945 im Besitz der Familie von Alvensleben.
Die Kalbenser Wassermühle nahe der Burg lässt sich auf eine Mühle im Mittelalter zurückführen. Zuletzt diente der Komplex, zu dem ein heute baufälliges Wohnhaus im Stil eines Herrenhauses gehört, als Futtermittelwerk. Es wurde 1991 stillgelegt. Das Wehr wurde 1999 erneuert; eine Restaurierung der Wassermühlenanlage ist geplant. [13]
1928 wurde das Postamt Kalbe (Milde) eingeweiht, 1956 erfolgte die Eröffnung des Kulturhauses Kalbe (Milde).
Das Haus Marktstraße 9 wurde 1775 erbaut und ist das älteste Geschäftsgebäude in der Stadt. Nach einer umfangreichen Sanierung wird es heute von mehreren Firmen und einem Hotel genutzt.
Die Nicolaikirche wurde um 1170 als romanische Basilika aus Feldsteinen an der höchsten Stelle der Stadt errichtet, um 1575 erweitert und 1755 im barocken Stil umgebaut. Sie ist benannt nach Nikolaus von Myra und gehört heute zum Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck im Kirchenkreis Salzwedel der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Eine Beschreibung von Grabsteinen und Epitaphien der Kirche wurde 1868 von Adolf Matthias Hildebrandt veröffentlicht.[14]
Die katholische St.-Petrus-Kirche ist nach dem Apostel Simon Petrus benannt. 1946 wurde die katholische Kirchengemeinde Kalbe gegründet, zunächst unter dem Patrozinium St. Hedwig. 1963 wurde unter großer Eigenleistung der Gemeindemitglieder die St.-Petrus-Kirche erbaut. Die Kirche befindet sich an der Ostpromenade und gehört heute zur Pfarrei St. Hildegard mit Sitz in Gardelegen.
Die neuapostolische Gemeinde Kalbe/Milde bestand bis 2012, sie gehörte zum Kirchenbezirk Stendal. Ihre Kirche befand sich im nördlichen Bereich der Ostpromenade.
Der Bahnhof Kalbe (Milde) war jahrzehntelang der Betriebsmittelpunkt des rund 127 Kilometer umfassenden Streckennetzes der Altmärkischen Eisenbahn-AG und ihrer Vorgänger-Gesellschaften (siehe auch Altmärkische Kleinbahn AG). Im Juni 2001 wurde als letzte Strecke der Verkehr auf der Verbindung Hohenwulsch–Kalbe eingestellt. Als ein Relikt blieb der Lokschuppen Kalbe (Milde) erhalten.
Seit etwa 2008 ist Kalbe in das neue ÖPNV-Konzept des Altmarkkreises Salzwedel eingebunden. Dieses besteht unter anderem aus dem Landesbus 100 (Salzwedel–Kalbe–Gardelegen–Magdeburg) und der Buslinie 500 (Kalbe–Brunau–Salzwedel). Die kleinen Dörfer werden meist durch Rufbusse bedient, deren Fahrpläne auf die Buslinien abgestimmt sind. Grundtakt ist werktags alle zwei Stunden, am Wochenende gibt es vor allem vormittags Lücken im Fahrplan.
Auf einem 263 Hektar großen Gelände nordöstlich von Calbe an der Milde betrieb die Kriegsmarine von 1943 bis 1945 den Längstwellensender Goliath zur Übermittlung von Befehlen an getauchte U-Boote. Die Antenne dieses Senders, der mit einer Sendeleistung von 1000 Kilowatt der damals stärkste Sender der Welt gewesen sein dürfte, bestand aus einer Schirmantenne, die an 15 abgespannten, geerdeten Gittermasten von 170 Metern Höhe und an drei gegen Erde isolierten Rohrmasten von 204 Meter Höhe aufgehängt war. Nach 1945 diente die Anlage anfangs als Kriegsgefangenenlager, bevor sie 1946 demontiert wurde. Das Fundament von Mast Nummer 8 ist noch erhalten. Nach Demontage wurde der Längstwellensender als erster Sender dieser Art in der Sowjetunion in der Nähe von Nischni Nowgorod in der Siedlung Druschny wieder aufgebaut. Er ist bis heute in Betrieb.
Kalbe gehört zu den Altmärkischen Wandernestern, die im Altmärkischen Wanderverein organisiert sind.[15]