Das Stadttheater (1933–1945 Staatstheater) war das wichtigste Theater in Danzig. Es bestand als klassizistischer Quadratbau mit Kuppel am Kohlenmarkt von 1801 bis 1945. Seit 1967 steht dort das Küstentheater (Teatr Wybrzeże).
Das Theater wurde auf Initiative der Schauspielergesellschaft Schuch von 1799 bis 1801 neu gebaut. Diese hatten bis dahin keine eigene feste Spielstätte in Danzig.
Es wurde auf dem Gelände der bisherigen Fechtschule errichtet, nach Plänen des Stadtbaumeisters Carl Samuel Held. Die Finanzierung erfolgte durch eine Gruppe von Aktionären unter der Leitung des Kaufmanns Jacob Kabrun, mit dem Bankier Abraham Ludwig Muhl und anderen. Das neue Theater wurde am 3. August 1801 mit August Wilhelm Ifflands Theaterstück Das Vaterhaus eröffnet.[1]
Es wurden Theaterstücke sowie Opern und Operetten aufgeführt.
Um 1882 und 1904 gab es kleinere Veränderungen.
In den folgenden Jahren wurden unter Eduard Sowade auch Theaterstücke junger moderner Autoren aufgeführt.
Nach 1916 setzte Rudolf Schaper diese progressive Ausrichtung fort. Seit etwa 1922 konnte auch die Besucherorganisation Freie Volksbühne ihre Vorstellungen im Stadttheater als Gast aufführen.
In Danzig gab es in dieser Zeit außerdem das Wilhelm-Theater und das Gedania-Theater, die vor allem Unterhaltungsstücke und Opern und Operetten aufführten.
1933 änderte sich nach den politischen Veränderungen das Theaterrepertoire stark.[2]
1934/35 erfolgte ein größerer Umbau des Gebäudes unter der Leitung des Architekten Otto Kloeppel für die äußere Gestaltung und von Otto Frick und Heinrich Pries für den Innenausbau. Die Wiedereröffnung fand am 25. Dezember 1935 statt. 1939/40 wurde das Gebäude von Otto Frick erweitert.[3]
In den Jahren von 1962 bis 1966 entstand auf den Überresten des alten Baus ein modernes Theatergebäude, das Teatr Wybrzeże nach Entwürfen der Architekten Lech Kadłubowski und Daniel Olędzki.
Madame de Pompadour von Thilo von Trotha, 21. September 1903, Komödie, Festvorstellung anlässlich der Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, mit Konzert
↑Stephan Wolting: Bretter, Die Kulturkulissen Markierten: Das Danziger Theater Am Kohlenmarkt, Die Zoppoter Waldoper Und Andere Theaterinstitutionen Im Danziger Kulturkosmos Zur Zeit Der Freien Stadt Und in Den Jahren Des Zweiten Weltkriegs. Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego, 2003, S.10.
↑Danziger Volksstimme (SPD), digitalisiert, mit fast täglichen Anzeigen im Inseratenteil und regelmäßigen Besprechungen im Regionalteil (Aus Danzig), Seite 5, 6 oder 7
↑Eduard Sowade Gedanopedia, mit einigen Inszenierungen zwischen 1900 und 1907
↑Teatr Miejski, Gedanopedia, Tabelle unten, Direktorenliste, mit einigen Biographien