Hanno Loewy im Cafe des Jüdischen Museums in Hohenems

Hanno Loewy (* 17. Februar 1961 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Literatur- und Medienwissenschaftler, Publizist und Direktor des Jüdischen Museums Hohenems.

Leben

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Hanno Loewy ist ein Sohn des Bibliothekars, Exilforschers und Publizisten Ernst Loewy (1920–2002) sowie Bruder des Filmhistorikers Ronny Loewy (1946–2012) und des Fotografen Peter Loewy (* 1951). Hanno Loewy studierte in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Kulturanthropologie und wurde an der Universität Konstanz mit einer Dissertation Der Filmtheoretiker Béla Balázs und die Ideengeschichte des Films im Kontext der ästhetischen, philosophischen und politischen Utopien des frühen Zwanzigsten Jahrhunderts promoviert.

Ab 1982 war er als Publizist und Ausstellungsmacher tätig. Für das Jüdische Museum Frankfurt am Main und das Jüdische Museum Berlin erarbeitete er Teile der Dauerausstellung. Von 1990 bis 2000 baute er (ab 1995 als Gründungsdirektor) das Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main auf und wurde nach dessen Anschluss an die Universität Frankfurt am Main bis 2003 Leiter der Abteilung für Erinnerungskultur und Rezeptionsforschung im selben Haus.

Seit 2000 ist Hanno Loewy Lehrbeauftragter der Universität Konstanz im Bereich Literaturwissenschaft/Medienwissenschaft. Seit 2004 leitet er das Jüdische Museum Hohenems im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Von 2011 bis 2017 war er Präsident der Association of European Jewish Museums.[1] Loewy ist Mitglied des Hochschulrats der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik.[2]

Angriffe durch die FPÖ

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Im August 2009 kritisierte Loewy einen Slogan der FPÖ zur Landtagswahl in Vorarlberg 2009, „Elterngeld für heimische Familien“.[3] Der Vorarlberger FPÖ-Chef Dieter Egger bezeichnete Loewy in Folge als „Exil-Juden aus Amerika in seinem hochsubventionierten Museum“, den die österreichische Innenpolitik nichts angehe, was von Loewy selber und Teilen der Vorarlberger und österreichischen Öffentlichkeit (Michael Köhlmeier, Ariel Muzicant, Laura Rudas) als antisemitische Beschimpfung u. ä. beurteilt wurde. Als Konsequenz daraus und der Weigerung Eggers, sich zu entschuldigen, wurde vom Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber bekannt gegeben, nach den Landtagswahlen die 35 Jahre andauernde Koalition mit der FPÖ aufzukündigen.[4][5]

Schriften

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Auszeichnungen

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Commons: Hanno Loewy – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Homepage der Organisation
  2. Organisation. Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik, abgerufen am 23. Februar 2023.
  3. Diskussion um Vorarlberger FPÖ-Wahlplakat. ORF Vorarlberg, 13. August 2009, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  4. Das Ende von Schwarz-Blau. Bericht in der Wiener Zeitung vom 24. August 2009
  5. Bericht in NEWS
  6. Ehrung für Einsatz. In: Vorarlberger Nachrichten. 20. September 2022, abgerufen am 12. Oktober 2022.
Personendaten
NAME Loewy, Hanno
KURZBESCHREIBUNG deutscher Literatur- und Medienwissenschaftler
GEBURTSDATUM 17. Februar 1961
GEBURTSORT Frankfurt am Main