Ester Rabin (geboren als Else Hes 25. September 1887 in Papenburg; gestorben 14. April 1978 in Haifa) war eine deutsch-israelische Schriftstellerin.

Leben

Else Hes (1910)

Else Hes war eine Tochter von Isaak Wolf Hes und Henriette Hes, sie hatte die Schwester Hermine Hes (1888–1961). Die Familie zog 1898 nach Breslau, wo die Töchter die höhere Schule besuchten. Else Hes studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Breslau und wurde 1913 mit einer Dissertation über Charlotte Birch-Pfeiffer als Dramatikerin promoviert. Sie heiratete als junge Frau und engagierte sich im Jüdischen Frauenbund. Else Fuchs-Hes mischte in der Diskussion über das Bild, das die Frau in den Zwanziger Jahren abgeben sollte, mit. Sie vertrat in der Zeitschrift Israelitisches Familienblatt die konservative Seite unter den Meinungsbildnern.[1] Nach der Scheidung von Fuchs heiratete sie 1926 den ebenfalls geschiedenen Dozenten am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau (JTS) Israel Rabin, der den 1915 geborenen späteren Hebraisten Chaim Rabin mit in die Ehe brachte. Sie hatten zwei Kinder, die 1927 geborene Pädagogin Miriam Ben-Peretz und den 1931 geborenen Informatiker Michael Oser Rabin. Else Rabin engagierte sich in den orthodoxen B’nai-B’rith-Schwesternverbänden und war zeitweise Vorsitzende der örtlichen Organisation in Breslau, und in der Misrachi.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurden sie zur Emigration gezwungen und gingen 1935 nach Palästina.

Ester Rabin engagierte sich auch in Palästina in Frauenorganisationen und gehörte dem 1944 gewählten 3. Parlament der jüdischen Selbstverwaltung Assefat ha-Nivcharim an. Als Abgesandte für die israelische Misrachi-Frauenorganisation fuhr sie 1952 nach England, Frankreich und Irland. Sie wurde für ihre über fünfzigjährige Tätigkeit beim B’nai B’rith geehrt, und man benannte nach ihr eine Straße auf dem Karmel in Haifa.

Sie war zweisprachig und verfasste religiös-pädagogische Kinderbücher, schrieb Aufsätze und hielt Vorträge über Fragen der Literatur, ihre Memoiren schrieb sie hingegen auf Deutsch und trat dem Verband deutschsprachiger Schriftsteller Israels bei.

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kerry Wallach: Passing illusions : Jewish visibility in Weimar Germany. Ann Arbor : University of Michigan Press, 2017 ISBN 978-0-472-07357-3, S. 109;
    Kerry Wallach: Weimar Jewish Chic. Jewish Women and Fashion in 1920s Germany, in: Leonard J. Greenspoon (Hrsg.): Fashioning Jews : clothing, culture, and commerce. West Lafayette, Ind : Purdue University Press, 2013, ISBN 978-1-55753-657-0, S. 124