Corps Rhenania
Zirkel
Basisdaten
Hochschulort: Braunschweig
Gründung: 11. November 1855
Gründungsort: Zürich
Korporationsverband: WSC
Zuständiger SC: SC zu Braunschweig
Kartell / Kreis / AG: Fünferbund
Farbenstatus: farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: pflichtschlagend
Wahlspruch: Virtutis fortuna comes!
Waffenspruch: Gladius ultor noster
Website: rhenaniazab.de

Das Corps Rhenania ZAB (Zürich Aachen Braunschweig) ist ein Corps (Studentenverbindung) im Weinheimer Senioren-Convent (WSC). Das Corps Rhenania ZAB ist pflichtschlagend und farbentragend. Zu den Mitgliedern gehören Studenten und ehemalige Studenten der Technischen Universität Braunschweig sowie ehemalige Studenten der RWTH Aachen, und der ETH Zürich. Die Corpsangehörigen werden „Braunschweiger Rhenanen“ genannt.

Couleur

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Die Angehörigen der Rhenania ZAB tragen ein Band mit den Farben „Blau-gold-rot“ und goldener Perkussion sowie eine rote Mütze. Renoncen tragen ein golden eingefasstes Band mit den Farben „Blau-gold-blau“.

Der Wahlspruch lautet Virtutis fortuna comes! („Das Glück begünstigt den Tapferen“), der Waffenspruch Gladius ultor noster („Das Schwert, unser Rächer“).

Geschichte

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Die Zeit in Zürich (1855 bis 1865)

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Am 11. November 1855 gründeten zehn Studenten der wenige Wochen zuvor eröffneten Eidgenössischen polytechnischen Schule das Corps Rhenania Zürich. Von Anbeginn trug man die Farben „Blau-gold-rot“ mit roten Mützen. Mit der Landsmannschaft Teutonia Zürich, dem späteren Corps Frisia Karlsruhe, sowie dem Universitätscorps Tigurinia bestand von Februar bis Juli 1861 ein Senioren-Convent (SC). Nachdem dieser aufgrund von Streitigkeiten aufgelöst worden war, gründeten sechs Mitglieder der Rhenania am 29. November 1861 das Corps Helvetia Zürich mit den Farben Schwarz-weiß-rot. Rhenania und Helvetia traten zum Zürcher SC zusammen. Nach längeren Verhandlungen traten Rhenania und Helvetia mit Tigurinia wieder zu einem SC zusammen. Rhenania und Helvetia gehörten am 7. April 1863 in Frankfurt am Main zu den zehn Gründungscorps des Allgemeinen Senioren-Convents (ASC), des späteren Weinheimer Senioren-Convents.[1] Bereits zwei Wochen zuvor, am 24. März 1863, war es zum Abschluss des bis heute noch bestehenden Kartells mit dem Corps Franconia Karlsruhe gekommen.

Nach Streitigkeiten zwischen der Studentenschaft und dem Direktor und dem Auszug der Studenten des Polytechnikums nach Rapperswil, dem sich auch Tigurinia angeschlossen hatte, kam es zu Ausweisungen von Studenten und Unterdrückung der Korporationen. Rhenania und Helvetia mussten daher im März 1865 suspendieren.[2]

Die Zeit in Aachen (1871 bis 1880)

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Am 3. Dezember 1871 rekonstituierte Rhenania mit Unterstützung des Kartellcorps Franconia Karlsruhe und eines Angehörigen des Corps Teutonia Hannover an der Königlich Rheinisch-Westphälischen Polytechnischen Schule zu Aachen und trat am gleichen Tag mit dem einen Tag zuvor gegründeten Corps Guestphalia zum Aachener Senioren-Convent zusammen. Am 4. Juli 1874 trat Rhenania mit Franconia Karlsruhe, Stauffia Stuttgart und Slesvico-Holsatia Hannover zum Viererbund zusammen. Nach einer anfänglichen Blütezeit bis etwa 1875 nahmen die Spannungen zwischen der katholischen Bevölkerung und den Korporationen zu, während die Studentenzahlen stark zurückgingen. Nachdem das dritte SC-Corps Teutonia im August 1877 und Guestphalia am 28. Mai 1878 suspendieren mussten, stellte Rhenania am 15. Oktober 1880 den Aktivbetrieb ein.

Die Zeit in Braunschweig (seit 1892)

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Am 7. Mai 1892 wurde Rhenania mit Unterstützung des Kartellcorps Franconia Karlsruhe, des Freundschaftscorps Stauffia Stuttgart sowie des späteren Freundschaftscorps Saxonia-Berlin an der Technischen Hochschule in Braunschweig rekonstituiert. Seit diesem Zeitpunkt besteht Rhenania, wenn auch mit Unterbrechungen, in Braunschweig. Am 22. Mai 1892 gründete Rhenania zusammen mit dem früheren Aachener Corps Teutonia Braunschweig den (zweiten) Braunschweiger SC.[3]

Am 2. Juni 1897 schlossen die Corps des Viererbundes zusammen mit dem Corps Saxonia-Berlin den Fünferbund. Während des Ersten Weltkrieges kam der Aktivbetrieb nahezu vollständig zum Erliegen. 1920 konnte Rhenania das erste Corpshaus in der damaligen Kaiser-Wilhelm-Straße 14[4], der heutigen Jasperallee 14, beziehen. Am 15. November 1935 suspendierte Rhenania unter dem Druck der nationalsozialistischen Institutionen. Der Altherrenverein blieb bestehen. Am 11. November 1953 eröffnete Rhenania nach 18 Jahren Unterbrechung mit Unterstützung von Angehörigen des Braunschweiger SC wieder den Aktivbetrieb, nun in der Jasperallee 7. Dort konnte zwei Jahre später das 100. Stiftungsfest gefeiert werden.[5] Nach fast zwei Jahrzehnten Aktivbetrieb musste Rhenania am 15. November 1972 abermals suspendieren. 17 Jahre später, am 16. Juli 1989, rekonstituierte Rhenania mit Unterstützung des SC und des Fünferbundes abermals. Im gleichen Jahr wurde das Corpshaus in der Gaußstraße 15 erworben.

Freundschaftscorps

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Kartellcorps: Corps Franconia Karlsruhe[6] sowie zusammen mit Franconia Karlsruhe im Fünferbund: Corps Slesvico-Holsatia Hannover, Corps Stauffia Stuttgart, Corps Saxonia-Berlin zu Aachen.[7]

Bekannte Mitglieder

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In alphabetischer Reihenfolge

Literatur

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Paulgerhard Gladen: Der Weinheimer Senioren-Convent und die in ihm aufgegangenen Verbände, in: Die deutschsprachigen Korporationsverbände, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. WJK-Verlag, Hilden 2008. ISBN 978-3-933892-28-7, S. 51–77.
  2. Neue Zürcher Zeitung, Nummer 77, 18. März 1865
  3. Bernd-Alfred Kahe: Alte Braunschweiger Verbindungen. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 27 (1982), S. 39.
  4. Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens.Leipzig, 1924/25, S. 124.
  5. Stadtchronik Braunschweig.
  6. Schwäbischer Merkur, mit Schwäbischer Kronik und Handelszeitung, Nummer 235, 23. Mai 1929
  7. Hannoverscher Kurier : Hannoversches Tageblatt ; Morgenzeitung für Niedersachsen, Nummer 26854, 4. Juni 1908