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Hallo Markus, Sie haben im Januar 2016 ein Bild in dem Artikel eingestellt ("Äquatoriales und horizontales Koordinatensystem"), da bin ich ins Stolpern gekommen... sollte die Richtung der y-Achse nicht entgegengesetzt sein? Denn so -wie gezeichnet- liegt ein linkshändiges Koordinatensystem vor, das ist nicht nur ungewöhnlich, sondern da sind die vertrauten Formeln der Vektorrechnung nicht anwendbar. Gruß Axel --2001:9E8:89A6:6B00:80F5:A9EA:DE1D:C28913:07, 4. Aug. 2024 (CEST)Beantworten
Diese Darstellung und Notation hängt damit zusammen, dass aus historischen Gründen die Drehrichtung des Azimuts von der positiven z-Achse aus gesehen im Uhrzeigersinn gemessen wird. Das ist mathematisch gesehen der negative Drehsinn (siehe auch Drehrichtung#Mathematische_Definitionen_bezüglich_Koordinatensystemen). Nur auf diese Weise liegt beim Azimut von 90 Bogengrad die Westrichtung, die Formelsätze ergeben die entsprechenden Werte, und das stimmt im Übrigen auch mit den beiden ersten Skizzen im Artikel Astronomische Koordinatensysteme überein. --Bautsch19:08, 4. Aug. 2024 (CEST)Beantworten
Das erklärt die Zählrichtung des Azimut, die habe ich nie bezweifelt... es geht mir um die Zuordnung der kartesischen Koordinatenachsen und deren historischer Ursprung. Aber interessant an der Quelle von 1877 ist, dass zu jener Zeit eine Drehum im Uhrzeigersinn als positive Drehung gewertet wurde! Dann ist auch das von Ihnen gezeichnete System "rechtshändig", und die klassische Vektorrechnung funktioniert. Das Problem kam also mit der Umdefinition der Drehrichtung auf, also nach 1877.
Wenn ich heute z.B. aus dem Längengrad eines geostationären Satelliten seine Position (Azimut & Elevation) am Standort einer Parabolantenne über die bekannte Vektorrechnung berechnen will, brauche ich ein rechtshändiges System. Aber hier kann ich dann ja die Richtung der y-Achse einfach umdrehen (oder x- und y-Achse vertauschen) und alles ist gut. Oder aber die angegebenen Formeln der sphärischen Trigonometrie für eine direkte Umrechnung der Winkel benutzen, auch wenn das weniger transparent ist, wer kennt schon die sphärische Trigonometrie auswendig... :-))
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Hallo Herr Bautsch,
Ich habe mir vor kurzem die Panasonic G9 gekauft und in dem Wikipedia Artikel über diese Kamera ist mir Ihr Bild von den Sonnenflecken aufgefallen.
Aus den EXIF Daten und dem Artikel über Neutraldichtefilter entnehme ich, dass dieses Foto mit einer Belichtungszeit von 1/20000, ISO 200, Blende f/8 und einem Neutraldichtefilter ND3 aufgenommen wurde.
Jetzt zu meiner Frage, wie kriegt man das hin solch ein Foto aufzunehmen, die Kamera so auszurichten und den Fokus einzustellen, ohne dass bleibende Schäden am Kamera Sensor, dem Shutter oder dem Objektiv bleiben? Da die Panasonic G9 spiegellos ist, liegt der Sensor ja die ganze Zeit frei sobald man das Display oder den Viewfinder nutzt, somit wäre dieser ja während dem Ausrichten und Fokussieren dem gebündelten Licht der Sonne ausgesetzt.
Ist meine Sorge hier eher unberechtigt, oder gibt es da irgendeinen "Trick"? Ich hab generell schon immer die Sorge wenn ich mit meinem Tele versehentlich in die Nähe der Sonne komme, dass es dann schon "vorbei" wäre.
Mir geht diese Frage nun seit Tagen durch den Kopf seitdem ich dieses Bild entdeckt habe und zum Glück habe ich nun dieses Forum hier entdeckt!
Ein Neutraldichtefilter ND3 bedeutet, dass das Licht um den Faktor 10 hoch 3 = 1000 abgeschwächt wird, was im Fall der Sonne natürlich immernoch sehr viel Licht ist. Beim Betrachten ist der Filter tief schwarz und scheint undurchsichtig zu sein. Die kurze Belichtungszeit macht es ja glücklicherweise nicht erforderlich, dass die Kamera sekunden- oder gar minutenlang zur Sonne ausgerichtet werden muss, und der Autofokus kann den extrem kontrastreichen Rand der Sonnenscheibe im Bruchteil einer Sekunde scharf einstellen. Innerhalb von wenigen Sekunden besteht mit einem ND3-Filter keine Gefahr, dass der Bildsensor beschädigt wird.
Vielen Dank für Ihre Antwort, atemberaubende Bilder!
Tatsächlich war meine Sorge eher beim Kamera Ausrichten (Die Kamera auf dem Stativ so einstellen, dass die Sonne genau im Bild ist) ohne dass der Verschluss offen ist bzw. ohne das Display/den Viewfinder einzuschalten, da man dort ansonsten den Sensor wirklich für mehrere sekunden offen hat.
Im heute üblichen Live-View-Modus muss der Verschluss ja offen sein, damit der Bildseonsor ein Bild empfängt. Mit dem ND3 habe ich aber schon zehn Sekunden lang im Live-View gearbeitet, bevor ich dann ausgelöst hatte. Danach habe ich die Kamera aber wieder von der Sonne weggenommen. Ein Stativ habe ich dabei noch nie verwendet. Wie lange man das ausdehnen und ausreizen könnte, möchte ich nicht mutmaßen, ich würde es aber lieber nicht minutenlang übertreiben. --Bautsch15:01, 16. Aug. 2024 (CEST)Beantworten
Es lohnt sich im Übrigen, ein paar Mal mehr auszulösen, da es in einigen Bildern durch atmosphärische Turbulenzen unschöne Schlieren gibt. Diese Störungen (auch Seeing genannt) ändern sich so schnell, dass dafür auch ein langsamer Serienbildmodus eingesetzt werden kann. --Bautsch08:09, 17. Aug. 2024 (CEST)Beantworten