Ventura Salimbeni, auch Ventura di Arcangelo Salimbeni oder Cavaliere Bevilacqua[1] (nach Aufnahme in den Orden vom Goldenen Sporn) genannt (* 20. Januar 1568 in Siena; † um den 23. November 1613 in Siena[1]) war ein italienischer Maler und Kupferstecher. Er gilt als einer der letzten Vertreter der Schule von Siena und des Manierismus.

Ventura Salimbeni, dargestellt von Bernardino Capitelli

Leben

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Zusammen mit seinem älteren Halbbruder Francesco Vanni (1563–1610) wuchs er in Siena auf und erlernte das Malen in der Werkstatt seines Vaters Arcangelo Salimbeni. 1588 wurde er von Papst Sixtus V. nach Rom berufen, um dort in der Vatikanischen Bibliothek Fresken zu malen. 1593 bis 1594[2] malte er weitere Fresken in Rom, diesmal im Auftrag von Bonifazio Bevilacqua in der Kirche Santa Maria Maggiore. 1595 kehrte er nach Siena zurück, wo er im Oratorio della Compagnia della Santissima Trinità und in der Basilica di San Clemente in Santa Maria dei Servi der Contrada Valdimontone, aber auch in der Contrade Nicchio (Chiesa di Santo Spirito, Storie di San Giacinto, zusammen mit seinem Halbbruder) arbeitete. Sein Sohn Simondio Salimbeni wurde 1597 in Siena geboren. 1603 gestaltete er zusammen mit Alessandro Casolani die Kirche Chiesa dei Santi Quirico e Giulitta[3] in Siena, eine der ältesten Kirchen der Stadt. Zu seiner Zeit in Siena verwirklichte er zudem einige Werke in den Kirchen Montalcinos und Perugias. Im Jahr 1602 führte er für Kardinal Bonifazio Bevilacqua Aldobrandini einige Tafeln für die Kirche San Pietro in Perugia aus. Dies brachte ihm wahrscheinlich die Ernennung zum Ritter des Goldenen Sporns ein und die Möglichkeit seinem Familiennamen den des Kardinals hinzuzufügen[4]. Von diesem Zeitpunkt an wurde er als Il Cavaliere Ventura Salimbeni Bevilacqua bekannt. Von 1605 bis 1608 arbeitete er in Florenz an Werken der Kirchen Santissima Annunziata und San Salvatore al Monte sowie für das Ordenshaus der Serviten. Die Jahre von 1607 bis 1609 verbrachte er in Pisa. Sein letztes Werk war das Ölgemälde Matrimonio della Vergine im Seminario Diocesano in Foligno 1613. Er starb vor dem 23. November 1613, dem Tag seiner Bestattung.[1]

Werke (Auswahl)

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Trinità con San Pietro e San Bernardo (Ajaccio, Musée Fesch)
L’Annunciazione (Budapest, Museum of fine Arts)
Disputa dell’Eucaristia (1600, Chiesa di San Lorenzo in San Pietro, Montalcino)

Literatur

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Commons: Ventura Salimbeni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Salimbeni, Ventura. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 345–346 (biblos.pk.edu.pl).
  2. a b c Salimbèni, Ventura In: Enciclopedie on line bei treccani.it.
  3. a b c d e f Piero Torriti: Tutta Siena. Contrada per Contrada. Edizioni Bonechi, Florenz 2004.
  4. Treccani
  5. Felicia Rotundo, Bruno Santi: Arcidosso. In: Bruno Santi: Guida Storico-Artistica alla Maremma. Nuova Immagine Edizioni, Siena 1995, ISBN 88-7145-093-0, S. 195.
  6. a b c d e f g h Liste der Werke (Auswahl) von Ventura Salimbeni in der Fondazione Zeri.
  7. Maurizio Abbati: Luoghi d’Italia. Rapolano Terme. Franco Cantini Editore, Florenz 1997, ISBN 88-8030-102-0, S. 14.
  8. Bruno Santi: La Collezione Chigi-Saracini. Scala Editore, Florenz 1998, S. 41.
  9. Gemäldeinfo der Monte dei Paschi zum Bild Deposizione (Memento vom 18. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 29. September 2012 (italienisch).
Personendaten
NAME Salimbeni, Ventura
ALTERNATIVNAMEN Salimbeni, Ventura di Arcangelo; Cavaliere Bevilacqua
KURZBESCHREIBUNG italienischer Maler
GEBURTSDATUM 20. Januar 1568
GEBURTSORT Siena
STERBEDATUM 23. November 1613
STERBEORT Siena