Unterickelsheim (fränkisch : Inner-iglsi [2] ) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Martinsheim im Landkreis Kitzingen (Unterfranken , Bayern ).
Das Pfarrdorf liegt am Ickbach, einem linken Zufluss des Breitbachs . Die umgebende Landschaft ist leicht hügelig und besteht ganz überwiegend aus Ackerflächen. Die Kreisstraße KT 17 führt nach Martinsheim (1,7 km nördlich) bzw. zur Bundesstraße 13 (1,5 km südlich).[3]
Der Ort wurde im Urbar der Dompropstei Würzburg von 1260 als „inferius Icoldesheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Itolf.[4] Die Erwähnung in der Urkunde des Klosters Fulda (9. Jahrhundert) als „Itolfesheim“ kann sich sowohl auf Ober- als auch auf Unterickelsheim beziehen. Welcher der beiden Orte der ursprünglichere ist, lässt sich nicht klären.[5] Beide Ort dürften aber schon zur Zeit der Fränkischen Landnahme bestanden haben. Im Mittelalter hatten wechselnde Herrschaften das Dorf inne. Insbesondere die Herren von Ansbach-Brandenburg prägten Unterickelsheim nachhaltig, als sie im Jahr 1528 die Reformation einführten.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterickelsheim 32 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über 28 Anwesen.[6] Von 1797 bis 1808 unterstand Unterickelsheim dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim .
1806 kam der Ort an das Königreich Bayern . Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Unterickelsheim dem Steuerdistrikt Herrnberchtheim zugeordnet.[7] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Unterickelsheim. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,689 km².[1] Am 1. Mai 1978 wurde Unterickelsheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Martinsheim eingegliedert.[9]
Die Kirche in Unterickelsheim Evangelische Pfarrkirche St. Nikolaus . Von einem Vorgängerbau aus dem späten 13. Jahrhundert ist der Chorturm erhalten. Im Jahr 1405 gab es erste Veränderungen, im Jahr 1759 folgte die Erweiterung des Langhauses . Auf dem Altarretabel aus dem 17. Jahrhundert ist. eine figürliche Kreuzigungsgruppe in eine gemalte Landschaft integriert.
An den Ortsausgängen stehen jeweils zwei Steinkreuze aus dem Mittelalter , ursprünglich wohl Sühnekreuze .
Im Dorf befindet sich ein mit einem Doppeladler verziertes Wirtshausschild aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und Sitz einer Pfarrei.[26] [1]
Hans Bauer: Landkreis Kitzingen – Ein Kunst- und Kulturführer , Marktbreit 1993.
Johann Kaspar Bundschuh : Unterickelsheim . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 5 : S–U . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328 , OCLC 833753112 , Sp. 629–630 (Digitalisat ).
Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken . Band 6 ). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0 , S. 204–205 .
Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim . Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267 , S. 96–97 .
Georg Paul Hönn : Unter-Ickelsheim . In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises . Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613 , S. 380 (Digitalisat ).
Hans Karlmann Ramisch : Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale . Band 22 ). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262 , S. 199–201 .
Gottfried Stieber: Ickelsheim (Unter-) . In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach . Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377 , S. 509 (Digitalisat ).
↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959 , OCLC 230947413 , Abschnitt II, Sp. 832 (Digitalisat ).
↑ E. Fuchshuber: Uffenheim , S. 204. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: inɘrįglsi .
↑ Unterickelsheim im BayernAtlas . Entfernungsangaben jeweils Luftlinie .
↑ a b E. Fuchshuber: Uffenheim , S. 204f.
↑ E. Fuchshuber: Uffenheim , S. 152.
↑ Johann Bernhard Fischer : Walckershofen . In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern . Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968 , S. 357 (Digitalisat ).
↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen . Ansbach 1818, OCLC 1071656043 , S. 95 (Digitalisat ).
↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern . Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423 , S. 70 (Digitalisat ).
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↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser , 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern . Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891 , S. 248 (Digitalisat ). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt 181 Einwohner.
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↑ E. Fuchshuber: Uffenheim , S. 204.