Peter Biele (* 12. November 1931 in Dresden; † 1. Juli 2021 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Schriftsteller sowie Hörspielautor und -sprecher, der sowohl in der DDR als auch im wiedervereinigten Deutschland gewirkt hat.

Leben

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Peter Biele wurde 1931 in Dresden als Sohn eines kaufmännischen Angestellten und einer Verkäuferin geboren.[1] Er spürte in seiner Jugendzeit die Kriegsfolgen hautnah, da seine Heimatstadt in Trümmern lag. So entzog er sich der zerstörten Umwelt, indem er viel Zeit in der „alternativen“ geschlossenen Welt des Theaters verbrachte. Schließlich wollte er darin als Schauspieler aufgehen.[2] Achtzehnjährig,[3] nach dem Abitur, besuchte er die Schauspielschule in Berlin und übte fast 20 Jahre lang die Schauspielkunst zunächst in Altenburg, Dresden und Görlitz aus.[1] Dann war er von 1965 bis 1970 am Landestheater Halle engagiert,[4] wo er unter Horst Schönemann viel dazulernte.[5]

Dennoch verlangte es ihn nach Veränderung, nicht zuletzt auch wegen kritischer Beurteilungen, weil er darstellerisch überzogen habe oder seine persönliche Sympathiewertung der von ihm verkörperten Figuren habe mitschwingen lassen.[5] Er unternahm verschiedene Reisen, die ihn zu Gedichten inspirierten.[1] Schon seit etwa 1961 hatte er Gedichte verfasst.[5] Um ganz auf den dichterischen Bereich umzusteigen, ließ er sich bis zum Sommer 1973 am Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ Leipzig ausbilden.[4] Von da ab lebte er als freischaffender Schriftsteller.[1] Im selben Jahr wurde ihm der Förderungspreis des Mitteldeutschen Verlages für seine Gedichte zugesprochen.[4] Ebenfalls 1973 gründete er den Zirkel Schreibender Arbeiter im VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt (Sachsen), dem er als Leiter einige Jahre vorstand. Die ersten Texte der Gruppe erschienen damals in der Betriebszeitung, später gab es gesonderte Veröffentlichungen, zum Beispiel in Form von Broschüren.[6] Biele trug auch die Verantwortung für die Fördergruppe schreibender Arbeiter beim Bezirkskabinett für Kulturarbeit.[5] Sein eigener Lyrikband mit dem Titel Der Schindelmacher erschien 1974 im Mitteldeutschen Verlag.[5] Im Kombinat Fortschritt baute er zudem ein Arbeitertheater auf.[5]

1977 wurde er Parteisekretär in der Dresdner Bezirksorganisation des Schriftstellerverbandes der DDR.[7] Im Herbst 1977 war seine Arbeit an der seitenstarken Komödiantengeschichte Tod im Kostüm abgeschlossen und konnte im Folgejahr – wieder beim Mitteldeutschen Verlag – veröffentlicht werden.[8] Neben Lyrik und Prosa schrieb er Funkdramatik (Hörspiele), Reportagen, Reiseberichte, Filmszenarien und Essays[5] und steuerte Texte zu unter einem bestimmten Motto stehenden Theaterabenden bei. Dabei kam es bei Theater-, Hörfunk- und Fernseharbeiten häufig zu einer Zusammenarbeit mit dem Theaterwissenschaftler und Hörspielautor Elifius Paffrath, wobei auch vieles unveröffentlicht blieb, wie beispielsweise das als Hörspiel angelegte, aber ausufernde und deshalb zum Fernsehfilmexposé umfunktionierte Das verschleierte Bild zu Saalitz.[8] Bieles Vorbilder in seiner Zeit als DDR-Autor waren Daniil Granin, Wladimir Tendrjakow, Justinas Marcinkevičius sowie der Lyriker Giuseppe Ungaretti, bei dem ihn der Lakonismus und die Kargheit der Gedichte anzog, zwei Merkmale, die auch viele seiner eigenen aufweisen.[5]

Nach der Wende stieg er wieder in die Schauspielerei ein. Von Anfang bis Mitte der 1990er Jahre gehörte er dem Ensemble des Schauspielhauses Chemnitz an. Danach hatte er Gastverträge an den Komödien in Dresden, Berlin und Hamburg, außerdem in Neuss und Hannover sowie beim Potsdamer Ensemble Poetenpack.[9] Ab 1990 war er Vorstandsmitglied des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz in Dresden sowie Redaktionsmitarbeiter der Zeitschrift Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz und des Kalenders Sächsische Heimat.[10][11] 1991 hielt er Vorträge an der Europäischen Schule in Luxemburg.[3]

1997 zog es ihn von Dresden nach Magdeburg zu der Autorin Ingrid Hahnfeld, die er 40 Jahre zuvor an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul kennengelernt hatte und mit der er sich literarisch bestens verstand.[12] In seiner Magdeburger Zeit legte er, nachdem er in Dresden die Briefe der Schauspielerin Traute Richter kommentiert herausgegeben hatte, drei Bücher vor; die beiden letzten autobiografisch gefärbt. Das 2004 erschienene Wassermannsträume oder Die Rätsel der Königin von Saba war bereits um 1980 abgefasst, aber von den DDR-Gremien nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden.[13]

Er starb am 1. Juli 2021 in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Dresden-Loschwitz.[11]

Werke

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Lyrik

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Prosa

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Reiseberichte und Reiseführerbeiträge

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Essays und Buchbesprechungen

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Herausgeberschaft

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Hörspiele/Features

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Revuen/Theaterabende

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Theaterregie

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Filmografie

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Brigitte Böttcher (Hrsg.): Bestandsaufnahme. Literarische Steckbriefe. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1976, Peter Biele, S. 10 f.
  2. Klappentext zu Der Schindelmacher.
  3. a b Literaturbüro Leipzig e. V. (Hrsg.): Autoren in Sachsen. 1. Auflage. Leipzig 1992, Peter Biele, S. 9 (unpaginiert).
  4. a b c Gedichte von Peter Biele. In: Freiheit. 25. August 1973.
  5. a b c d e f g h -lyn: Roman über Komödianten. Wir sprachen mit dem Dresdner Schriftsteller Peter Biele. In: Die Union. 9. September 1975, Aus der Künstlerwerkstatt.
  6. Nancy Riegel: „Am Anfang wurden wir belächelt“. Einst im Fortschritt-Kombinat gegründet, feiern die Neustädter Autoren nun ihr 45-Jähriges. Da darf ein neues Buch nicht fehlen. In: saechsische.de. 29. August 2018, abgerufen am 21. Mai 2019.
  7. Roland Burkhardt: Entdeckungen über uns bei Freunden gemacht. In: Sächsische Zeitung. Beilage „wir“. Nr. 17, 29. April 1977, Kunst und Kultur, S. 3.
  8. a b Peter Biele: Zu sich selbst ehrlich sein. In: Sächsische Zeitung. 18. Juli 1978, Woran arbeiten Sie?.
  9. Peter Biele. Nähe und Ferne. Zufallsblicke. In: schumachergebler.de. Abgerufen am 21. Mai 2019.
  10. Peter Biele. Biografie. In: literatur-lsa.de. Abgerufen am 21. Mai 2019.
  11. a b Manfred Schober: Peter Biele zum Gedenken, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz 3/2021, S. 33–34.
  12. Grit Warnack: Peter Biele und seine Inventur des Lebens. In: volksstimme.de. 11. November 2011, abgerufen am 21. Mai 2019.
  13. Peter Biele: Wassermannsträume oder Die Rätsel der Königin von Saba. Roman. Dr. Rinke Verlag, Gröbzig 2004, ISBN 3-9808507-2-2, Vorbemerkung, S. 4.
Personendaten
NAME Biele, Peter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Schriftsteller, Hörspielautor und -sprecher
GEBURTSDATUM 12. November 1931
GEBURTSORT Dresden
STERBEDATUM 1. Juli 2021
STERBEORT Dresden