Agnes Smith Lewis

Margaret Dunlop Gibson, auch Smith Gibson (* Januar 1843 in Irvine, Ayrshire; † Januar 1920) war eine englische Orientalistin und Reisende.[1]

Leben

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Margaret Dunlop Gibson und ihre Zwillingsschwester Agnes Smith Lewis († 1926)[2] waren englische Orientalistinnen und Reisende. Als ihr Vater starb, erhielten sie ein Erbe von zweihunderttausend Pfund, reisten 1866 nach Griechenland und Ägypten. Sie lernten Griechisch und Latein, später auch Syrisch, Arabisch, Hebräisch und ihre Zwillingsschwester Christlich-Palästinisch-Aramäisch. Mit einem Empfehlungsschreiben von James Rendel Harris besuchten sie 1892 das Katharinenkloster auf dem Berg Sinai, wo sie Zugang zur Bibliothek erhielten. Lewis entdeckte dort eine altsyrische Übersetzung des Neuen Testaments in einer syrischen Palimpsesthandschrift, die sie 1893 mit Robert L. Bensly und Francis C. Burkitt, und ihren Frauen, sowie J. Rendel Harris 1893 entziffern, abschreiben und fotografieren durften.[3][4] Gibson erarbeitete einen Katalog der dort aufbewahrten arabischen Handschriften.[1][5]

1896 erwarben sie in Kairo Fragmente einer hebräischen Handschrift des Jesus Sirach, die später zur Entdeckung weiterer fragmentarischer Handschriften, unter anderem Palimpsesten in Syrisch, Christlich-Palästinisch-Aramäisch, Griechisch überschrieben mit rabbinischen Schriften, in der Kairoer Geniza führten.[2]

Sie erhielt Doktorwürden von den Universitäten St Andrews (1901), Heidelberg (1904), und Trinity College Dublin (1911); lediglich Cambridge, wo sie lebten und am wissenschaftlichen Diskurs teilhatten, verweigerte ihnen die wissenschaftliche Anerkennung. Sie ermöglichten die Finanzierung des Geländes auf dem heute das Westminster College, Cambridge steht und vermachten diesem College viele wertvolle orientalische Handschriften, die sie auf ihren Reisen nach Ägypten erworben hatten, u. a. den Codex Climaci Rescriptus, und auch die Eberhard Nestle Bibliothek.[2][1]

Referenzen

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Schriften

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Einzelnachweise

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  1. a b c Christa Müller-Kessler, Dunlop Gibson, née Smith (1843–1920), in Oxford Dictionary of the National Biography, vol. 22 (Oxford, 2004), S. 89–90.
  2. a b c Christa Müller-Kessler, Lewis, Agnes Smith (1843–1926), in Oxford Dictionary of the National Biography, vol. 33 (Oxford, 2004), S. 579–580
  3. Sebastian P. Brock, The Syriac ‘New Finds’ at St. Catherine’s Monastery, Sinai and Their Significance, The Harp 27, 2011, S. 48–49.
  4. https://sinai.library.ucla.edu
  5. Sebastian P. Brock, Agnes Lewis (1843–1926) and Margaret Gibson (1843–1920), in Predrag Bukovec (ed.), Christlicher Orient im Protrait – Wissenschaftsgeschichte des Christlichen Orients. Religionen im Vorderen Orient (RVO) 2. (Hamburg 2014), S. 267–280.
Personendaten
NAME Gibson, Margaret Dunlop
ALTERNATIVNAMEN Smith Gibson, Margaret; Smith, Margaret (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG schottische Theologin und Orientalistin
GEBURTSDATUM Januar 1843
GEBURTSORT Irvine, Ayrshire
STERBEDATUM Januar 1920