Malek Chebels Vater starb, als der Junge erst zwei Jahre alt war.[2] Er wurde von seiner Mutter erzogen und besuchte in Skikda die Grund- und die weiterführende Schule.[2] Einen ersten Abschluss machte er in Philosophie und arabischer Literatur. 1973 wechselte er zur Universität Constantine, wo er einen Studienabschluss in Klinischer Psychologie machte.[2]
Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Chebel durch Interviews in den Medien und einen kurzen Auftritt im Film Rekruten des Todes von Philippe Haïm bekannt. In den 2010er Jahren war er auf France Culture häufig Gesprächspartner zu Themen des Islam[8]. Ab 2006 nahm er an der zunächst monatlichen, auf Grund des Erfolges dann wöchentlichen Fernsehsendung Les Enfants d’Abraham auf Direct 8 teil, in der sich der katholische Geistliche Alain Maillard de La Morandais, der RabbinerHaïm Korsia und Chebel über aktuelle Themen austauschten[9]. Aus den Gesprächen entstand ein gemeinsames Buch[10].
Anlässlich seines Todes am Tod am 12. November 2016 auf Grund einer Krebserkrankung wurde Chebels Schaffen von französischen und algerischen Medien gewürdigt[11][12][13][14].
L’imaginaire arabo-musulman. Presses universitaires de France (PUF) (Sociologie d’aujourd’hui), Paris 1993. ISBN 2-13-045064-4
Dictionnaire des symboles musulmans. Éditions Albin Michel, Paris 1995. ISBN 2-226-07550-X
Encyclopédie de l’amour en Islam. Érotisme, beauté et sexualité dans le monde arabe, en Perse et en Turquie. Payot & Rivages, Paris 1995. ISBN 2-228-88896-6
Prières d’Islam. In: A. Abécassis/M. Chebel/Cornu, P./Angot, M./Perrier, J.: Ce que les hommes disent aux Dieux. Prières des grandes religions, S. 209–272. Éditions du Seuil, Paris 2007. ISBN 978-2-02-094093-1
/de La Morandais, A,/Korsia, H.: Les Enfants d’Abraham. Un chrétien, un juif et un musulman dialoguent. Presses de la Renaissance, Paris 2011. ISBN 978-2-7509-0663-4
Die Welt der Liebe im Islam. Eine Enzyklopädie. Erotik, Schönheit und Sexualität in der arabischen Welt, in Persien und der Türkei. Kunstmann, München 1997. ISBN 3-88897-173-X
Walther, Wiebke: Rezension von: Chebel, Malek, Die Welt der Liebe im Islam. Eine Enzyklopädie. Erotik, Schönheit und Sexualität in der arabischen Welt, in Persien und in der Türkei. In: Die Welt des Orients Bd. 31 (2000), S. 272–273. ISSN0043-2547
Les articles de Malek Chebel. Auflistung der Veröffentlichungen von und über Malek Chebel im französischen Wochenmagazin Le Point (zuletzt aufgerufen am 8. Dezember 2022)
↑ abcdJanine Boissard: Malek, une histoire vraie. Fayard, Paris 2008
↑Sein Freund Hicham Ben Yaiche berichtete später: «Was viele Leute nicht wissen ist, dass Malek Chebel ausschließlich Arabisch sprach und erst spät die französische Sprache erlernte. Sein Ehrgeiz und seine Arbeitsfähigkeit haben es ihm ermöglicht, eine solche außerordentliche Laufbahn zu machen. Als er in Frankreich ankam, hatte er schon das Wörterbuch auswendig gelernt. Man muss nur seine ersten Bücher lesen, um zu begreifen: er hatte einen schwer verständlichen Stil, wenn er sich bemühte, wissenschaftliche Texte zu schreiben. Dann hat im Lauf der Jahre eine Anpassung stattgefunden. Ich habe zugesehen, wie er beim Schreiben zu diesem fruchtbaren Schriftsteller geworden ist.» Mar Bassine Ndiaye: Algérie: Malek Chebel est mort, im marokkanischen Online-Magazin Le360afrique.com am 12. November 2016 (zuletzt aufgerufen am 8. Dezember 2022)
↑Der Doktortitel in diesen Fächern wurde seit 1975 von der UFR de Sciences Humaines Cliniques der Universität Paris VII unter der Leitung von Jean Laplanche verliehen. Die Bezeichnung wurde 1980 zu Doktor der Psychoanalyse («doctorat en psychanalyse») verkürzt. Es handelt sich bei beiden Bezeichnungen um eine Qualifikation als Forscher, nicht jedoch als Therapeut und berechtigt nicht dazu, den Titel Psychoanalytiker («psychanalyste») zu tragen.
↑Der Titel von Chebels Dissertation lautete Le tabou de la virginité au Maghreb. Une approche psychanalytique, 1980, 353 Seiten ("Das Jungfräulichkeitstabu in der maghrebinischen Tradition. Ein psychoanalytischer Ansatz") und wurde nie veröffentlicht. Malek Chebel zitiert sie selbst als «getipptes Exemplar» in der Bibliographie seines Buches Le corps dans la tradition au Maghreb, 1984 und in der Neuauflage des Buches unter dem Titel Le corps en islam, 1999, S. 223
↑von 1979 bis 2014 vergebener französischer Literaturpreis für ein Buch mit spirituellem Inhalt, das von einem Schriftsteller/einer Schriftstellerin geschrieben wurde, der sich zu einer der großen monotheistischen Religionen (Christentum, Islam, Judentum) bekennt; Über die Vergabe entschied eine Jury der Association des écrivains croyants (Verein der gläubigen Schriftsteller). Dieser Verein wurde 2015 in Association Écritures & Spiritualités (etwa: Schreiben & Spiritualitäten) umbenannt, der Preis in Prix Écritures & Spiritualités. Ècritures & Spiritualités (zuletzt aufgerufen am 8. Dezember 2022)