Lukas Miko (* 4. April 1971 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur.
Lukas Miko maturierte 1989 in Wien und wurde anschließend Ensemblemitglied in George Taboris Theater der Kreis. Von 1990 bis 1992 absolvierte er das Max-Reinhardt-Seminar in Wien und von 1992 bis 1993 das Conservatoire de Paris. Nach seiner Rückkehr nach Wien engagierte ihn Michael Haneke für die Hauptrolle in seinem Film 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls, in dem er den Sportstudenten Max spielt, der am Vorweihnachtstag scheinbar grundlos Amok läuft. Für seine Darstellung wurde er beim Film Festival „Stars de Demain“ (Vorläufer von „European Shooting Stars“) als Bester Europäischer Nachwuchsdarsteller nominiert und mit einer Mention spéciale der Jury ausgezeichnet. Von 1994 bis 1999 war er Ensemblemitglied des Residenztheaters in München und anschließend bis 2002 am Burgtheater in Wien. Danach spielte er als Gast am Theater Basel, am Theater Klagenfurt und in freien Produktionen wie z. B. in Paulus Mankers „Alma - a Show Biz ans Ende“, in der er den Komponisten Gustav Mahler spielt.
Im Kino war er in unterschiedlichen Rollen wie als Auschwitz-Überlebender Hermann Langbein im deutschen Oscar-Beitrag 2016 Im Labyrinth des Schweigens von Giulio Ricciarelli zu sehen; als rechtsextremer Anwalt in Die Nacht der 1000 Stunden von Virgil Widrich; als strenger Vater des blinden Klavierwunderkinds Maria Theresia Paradis in Licht von Barbara Albert; und als heroinabhängiger Stiefvater im vielfach ausgezeichneten Film Die Beste aller Welten von Adrian Goiginger. Für seine Darstellung als heroinsüchtiger Stiefvater wurde er mit dem Österreichischen Filmpreis 2018 als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
Im TV wurde er als intriganter Borderliner-Bösewicht in der Mini-Serie Altes Geld von David Schalko einem großen Publikum bekannt. Später war er in der SKY-Serie Der Pass (2019) als dubioser Sektenführer Brunner und in der erfolgreichen ARD-Serie Charité (Fernsehserie) – Die 2. Staffel (2019) als abgründiger NS-Psychiater Max De Crinis zu sehen. Im Kinofilm Angelo von Markus Schleinzer (2018) spielte er den österreichischen Kaiser Joseph II., der sich durch seinen Reformeifer Adel wie Kirche zu Feinden machte und an seinem Lebensende gezwungen war, einen Großteil seiner Reformen zurückzunehmen. 2020 brillierte er als Kriegsverbrecher Georg von Lichtenberg in der Netflix-Serie Freud von Marvin Kren.
2005 schrieb Miko sein erstes Drehbuch, das er unter dem Titel Das gefrorene Meer 2006 auch selbst verfilmte. Dieser 30-minütige Kurzfilm wurde u. a. mit der Goldenen Lola (Filmpreis) als Bester Deutscher Kurzfilm 2007 ausgezeichnet.
Miko ist einer der Initiatoren von #KlappeAuf, einer Initiative von österreichischen Filmschaffenden gegen Verhetzung und für Solidarisierung. Beim Österreichischen Filmpreis 2018 hielt er im Namen von #KlappeAuf eine vielbeachtete Rede.
Bei der Diagonale 2021 wurde er für seine Rolle des Gerald in dem Film Me, We von David Clay Diaz mit dem Schauspielpreis ausgezeichnet.
Bei der Diagonale 2024 erhielt er den Großen Schauspielpreis für „Besondere Verdienste um die österreichische Filmkultur“.[1]
Residenztheater München (Auswahl)
Burgtheater (Auswahl)
Theater Basel
Theater Klagenfurt
Ehem. Telegrafenamt Wien (Freie Produktion)
Filmografie als Schauspieler (Auswahl), sofern nicht anders angegeben:
Kinofilme:
Fernsehfilme:
Fernsehserien:
Kurzfilme:
Personendaten | |
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NAME | Miko, Lukas |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 4. April 1971 |
GEBURTSORT | Wien |