Virgil Widrich – 2016

Virgil Widrich (* 16. Mai 1967 in Salzburg) ist ein österreichischer Regisseur, Drehbuchautor, Filmemacher und Multimedia-Künstler. Er ist vor allem wegen seiner zahlreichen Kurzfilme und Multimediaprojekte bekannt, die bisher mit über 200 Filmpreisen ausgezeichnet wurden.

Leben

Mit zwei Partnern gründete er 1987 den Filmverleih Classic Films, um vor allem künstlerische Filme zu verleihen. Später wurde er Assistent von John Bailey, einem Kameramann und Regisseur, und ging 1990 nach Hollywood, um mit ihm an der Science-Fiction-Komödie The Search for intelligent life in the universe zu arbeiten. Nachdem er 1991 Classic Films verkauft hatte, wirkte er an dem Festival für österreichische Filme mit, das 1993 in Salzburg unter dem Namen Diagonale zum ersten Mal stattfand. 1997 begann Widrich wieder vermehrt an eigenen Filmen zu arbeiten, und es entstand gemeinsam mit Martin Reinhart der Kurzfilm tx-transform, der auf der Ars Electronica gezeigt wurde. Widrich schrieb immer wieder an dem Spielfilmdrehbuch zu Heller als der Mond, das er 1999 verfilmte. Der Film feierte 2000 Premiere in Rotterdam. Copy Shop wurde sein nächstes Projekt. Der Film gewann seit der Premiere 2001 insgesamt 39 Preise, wurde für den Oscar nominiert und war auf zahlreichen Fernsehsendern und über 700 Filmfestivals zu sehen. Sein nächster Kurzfilm Fast Film gewann 36 internationale Filmpreise und wurde auf über 400 Filmfestivals gezeigt. Es folgten Multimediaprojekte im Auftrag von Firmen (2001 Gründung der checkpointmedia, deren Geschäftsführer Widrich ist) und die Produktion von Filmen. Er gründete gemeinsam mit anderen Filmschaffenden die Filmproduktionsgesellschaft Amour Fou (Gesellschafter bis 2007), die sich der Produktion Filmen vorwiegend junger Filmschaffender annimmt. Widrich war von 2004 bis 2007 Obmann im Verband Filmregie Österreich. Er ist zudem Mitglied der Akademie des Österreichischen Films. Von 2007 bis 2010 war Virgil Widrich Univ.-Prof. für die Klasse „digitale Kunst“ an der Universität für angewandte Kunst Wien tätig. Seit 2010 leitet er ebenda als Univ.-Prof. den Masterlehrgang „Art & Science“.[1]

Mit der Filmregisseurin Anja Salomonowitz hat Virgil Widrich drei Söhne, von denen der durch seine Rolle in dem Film „Dieser Film ist ein Geschenk“ bekannte Oskar Salomonowitz (geboren 20. Juli 2008) am 27. Oktober 2020 bei einem Unfall starb.

Ausstellungen

Musiktheater

Filmografie

Preise (Auswahl)

Heller als der Mond (Europa 2000)
Copy Shop (A 2001)
Fast Film (A, LUX 2003)
back track (A 2015)
Die Nacht der 1000 Stunden (Lux/A/NL 2016)
Vienna table trip (A 2016)
Nena & Dave Stewart “Be my Rebel” (A 2018)

Einzelnachweise

  1. Art & Economy, Masterlehrgang Kunst-und Kulturmanagement: Univ.-Prof. Virgril Widrich. Abgerufen am 12. September 2021.
  2. Michael S. Zerban: Zu perfekt für diese Welt. Rezension der Uraufführung in Dortmund. In: O-Ton, abgerufen am 24. Juni 2019.