Basisdaten[1]
Bezirk der DDR Potsdam
Kreisstadt Kyritz
Fläche 809 km² (1989)
Einwohner 33.800 (1989)
Bevölkerungsdichte 42 Einwohner/km² (1989)
Kfz-Kennzeichen D und P (1953–1990)
DI (1974–1990)
KY (1991–1993)
Der Kreis Kyritz im Bezirk Potsdam

Der Kreis Kyritz war ein Landkreis im Bezirk Potsdam der DDR. Von 1990 bis 1993 bestand er als Landkreis Kyritz im Land Brandenburg fort. Sein Gebiet liegt heute zum größten Teil im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Kyritz.

Geographie

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Lage

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Der Kreis Kyritz lag in der Prignitz und wurde von der Dosse und der Jäglitz durchflossen.

Nachbarkreise

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Der Kreis Kyritz grenzte im Norden an die Kreise Pritzwalk und Wittstock, im Osten an den Kreis Neuruppin, im Süden an die Kreise Nauen und Rathenow, und im Westen an die Kreise Havelberg und Perleberg.

Geschichte

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Der Kreis Kyritz (in den ersten Jahren auch schon Landkreis genannt) wurde am 25. Juli 1952 im Zuge einer grundlegenden Kreisreform in der DDR aus Teilen der damaligen Landkreise Ostprignitz und Ruppin gebildet. Die Länder der DDR wurden aufgelöst, und neue Bezirke wurden geschaffen. Der Kreis Kyritz wurde dem neuen Bezirk Potsdam zugeordnet.[2] Sitz der Kreisverwaltung war in der Stadt Kyritz. Am 1. Januar 1956 wechselte die Gemeinde Wutzetz aus dem Kreis Kyritz in den Kreis Nauen und am 1. Januar 1958 wechselten die Gemeinden Altgarz, Friedrichsbruch und Großderschau aus dem Kreis Kyritz in den Kreis Rathenow.

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Kyritz umbenannt.[3] Anlässlich der Deutschen Wiedervereinigung 1990 erfolgte am 3. Oktober bzw. endgültig am 14. Oktober 1990 (Termin der Landtagswahl) die Zuordnung zum Land Brandenburg.

Einwohnerentwicklung

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Kreis Kyritz[1]
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 39.784 38.643 34.680 33.800

Wirtschaft

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Bedeutende Betriebe waren unter anderen:

Verkehr

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Dem überregionalen Straßenverkehr dienten die F 5 von Nauen über Kyritz nach Boizenburg/Elbe, die F 102 von Bückwitz über Rathenow nach Brandenburg an der Havel, die F 103 von Kyritz nach Rostock und die F 167 von Bückwitz über Neuruppin nach Frankfurt (Oder). Die F 5 diente bis 1982 auch als Transitstrecke zwischen West-Berlin und Hamburg.

Mit dem Eisenbahnnetz der DDR war der Kreis Kyritz durch die Strecken Berlin–Neustadt (Dosse)–Boizenburg, Neustadt (Dosse)–Rathenow, Neustadt (Dosse)–Kyritz–Meyenburg und Neustadt (Dosse)–Neuruppin verknüpft.

Kreisangehörige Städte und Gemeinden

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Aufgeführt sind alle Orte, die am 25. Juli 1952 bei Einrichtung des Kreises Neuruppin eigenständige Gemeinden waren.[4] Eingerückt sind Gemeinden, die bis zum 5. Dezember 1993 ihre Eigenständigkeit verloren und in größere Nachbargemeinden eingegliedert wurden.

Im Rahmen der Kreisreform in Brandenburg ging der Landkreis Kyritz, zusammen mit den Kreisen Neuruppin und Wittstock am 6. Dezember 1993 fast vollständig im neuen Landkreis Ostprignitz-Ruppin auf. Lediglich das Amt Gumtow kam zum Landkreis Prignitz.[2]

Kfz-Kennzeichen

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Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar DI begannen, zugewiesen.[6] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war DY 20-01 bis DY 40-00.[7]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen KY. Es wurde bis Ende 1993 ausgegeben. Seit dem 18. März 2013 ist es in Zusammenhang mit der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin erhältlich.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Februar 2010.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  4. Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande Brandenburg vom 25. Juli 1952 (Kreiseinteilung), Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes Brandenburg 1952, S. 15
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.10 Landkreis Ostprignitz-Ruppin PDF
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  7. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 542.