Karl-Heinz Weimann (* 19. September 1922 in Berlin; † 26. Juni 2006) war ein deutscher Germanist, Paracelsus-Forscher und Bibliothekar.

Leben

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Karl-Heinz Weimann stammt aus einem sozialdemokratischen Elternhaus. Sein Großvater, von Beruf Klempner, wurde unter dem Sozialistengesetz verfolgt; sein Vater Richard Weimann (1890–1976) war als Redakteur des „Vorwärts“ und Bildungspolitiker in der Berliner SPD aktiv und leistete in der NS-Zeit Widerstand.[1] Karl-Heinz Weimann wuchs in Berlin auf. Nach der Kriegsteilnahme studierte er Germanistik, Anglistik, Geschichte, Philosophie und Medizin und promovierte 1951 in Erlangen über „Die deutsche medizinische Fachsprache des Paracelsus“ zum Dr. phil.[2]

Zunächst beim Deutschen Sprachatlas beschäftigt, wurde er 1953 Mitglied der Redaktion von Kurt Goldammers Paracelsus-Gesamtausgabe in Marburg. Er unterstützte Goldammer tatkräftig bei der Bearbeitung der Bände 4–7 (Auslegung des Psalter Davids) der Abteilung 2: „Theologische und religionsphilosophische Schriften“ der Sudhoff’schen Ausgabe der „Sämtlichen Werke“ von Paracelsus.[3] 1963 erschien – aus dieser Arbeit resultierend – die Paracelsus-Bibliographie 1932–1960. Mit einem Verzeichnis neu entdeckter Paracelsus-Handschriften (1900–1960). Nicht zuletzt hiermit hatte sich Weimann als Paracelsus-Forscher profiliert.

Bei der Arbeit mit den Paracelsus-Handschriften lernte er in Marburg den Bibliothekar Wilhelm Totok kennen, der seit 1957 in Marburg tätig war. Als Totok 1962 Direktor der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover wurde, folgte Weimann ihm bald nach Hannover. Von 1964 bis zu seiner Pensionierung war er stellvertretender Direktor der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover.[2] Auch in diesem Amt forschte und publizierte er weiterhin über Paracelsus. Seine Hauptaufgabe bestand jedoch in der Mitwirkung an der Bauplanung des 1976 eröffneten Neubaus der Bibliothek an der Waterloostraße, der vom Göttinger Architektenbüro Brütt & Matthies erstellt und in Zusammenarbeit mit Ministerialdirigent Rolf Schneider vom Niedersächsischen Kultusministerium geplant wurde.[4]

Veröffentlichungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. http://bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=3736
  2. a b Angaben lt. der Personensuche in der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek (Niedersächsische Personen)
  3. http://www.paracelsus.uzh.ch/editions/goldammer.html
  4. Karl-Heinz Weimann: Der Neubau der Niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover. In: DFW. Dokumentation, Information. 25 (1977), S. 5–14, hier S. 11.
Personendaten
NAME Weimann, Karl-Heinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist, Paracelsus-Forscher und Bibliothekar
GEBURTSDATUM 19. September 1922
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 26. Juni 2006