Die Karelia-Suite op. 11 ist eine Sammlung von Orchesterstücken des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Es ist eines seiner frühesten Werke von 1894[1] und eines seiner populärsten.
Die einzelnen Stücke stammen aus verschiedenen unabhängigen Werken, die Sibelius 1893 für einen patriotischen Festumzug der Studenten der Universität Helsinki in Wiborg in Karelien in der Südostecke Finnlands (heute Wyborg in Russland) komponiert hatte. Zu Karelien hatte Sibelius immer eine besondere Beziehung. Er ließ sich anfangs von der Volksmusik dort inspirieren und verbrachte dort auch seine Flitterwochen. Sibelius hatte hintereinander eine „Konzertsuite“ aus drei Teilen einer früheren Festmusik zusammengestellt (eine Ouvertüre war bereits gesondert als op. 10 veröffentlicht worden).
Der etwas raue Charakter der Musik war beabsichtigt. Die ästhetische Intention lag nicht in ausgefeilter Technik, sondern sie wollte bewusst die naive, folkloristische Authentizität bewahren. Historische Kommentare haben den nationalen Charakter der Musik betont.[2]
Neben Solisten und Chor besteht die Besetzung der Suite aus 3 Flöten (u. a. Piccoloflöte), 3 Oboen (u. a. ein Englischhorn), 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 5 Waldhörner in F und E, 3 Trompeten in F und E, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Große Trommel, Becken, Triangel, Tamburin und Streicher. Ralph Wood hat auf die besondere Rolle der Perkussion in dieser Komposition hingewiesen.[3]
Die Suite besteht aus drei Sätzen:
Es wurden bislang zwei Versuche zur Rekonstruktion der vollständigen Karelia-Musik unternommen. Eine Fassung von Kalevi Aho wurde 1997 von der Sinfonia Lahti unter der Leitung von Osmo Vänskä auf CD eingespielt.[6] Ebenfalls 1997 rekonstruierte der finnische Komponist Jouni Kaipainen die gesamte „Karelia-Musik“, sie wurde erstmals 1998 von dem Tampere Philharmonic Orchestra unter Tuomas Ollila auf CD aufgenommen.[7] Sie besteht aus einer Ouvertüre und 10 Stücken und dauert ca. 44 Minuten, während die Suite lediglich 12 Minuten dauert.
* vervollständigt und rekonstruiert von Jouni Kaipainen 1997