Heinz Ohff kam in einer anglophilen Lehrerfamilie in der Holsteinischen Schweiz zur Welt. Jung wurde er zur Wehrmacht eingezogen und 1943 als Kriegsgefangener in einem Wüstenlager bei Casablanca interniert. Verhört wurde er dort u. a. durch Erika Mann, was dazu führte, dass er zur Farmarbeit in die USA geschickt wurde. Obwohl er Thomas Manns Tochter nie wieder begegnete, ging Ohff selbst davon aus, dass er ohne diese „Schlüsselbegegnung“ wohl nie Feuilletonredakteur geworden wäre.[1]
Bei der ab Oktober 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone in Deutschland herausgegebenen Neuen Zeitung begann seine journalistische Laufbahn, die ihn über das Heidelberger Tageblatt (wo er auch Ballettkritiken schrieb[2]), den Weser-Kurier und die Bremer Nachrichten 1961, im Jahr des Mauerbaus, zum Berliner Tagesspiegel führte. Dort war er zusammen mit Wolf Jobst Siedler und später Hans Scholz für die Leitung des Feuilletons zuständig. Nachdem Siedler Verleger wurde und auch Scholz 1976 ausschied, wurde er alleiniger Ressortchef neben dem Theaterkritiker Günther Grack. 1987 ging Ohff in den Ruhestand.
Theodor Fontane. Leben und Werk. Piper Verlag, München 2002, ISBN 3-492-22483-0.
Der grüne Fürst. Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau. Piper Verlag, München 1991. ISBN 3-492-03432-2. Neuausgabe: Piper Verlag, München 2002, ISBN 3-492-23715-0.
Gebrauchsanweisung für Schottland. Piper Verlag, München 2002, ISBN 3-492-27510-9.
König Artus. Eine Sage und ihre Geschichte. Piper Verlag, München 2003, ISBN 3-492-26554-5.
Königin Luise von Preußen. Ein Stern in Wetterwolken. Piper Verlag, München 2005, ISBN 3-492-21548-3 (erweiterte Neuausgabe).
Heinrich von Kleist – Ein preußisches Schicksal. Piper Verlag, München 2005, ISBN 3-492-24561-7.
Unter dem Pseudonym N. Wendevogel
Vielgeliebtes Heidelberg: N. Wendevogels Heidelberger Romanzen (mit Illustrationen von Hans Fischer & Horst Lemke). Karl Bergmann Verlag, Heidelberg 1953.
Auf Reisen bin ich Mensch. Stapp Verlag, Berlin 1983, ISBN 3-87776-951-9.
Briefe eines Verstorbenen: Hermann Fürst Pückler-Muskau. (Vollständige Ausgabe, neu herausgegeben von Heinz Ohff). Kupfergraben Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-89181-001-6. Zuletzt erschienen: Propyläen Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-549-07296-1.
Julietta Low: Das Leben der ersten Pfadfinderin Amerikas: Helen Boyd Higgins. Von Heinz Ohff unter seinem Pseudonym N. Wendevogel aus dem Amerikanischen übersetzt. Kerle Verlag, Heidelberg 1953.
Frank G. Slaughter: Die heilenden Hände. Roman. Zusammen mit Heinrich Ringleb aus dem Amerikanischen übersetzt von Heinz Ohff. Kindler Verlag, München 1955.
Walter Blair: Das große Lügengarn: Von Trappern, Schelmen und anderen Amerikanern. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Heinz Ohff. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1962.
Heinz Ohff und die Künstler (Fotografien von 1978 bis 1987 von Christiane Hartmann). Vernissage: 11. Mai 2007; Dauer: 12. Mai bis 29. Juni 2007 in der Galerie der Kunststiftung Poll in Berlin (Mitte).
1989 schenkte Heinz Ohff sein Archiv der Berlinischen Galerie, dem Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur. Es enthält Manuskripte und Materialien zu seinen Büchern, seine Korrespondenzen sowie in Zeitungen und Zeitschriften erschienene Artikel. Im Archiv befinden sich auch zahlreiche Porträts von Künstlern, die Ohffs Witwe, Christiane Hartmann-Ohff, aufgenommen hat. Zudem verwahrt die Berlinische Galerie Ohffs Fluxus-Bibliothek, die seltene Druckschriften enthält.
Eberhard Roters (Hrsg.): Von Krokodilen, Max & Moritz und anderen Wendevögeln. Für Heinz Ohff (erschienen zum 65. Geburtstag von Heinz Ohff am 12. Mai 1987). Argon Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-87024-117-9.
Günter Wirth: Am Anfang Montage, am Ende Magie. Vorwort zum Ausstellungskatalog der Galerie Michael Schultz. Berlin 1992.
Michael Buselmeier: Literarische Führungen durch Heidelberg. Eine Stadtgeschichte im Gehen. Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 1996, ISBN 3-88423-100-6 (über Ohff: S. 54 und 123).
Hermann Rudolph: So kam die Moderne nach West-Berlin. Die liebenswürdigste Verkörperung des Kulturjournalismus: dem Biografen, Kritiker und Rätselmeister Heinz Ohff zum Achtzigsten. In: Der Tagesspiegel, 12. Mai 2002, S. 30.
Bernhard Schulz: Liebe zur Kunst. Zum Tod unseres Kritikers Heinz Ohff. In: Der Tagesspiegel, 3. März 2006, S. 29.
Rdh. [d. i. Hermann Rudolph]: Der Flaneur. Lebenskünstler, Kunstliebhaber [Heinz Ohff]. In: Der Tagesspiegel, 11. Mai 2006, S. 27.
Lothar C. Poll: A Tribute of Heinz Ohff (1922–2006). Polleditionen, Berlin 2006.
Ekhard Haack, Lothar C. Poll (Hrsg.): Schreiben für die Kunst. Lesebuch Heinz Ohff. Polleditionen, Berlin 2007; Neuauflage 2011, ISBN 978-3-931759-00-1.