Heinrich Janssen (* 13. Oktober 1932 in Kevelaer; † 27. Mai 2021 ebenda;[1] auch Heinz Janßen) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher und Weihbischof in Münster.

Leben

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Heinrich Janssen besuchte das Collegium Augustinianum Gaesdonck und leitete die Pfadfinderschaft dieser Schule.[2] Nach dem Abitur studierte er Katholische Theologie und Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Am 2. Februar 1961 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und war anschließend Kaplan in der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit in Münster.[3] 1965 übernahm er das Amt des Spirituals am Collegium Ludgerianum, ab 1966 das des Rektors und Referenten für die Seelsorge an den Realschulen im Bistum Münster. 1971 wurde Janssen stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bischöflichen Generalvikariat, 1976 residierender Domkapitular in Münster und ab 1981 bischöflicher Generalvikar.

Papst Johannes Paul II. ernannte Janssen 1986 zum Titularbischof von Aquae Sirenses und zum Weihbischof in Münster. Die Bischofsweihe spendete ihm am 21. September 1986 der Münsteraner Bischof Reinhard Lettmann; Mitkonsekratoren waren Heinrich Maria Janssen, Altbischof von Hildesheim, und Ludwig Averkamp, Koadjutorbischof in Osnabrück und späterer Erzbischof von Hamburg. Janssen war für den niederrheinischen Teil des Bistums Münster zuständig und hatte seinen Sitz in Xanten. Ab 1987 war Janssen zusätzlich als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die katholische Seelsorge im Bundesgrenzschutz tätig.

Janssen war seit 1986 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Markomannia im KV zu Münster und seit 1994 Ehrenmitglied der KDStV Winfridia (Breslau) Münster im CV.

Nachdem Papst Benedikt XVI. Janssens altersbedingtes Rücktrittsgesuch, das nach Vollendung des 75. Lebensjahres jeder Bischof gemäß dem Kirchenrecht einzureichen hat, im Jahr 2007 zunächst bis auf weiteres abgelehnt hatte, nahm er schließlich am 31. Mai 2010 das Rücktrittsgesuch an.

Janssen starb am 27. Mai 2021 nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren.

Das 2022 vorgestellte, vom Bistum Münster in Auftrag gegebene Missbrauchsgutachten legt Janssen „bewusste Falschinformation“ zur Last.[4]

Bücher (zum Teil unter der Namensschreibweise Heinz Janßen)

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Einzelnachweise

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  1. Kirche+Leben: Münsteraner Weihbischof Heinrich Janssen ist tot. Abgerufen am 27. Mai 2021.
  2. Jürgen Kappel: Visionärer Seelsorger für den Niederrhein. In: Kirche+Leben, 6. Juni 2021, S. 13.
  3. Kirche+Leben Lexikon: Wer ist Heinrich Janssen?, abgerufen am 28. Mai 2021.
  4. Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche (PDF; 4,7 MB), S. 127, auf uni-muenster.de
VorgängerAmtNachfolger
Hermann Josef SpitalGeneralvikar des Bistums Münster
1981–1986
Werner Thissen
Personendaten
NAME Janssen, Heinrich
ALTERNATIVNAMEN Janßen, Heinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Weihbischof
GEBURTSDATUM 13. Oktober 1932
GEBURTSORT Kevelaer
STERBEDATUM 27. Mai 2021
STERBEORT Kevelaer