Gregor Christian Schell (* 1. Juni 1957 in Düsseldorf; † 14. Juli 2019 in Göttingen) war ein deutscher Verleger und Autor.

Leben

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Gregor Schell wuchs in einer künstlerischen Familie auf. Der Vater, Hermann Schell, hatte Kunst und Architektur an der Kunstakademie in Düsseldorf als Schüler von Ewald Mataré gemeinsam mit Ivo Beucker und Joseph Beuys studiert, der Bruder Andreas Schell war Musiker und spielte u. a. mit Klaus Dinger bei La Düsseldorf. Schell besuchte das Humboldt-Gymnasium Düsseldorf bis zum Abitur, er studierte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Gregor Schell heiratete später die Künstlerin Heike Laufenburg und zog nach Willebadessen, wo er mit drei gemeinsamen Kindern lebte und arbeitete.

Arbeit

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Schell gründete 1977 den Verlag Schell/Scheerenberg, in dem er als Schulfreund das erste Buch des Dichters Thomas Kling, "Der Zustand vor dem Untergang" druckte und veröffentlichte. Kurze Zeit später nannte er den Verlag um in "Verlag Gregor Schell" und gründete mit verschiedenen jungen Künstlern, in erster Linie aber mit Thomas Kling die Kunst- und Literaturzeitschrift "Zwiebelzwerg", in der er später mit vielen Schriftstellern, u. a. mit Manfred Peter Hein und Andreas F. Kelletat zusammen veröffentlichte. 1980 gründete er die "Zwiebelzwerg Company Verlagsgesellschaft", deren Gesellschafter und Geschäftsführer er in den folgenden Jahren war.

Ab 1979 war er Herausgeber und Technischer Leiter der "Düsseldorfer Musikzeitung", die in erster Linie mit Musikern aus der neuen deutschen Szene in Düsseldorf (u. a. um ZK (Band)), Hagen (u. a. um Inga Humpe) und auch Köln (u. a. BAP) sich um die Öffnung der Szene bemühte und ein Sprachrohr der Musiker sein wollte. Unter ihm arbeitete die Zeitschrift auch mit Avantgarde-Musikern der Folk- und Jazz-Szene (u. a. aus Moers Festival) zusammen.

Schell war von 1980 bis 1985 Herausgeber und Redakteur des "Caspar, Zeitschrift für Frieden mit Kindern". Dort wirkte er mit verschiedenen Gesellschaftswissenschaftlern zusammen, u. a. mit Hans A. Pestalozzi. Die Zeitschrift setzte sich aktiv für Kinderrechte ein und arbeitete unter anderem mit Ekkehard von Braunmühl zusammen. Ab 1985 übernahm er den Verlag als Einzelfirma unter dem Namen Zwiebelzwerg Verlag und führte ihn seitdem als Verleger.

Er schrieb und veröffentlichte 1987 den Jugendroman Tohuwabohus tanzen im Kopf gemeinsam mit Heike Laufenburg. Dieses erschien 2006 in dritter Auflage (15.000 Exemplare). Er wurde nach Erscheinen der ersten Auflage von der Deutschen Blindenstudienanstalt als Blindenbuch veröffentlicht. 1995 wurde der Titel von der Neue Westfälische zum Buch der Woche gewählt. Als Herausgeber war er gemeinsam mit der Künstlerin Heike Laufenburg für eine Buchreihe mit Anthologien verantwortlich. Es erschienen mittlerweile 50 verschiedene Titel.

Zwischen 2007 und 2012 redigierte Schell eine 30-bändige Buchreihe mit türkischen Sagen für Kinder und Erwachsene in Zusammenarbeit mit Necati Demir (Gazi-Universität in Ankara, Türkei) und Ibrahim Özbakir (Cumhuruyiet Universität Sivas, Türkei).

Werke

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Alle Bücher gemeinsam mit Heike Laufenburg

Herausgeber (gem. mit Heike Laufenburg)

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Beiträge

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Personendaten
NAME Schell, Gregor
ALTERNATIVNAMEN Schell, Gregor Christian (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und Autor
GEBURTSDATUM 1. Juni 1957
GEBURTSORT Düsseldorf
STERBEDATUM 14. Juli 2019
STERBEORT Göttingen