Frida Soyaux-Schanz

Frida Schanz (* 16. Mai 1859 in Dresden; † 17. Juni 1944 in Warmbrunn/Schlesien) war eine deutsche Jugendbuchautorin, Herausgeberin und Lehrerin, deren zahlreiche Veröffentlichungen aus dem Zeitraum zwischen 1885 und 1929 stammen. Schanz gehörte zu den beliebtesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen vor dem Ersten Weltkrieg.

Leben

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Frida Schanz war die Tochter des Dichterpaares Julius Schanz und Pauline Schanz. Ihr Vater war im Bereich der Dichtung sowie der Sagen und Märchen tätig, während ihre Mutter als Jugendbuchautorin tätig war. Schanz besuchte eine Höhere Mädchenschule. In Dresden absolvierte sie eine Ausbildung am Lehrerseminar und wurde anschließend Lehrerin in Böhmen. In dieser Zeit begann sie selbst schriftstellerisch tätig zu werden.[1]

Schanz reiste unter anderem nach Odessa und Venedig. 1885 heiratete sie in Leipzig den Schriftsteller Ludwig Soyaux (1846–1905), der auch Redakteur der Zeitschrift Daheim war. In dieser Funktion verhalf sie manchen jungen Frauen zu ersten Veröffentlichungen, was seinerzeit noch unüblich war.[2]

Ab 1891 lebte das Paar in Berlin. 1895 begann sie gemeinsam mit Clementine Helm, den Almanach Junge Mädchen herauszugeben. Da Helm bereits im Folgejahr verstarb, führte Schanz das Projekt bis 1904 allein weiter. Über 30 Jahre, von 1895 bis 1926, publizierte sie das Jahrbuch Kinderlust. Nach dem Tod ihres Mannes 1905 arbeitete sie in der Redaktion von Daheim und als Lektorin bei Velhagen und Klasings Monatsheften. (Fridel, 1920)

Insgesamt verfasste Schanz über 60 Werke, die sich an Kinder und Jugendliche richten, wobei der lehrerhafte Ton und der betonte Patriotismus dem damaligen Zeitgeist entsprachen. Dabei war sie erstaunlich vielseitig; ihr Werk umfasst Kinderliteratur, Mädchenbücher, Erzählungen, Fabeln, Balladen, Märchen, Novellen, Lebenserinnerungen sowie Reisebeschreibungen und Sprüche. Von vielen ihrer Bücher wurden zahlreiche Auflagen gedruckt, so dass bis heute antiquarisch zahlreiche Titel erhältlich sind.

Ende der 1920er Jahre wurden die „Frida-Schanz-Bücher“ vom Herausgeber Walther Günther Schreckenbach publiziert, die sich damals großer Beliebtheit erfreuten. Zu ihren zeitgenössischen Fürsprechern zählte unter anderem Hanns von Zobeltitz.[3]

Werke

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Buchdeckel Sterne der Heimat, illustriert von August Heinrich Plinke, 1889
General Emmich. Auf den Tod. Gedicht von Frida Schanz“;
Foto von Robert Sennecke, Gedicht von Schanz, Anfang 1915

Sekundärliteratur

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Einzelnachweise

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  1. Manfred Altner: Frida Schanz (1859–1944). In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
  2. Ilse Reicke: Die großen Frauen der Weimarer Republik. Herderbücherei 1029, Freiburg 1984, S. 62
  3. Manfred Altner: Frida Schanz (1859–1944). In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
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Commons: Frida Schanz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Frida Schanz – Quellen und Volltexte
Personendaten
NAME Schanz, Frida
ALTERNATIVNAMEN Schanz, Frieda
KURZBESCHREIBUNG deutsche Jugendbuchautorin, Herausgeberin und Lehrerin
GEBURTSDATUM 16. Mai 1859
GEBURTSORT Dresden
STERBEDATUM 17. Juni 1944
STERBEORT Warmbrunn, Schlesien