Frederik Jacobsen (* 12. September 1876 in Kopenhagen, Dänemark; † 4. September 1922 ebenda) war ein dänischer Theater- und Stummfilm-Schauspieler sowie ein Drehbuchautor, einer der bekanntesten Leinwanddarsteller der 1910er und frühen 1920er Jahre.

Leben und Wirken

Am Theater

Frederik Jacobsen war der Sohn des Einzelhändlers Lorentz Henning Jacobsen und seiner Frau Anna Johanne, geborene Knudsen. Er erhielt wohl kurz vor der Jahrhundertwende seine künstlerische Ausbildung und spielte anschließend die unterschiedlichsten Rollen an Repertoirebühnen in der dänischen Provinz. Nach einer Stippvisite an Kopenhagens renommierten Det ny Teater, wo er jedoch nur unbedeutende Nebenrollen spielen durfte, ist Jacobsen ab 1903 mit seinem ersten bedeutenden Festengagement am Theater von Odense nachzuweisen. Eine weitere wichtige Bühnenverpflichtung führte ihn in der letzten Spielzeit vor Kriegsausbruch 1914 an das Alexandra Theater.

Beim Film

Zu dieser Zeit (seit 1910) hatte sich der Kopenhagener Künstler längst als Star des neuen Mediums Film etabliert, wohin ihn ein Kontrakt mit der mächtigsten Filmproduktionsfirma seines Landes, der Nordisk Film, geführt hatte. Frederiksen verfasste mehrere Drehbücher und spielte in den kommenden zehn Jahren unter nahezu sämtlichen Topregisseuren seines Landes (darunter Urban Gad, August Blom, Robert Dinesen, Holger-Madsen und A. W. Sandberg) tragende Rollen in faktisch sämtlichen, zum großen Teil auch im kaiserlichen Deutschland angelaufenen Spitzenproduktionen der 1910er Jahre, zu Beginn auch Schurken wie den Mädchenhändlerchef in Die weiße Sklavin II.

Er war infolgedessen 1913 der Dr. Georg Rasmussen, Freund des Hauptdarstellers (Olaf Fönss), in der groß angelegten, nahezu zwei Stunden langen Hauptmann-Verfilmung Atlantis und Christines Vater, Violinist Weiring, in der zweiten ambitionierten Literaturverfilmung desselben Jahres, Liebelei nach der gleichnamigen Vorlage von Arthur Schnitzler. Im darauffolgenden Jahr konnte man ihn als Arzt Dr. Bresser in der friedensmahnenden Bertha-von-Suttner-Verfilmung Die Waffen nieder! sehen. Auch in den beiden wegweisenden dänischen Science-Fiction-Filmen jenes Jahrzehnts, Das jüngste Gericht und Das Himmelsschiff, wirkte Frederik Jacobsen mit. Seinen letzten wichtigen Auftritt absolvierte der Kopenhagener im letzten Kriegsjahr 1918 an der Seite Asta Nielsens in dem Drama Der Fackelträger, wo er mit dem Dompropst Cordes noch einmal eine männliche Hauptrolle erhielt. In den 1920er Jahren nahmen die Filmrollen-Angebote merklich ab.

Privates

Frederik Jacobsen war seit dem 25. April 1908 mit der acht Jahre jüngeren Berufskollegin Tolva Nielsine Cecilie Hansen verheiratet, seine Tochter Aase Jacobsen wurde gleichfalls Schauspielerin. Er starb gut eine Woche vor seinem Geburtstag und wurde keine 46 Jahre alt.

Filmografie

als Schauspieler, wenn nicht anders angegeben