Ette
Die Ette in Zaisenhausen

Die Ette in Zaisenhausen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 238834
Lage Hohenloher und Haller Ebene
  • Blaufelden-Gerabronner Ebene nur Oberlauf Tierbach

Kocher-Jagst-Ebenen

  • Bartenstein-Langenburger Platten
  • Mittleres Jagsttal

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Jagst → Neckar → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss zur Ette:
südsüdöstlich von und vor Schrozberg-Ettenhausen

49° 20′ 47″ N, 9° 53′ 6″ O


Quelle des rechten Oberlaufs Eselsbach:
nordwestlich von Schrozberg-Kälberbach im Brühl
49° 20′ 11″ N, 9° 56′ 13″ O


Quelle des linken Oberlaufs Tierbach:
südöstlich von Blaufelden-Lentersweiler vor dem Seeholz
49° 18′ 37″ N, 9° 55′ 59″ O

Quellhöhe ca. 486 m ü. NHN[LUBW 1] 
Quelle Tierbach

468 m ü. NHN[LUBW 1]
Quelle Eselsbach

385,4 m ü. NHN[LUBW 2]
Zusammenfluss zur Ette
Mündung bei Mulfingen-Bachmühle von rechts und zuletzt Nordosten in die mittlere JagstKoordinaten: 49° 20′ 53″ N, 9° 47′ 23″ O
49° 20′ 53″ N, 9° 47′ 23″ O
Mündungshöhe 257,9 m ü. NHN[LUBW 2]
Höhenunterschied ca. 228,1 m
Sohlgefälle ca. 14 ‰
Länge 16 km[LUBW 3] 
mit linkem Oberlauf Tierbach

14 km[LUBW 3]
mit rechtem Oberlauf Eselsbach

9,1 km[LUBW 3]
nur Ette
Einzugsgebiet 43,243 km²[LUBW 4]
Abfluss[1]
AEo: 43,23 km²
an der Mündung
MQ
Mq
365 l/s
8,4 l/(s km²)
Kleinstädte Schrozberg, Mulfingen, nur Anteil am EZG: Niederstetten
Gemeinden Blaufelden

Die Ette ist ein mit ihrem längeren linken Oberlauf Tierbach zusammen etwa 16 km langer kleiner Fluss auf der Hohenloher Ebene im Landkreis Schwäbisch Hall und dem Hohenlohekreis im nördlichen Baden-Württemberg. Der aus dem Zusammenfluss des linken Tierbachs und des rechten Eselsbachs bei Schrozberg-Ettenhausen entstehende Fluss mündet bei Mulfingen-Talmühle von rechts und Nordosten in die mittlere Jagst.

Name

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Der Name ist eine Rückbildung aus dem Ortsnamen Ettenhausen.[2]

Geographie

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Quellbäche

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Die Quellbäche der Ette entspringen nahe an der Trasse der B 290 („Kaiserstraße“) zwischen deren Überquerung der Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen nördlich von Blaufelden und Schrozberg-Riedbach. Der längste ist der Tierbach, dessen mündungsfernste Quelle etwa 1 km südöstlich von Blaufelden-Lenterweiler liegt. Von dort fließt der Tierbach zunächst als fast tallose Rinne südlich an Lentershausen vorbei, dreht dann aus ursprünglich westlicher in nordwestliche Richtung und tieft sich in die Ebene ein, durchquert Herrentierbach und läuft dann nach ca. 7 km mit dem von Osten zufließenden Eselsbach zusammen. Dieser entsteht seinerseits bei Schrozberg-Kälberbach und läuft erst westlich, dann nordwestlich, dann wieder westlich bis zum Zusammenfluss, er zeigt ähnliche Morphologie wie der Tierbach, hat wenig mehr Einzugsgebiet und ist etwa 2 km kürzer.

Weiterer Verlauf

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Ab dem Zusammenfluss heißt der Fluss Ette und biegt langsam nach Westen hin um. Zu Füßen von Schloss und Ortschaft Bartenstein durchquert das Flüsschen bald deren Weiler Ettenhausen, nach einem Schwenk nach Westen erreicht es Mulfingen-Zaisenhausen, um wenig danach die letzten 3 km vor der Mündung in die Jagst bei Mulfingen-Bachmühle nach Südwesten zu verlaufen. Kurz vor der Mündung ist die Talrinne gegenüber den umgebenden Höhen um über 250 m eingetieft. Die Ette hat, den längeren linken Oberlauf Tierbach mitgerechnet, eine Länge von 16,0 km, vom Zusammenfluss von Tierbach und Eselsbach an gerechnet sind es 9,1 km.

Einzugsgebiet

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Das Einzugsgebiet der Ette, linksseitig relativ schmal, bildet eine nach Südwesten offene Sichel von etwa 43,2 km². Es grenzt im Norden an das der Tauber, im Nordosten und Osten an das des Tauberzuflusses Vorbach, im Südosten konkurriert der zur Brettach fließende Blaubach, von Süden über Westen bis Norden verläuft die Wasserscheide zumeist gegen kleinere Jagstzuflüsse.

Die Ette hat nur winzige linke Zuflüsse, die bedeutenderen rechten sind, ab dem Zusammenfluss von Tier- und Eselsbach, der Gütbach bei Bartenstein, der Pippibach bei Zaisenhausen, danach noch der Staigerbach.

Ausgenommen nur den oberen Teil des Tierbach-Teileinzugsgebietes, der im Unterraum Blaufelden-Gerabronner Ebene der Hohenloher und Haller Ebene liegt, gehört das ganze Einzugsgebiet naturräumlich zu'den Kocher-Jagst-Ebenen, weit überwiegend zu deren Unterraum Bartenstein-Langenburger Platten und nur mit dem Mündungszwickel zur Unterraum Mittleres Jagsttal.[3]

In den Fluss und sein Einzugsgebiet teilen sich die folgenden Gemeinden und Städte: der Bereich des Tierbachs gehört zur Gemeinde Blaufelden, das Gebiet des Eselsbaches und etteabwärts bis fast nach Zaisenhausen rechnet zur Kleinstadt Schrozberg (beide Landkreis Schwäbisch Hall), Zaisenhausen und das untere Ettetal liegen auf Mulfinger Gemarkung (Hohenlohekreis); die Kleinstadt Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) besitzt nur einen kleinen Zwickel des Einzugsbereichs im Norden.

Zuflüsse

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Hierarchische Liste der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Zusammenfluss der Ette etwa 0,9 km südsüdöstlich des kleinen Schrozberger Taldorfes Ettenhausen auf 385,4 m ü. NHN aus dem kürzeren rechten Eselsbach und dem längeren linken Tierbach.

Mündung der Ette auf 257,9 m ü. NHN[LUBW 2] kurz nach Passieren von Mulfingen-Bachmühle am Beginn des Naturschutzgebietes Riedhölzle und Jagstaue von rechts und Nordosten in die mittlere Jagst. Der kleine Fluss hat hier eine Länge von 9,1 km ab dem Zusammenfluss der Oberläufe, von 14,0 km ab der Quelle des rechten Eselsbachs und von 16,0 km ab der des linken Tierbachs. Sein Einzugsgebiet ist 43,2 km²[LUBW 4] groß.

Geologie

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Eselsbach wie Tierbach entstehen in der Lettenkeuper-Auflage (Erfurt-Formation) der Hochebenen rechts der mittleren Jagst und erreichen bald den Oberen Muschelkalk. Ab ihrer Westkurve unterhalb Bartensteins verläuft die Ette dann bis zur Mündung im Mittleren Muschelkalk. Auf wenigen Hochlagen am Rande des Einzugsgebietes liegt Lösssediment aus quartärer Ablagerung noch über dem Lettenkeuper. Einige kürzere Störungslinien im Gebiet verlaufen meist von Ostsüdost nach Westnordwest.[6]

Unterer Tierbach und Eselsbach wie das Ettetal bis zum Erreichen des mittleren Muschelkalks bilden recht steile Täler mit mäßig oszillierenden Talmäandern, stellenweise sind sie sehr eng. Ab Bartenstein fließt die Ette dann bis zur Jagst in breiterem Tal mit steilen Hängen, die oft bis zur Talaue herunter bewaldet sind.

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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LUBW

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Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet der Ette
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. a b c d e Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. a b c d e f Höhe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  3. a b c d Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  4. a b c Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  5. Seefläche nach dem Layer Stehende Gewässer.
  6. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  7. a b c d e f Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  8. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.

Andere Belege

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  1. Modellierte Werte nach Abfluss-BW Gewässerknoten MQ/MNQ
  2. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 135, „Ette“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  3. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  4. Geotopbeschreibung Steinbruch bei Gütbach an der B 290 beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (PDF, 311 KB).
  5. Thomas Schöber, Theo Simon: Hydrogeologie und Verkarstung im Taubergrund und in Osthohenlohe. Exkursion L am 2. April 2005. In: Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen geologischen Vereins. N.F. 87(2005), S. 303–317, hier S. 308–310.
  6. Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)

Literatur

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