Daniel Smutny (* 1976 in Mannheim) ist ein deutscher Komponist.[1]

Leben

Smutny errang bereits in frühen Jahren Anerkennung für seine kompositorische Arbeit. Er studierte, nachdem er Wettbewerbe für junge Komponisten gewonnen hatte, von 1996 bis 2001 bei Hans Zender, Isabel Mundry und Bernhard Kontarsky an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK Frankfurt).

Nach seinem Studium lebte er als freischaffender Komponist in Berlin, München und Leipzig. Ab 2009 war er zudem als freier Kurator, Festivalleiter und künstlerischer Leiter tätig, für das Festspielhaus Hellerau und den MDR. Von 2010 bis 2012 initiierte, kuratierte und leitete er das "Neue Festival für Musik sinwald". Von 2013 bis 2019 lehrte Daniel Smutny an der Hochschule für Musik Detmold Komposition und angrenzende theoretische Fächer, ab 2017 zusätzlich an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (HS-OWL) im Masterstudiengang „Audiovisual Arts Computing“. Ab 2018 lehrte er zudem an der Hochschule für Künste Bremen (HfK Bremen) Komposition.[2]

Schaffen

Smutnys musikalisches Schaffen zeichnet sich durch eine vielschichtige Suche nach hybrider Identität und geistesgeschichtlicher Verortung aus. Seine Werke sind hierbei in den letzten Jahren stilistisch sehr unterschiedlich gewesen, was der Komponist als eine genuine authentische künstlerische Thematisierung auffasst. Seit mehreren Jahren ist die Vokalmusik ein Schwerpunkt seiner Arbeit neben der elektroakustischen Erweiterung instrumentaler Besetzungen in speziellen Raumklangzuspielungen.

Seit einigen Jahren arbeitet Smutny verstärkt an der Integration heterogener Mittel in einer dekonstruktivistischen Rezeption musikalischer Geschichte(n), die er im Kontext der Digitalisierung permanent kritisch liest, neu mit persönlichem Sinn auflädt und die Aspekte der Umräume, der Entstehungs- und Herkunftskonflikten der fremd vergangenen Musik, mit der er sich kritisch-reflektorisch auseinandersetzt, thematisiert.[3] Für ihn stehen hierbei eine performative Neubeschreibungen der Liveness[4] von Aufführungen generell, die Repräsentation von außermusikalischen Gehalten und medialen Inhalten durch eine individuelle Ästhetik des Samplings im Besonderen und eine aktive Erinnerungskultur (im Sinne Aleida Assmanns) im Zentrum seiner künstlerischen Intention. Smutny ist mit der musikalischen Postmoderne in Verbindung gebracht worden, wogegen der Komponist stets seine Verortung in der „Medienexplosion der 1990er Jahre“ betont und sich selbst eher spätzeitlich weder im Kontext der Moderne noch der Postmoderne (üblicher Prägung) sieht.[5]

Werke (Auswahl)

Ehrungen, Stipendien, Auftragswerke (Auswahl)

Smutnys Gesamtwerk ist bei den Internationalen Musikverlagen Hans Sikorski verlegt.

Einzelnachweise

  1. Internationale Musikverlage Hans Sikorski
  2. www.daniel-smutny.de/vita
  3. https://www.daniel-smutny.de/texte/komponieren-heute-2018
  4. Erika Fischer-Lichte: Ästhetik des Performativen. 10. Auflage 2017. edition suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, S. 114 ff.
  5. https://www.daniel-smutny.de/texte/neue-historische-musik
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daniel-smutny.de