Christian Esser (* 7. Mai1973 in Stolberg (Rhld.)) ist ein deutscher Journalist und seit August 2022 Chefreporter Investigativ für RTL News und den Stern.
Christian Esser begann 1991 bei der Sparkasse Aachen eine Ausbildung zum Bankkaufmann, die er 1993 abschloss. Während dieser Zeit war er außerdem als freier Mitarbeiter bei den Aachener Nachrichten tätig. Anschließend holte er am Euregio-Kolleg in Würselen auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nach.
Von 1995 bis 2001 studierte Christian Esser Neue Deutsche Literatur mit den Nebenfächern Politikwissenschaften, Neuere Geschichte und Afrikanische Politologie an den Universitäten Köln, Zürich und Berlin. In dieser Zeit sammelte er journalistische Erfahrung u. a. als freier Mitarbeiter bei der französischsprachigen Wochenzeitung La Tribune und im Bonner Parlamentsbüro der taz sowie als Praktikant bei der Leipziger Volkszeitung. Im Jahr 2000 hospitierte er für einige Monate in der Berliner Redaktion des Hamburger Wochenblatts Der Spiegel und der Süddeutschen Zeitung.
Nach einer weiteren Zwischenstation zunächst als Autor und später als Redakteur im Berliner Büro des Magazins Max kam er 2003 zum ZDF und arbeitete fast 20 Jahre lang als Redakteur und Reporter für das Politmagazin Frontal 21. Sein Schwerpunkt ist die investigative Recherche.
Im Sommer 2022 wechselte Christian Esser gemeinsam mit seinen Kolleginnen Manka Heise und Birte Meier als Chefreporter Investigativ zu RTL News, um dort eine Investigativabteilung aufzubauen, die crossmedial für das gesamte Unternehmen – inklusive des Stern – tätig ist.
Essers Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet: 2009 wählten ihn die Leser des Fachblattes Wirtschaftsjournalist gemeinsam mit Astrid Randerath zu den „Wirtschaftsjournalisten des Jahres“ in der Sparte Radio/TV. Für die im März 2012 ausgestrahlte ZDFzoom-Reportage „Mister Karstadt – Der rätselhafte Nicolas Berggruen“ erhielt er gemeinsam mit Lutz Ackermann den Deutschen Fernsehpreis, den Deutschen Wirtschaftsfilmpreis und den Helmut-Schmidt-Journalistenpreis.
2015 wurde Christian Esser gemeinsam mit Birte Meier für die Frontal 21-Dokumentation „Die große Samwer-Show – Die Milliardengeschäfte der Zalando-Boys“ mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2015 ausgezeichnet.
Im November 2016 deckte er gemeinsam mit seiner Kollegin Birte Meier die so genannte „Rent-a-Sozi“-Affäre auf und enthüllte, dass eine SPD-Tochterfirma Termine bei SPD-Ministern gegen Geld anbot.[1]
Für RTL entwickelte er 2023 gemeinsam mit seiner Kollegin Manka Heise das investigative Doku-Format stern investigativ und den gleichnamigen Podcast-Kanal. Im September 2023 deckte Christian Esser mit einem Team zahlreiche Umwelt- und Arbeitsschutzverstöße in der deutschen Fabrik des US-Autobauers Tesla in Brandenburg auf. Die Recherche mit dem Titel „Inside Tesla“ wurde weltweit zitiert. Die Jury des Medium Magazins wählte das stern investigativ - Team bei der Wahl der Journalisten des Jahres 2023 auf Platz 2. Zudem war das Team im gleichen Jahr für den Deutschen Reporter-Preis nominiert.
Christian Esser ist Mitglied im geschäftsführenden Vorstand von Netzwerk Recherche.[2]
Esser engagiert sich seit Jahren für den journalistischen Nachwuchs und ist Lehrbeauftragter. Er unterrichtete im Bereich Journalismus bereits an der Ruhr-Universität Bochum, der Katholischen Journalistenschule sowie der RTL-Journalistenschule.
Esser ist auch Sachbuchautor. Von ihm erschienen das „Schwarzbuch Deutsche Bahn“, „Die Vollstrecker – Wer für Unternehmen die Probleme löst“ und „Herzenssache – Organspende: Wenn der Tod Leben rettet“ (mit Nataly Bleuel und Alena Schröder).
2023 Journalisten des Jahres 2023 . stern investigativ Platz 2 Kategorie Team (Medium Magazin)
2023 Beste Recherchen 2023 stern investigativ / Inside Tesla (Global Investigative Journalism Network)
2023 Journalistenpreis Deutscher Journalistenverband Region Aachen
2021 Blaue Boje Journalistenpreis der Volksbanken und Raiffeisenbanken für die ZDF-Frontal21-Dokumentation Turbo, Tempo, Tesla Elon Musk in Brandenburg (gemeinsam mit Manka Heise)[3]
2021 Private-Medienpreises für Qualitätsjournalismus für die Frontal21-Dokumentation Turbo, Tempo, Tesla Elon Musk in Brandenburg (Kategorie TV/Radio/Online - Ehrenpreis; gemeinsam mit Manka Heise)[4]
2019 Umweltmedienpreis für den Frontal21-Film Retouren für den Müll – Schrottplatz Amazon – Gemeinsam mit Birte Meier, Astrid Randerath und Ilka Brecht.[5]
2018 Friedrich Vogel Preis für Wirtschaftsjournalismus für den Frontal21-Film Retouren für den Müll – Schrottplatz Amazon – Gemeinsam mit Birte Meier, Astrid Randerath und Ilka Brecht.[6]
2015 Deutscher Wirtschaftsfilmpreis (1. Platz) für die ZDF-Dokumentation Die große Samwer-Show – Die Milliardengeschäfte der Zalando-Boys.[7]
2012 Deutscher Fernsehpreis für die ZDF-Dokumentation Mister Karstadt – Der rätselhafte Nicolas Berggruen (gemeinsam mit Lutz Ackermann).[8]
2012 2. Preis des Deutschen Wirtschaftsfilmpreises für Mister Karstadt – Der rätselhafte Nicolas Berggruen.[9]
2009 Auszeichnung durch die Zeitschrift Wirtschaftsjournalist als bester Wirtschaftsjournalist des Jahres in der Kategorie TV/Radio (zusammen mit Astrid Randerath) für Das Pharmakartell.[11]