Fotografie Saporis als Senator aus dem Jahr 1948

Armando Sapori (* 1. Juli 1892 in Siena; † 6. März 1976 in Mailand) war ein italienischer Historiker mit dem Schwerpunkt Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mittelalters, und ein Politiker. Er war von 1948 bis 1953 Senator der Republik Italien und ab 1956 Mitglied der Accademia dei Lincei. Neben Raymond de Roover, Gino Luzzatto und Federigo Melis gilt er als derjenige, der die Vorstellung von der kommerziellen Revolution des Spätmittelalters am stärksten gefördert hat.

Sapori wurde 1919 an der Universität Siena in Rechtswissenschaften promoviert. 1921 wurde er Angestellter des Staatsarchivs Florenz, doch schlug er mit der Berufung an die Universität Ferrara, wo er Wirtschaftsgeschichte lehrte, eine akademische Laufbahn ein. Gleichzeitig nahm er seine Tätigkeit in Mailand an der Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi auf und lehrte von 1935 bis 1962 in Florenz. In Mailand war er von 1952 bis 1967 Rektor der Universität.

1946 bis 1951 wurde Sapori consigliere comunale in Florenz über die Liste der Unabhängigen der Kommunistischen Partei, 1948 bis 1953 saß er im Senat als Mitglied des Gruppo Democratico di Sinistra.

Zusammen mit den Werken von Raymond de Roover und Federigo Melis[1] veränderten seine Arbeiten den Blick auf die spätmittelalterliche Geld-, Banken-, Kredit- und Handelswelt, und vor allem auf die weit reichenden Vorstellungen, auf denen diese als Kommerzielle Revolution des Mittelalters bezeichneten Vorgänge beruhten. Dazu trugen umfangreiche Arbeiten zu den Firmen der Frescobaldi,[2] Peruzzi und Bardi,[3] del Bene[4] und Alberti[5] bei.

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Federigo Melis: Aspetti della vita economica medievale (Studi nell'Archivio Datini di Prato), Siena 1962.
  2. Armando Sapori: La compagnia dei Frescobaldi in Inghilterra, Olschki, Florenz 1947.
  3. Armando Sapori: La crisi delle compagnie mercantili dei Bardi e dei Peruzzi, Florenz 1926.
  4. Armando Sapori: Una compagnia di Calimala ai primi del trecento, Olschki, Florenz 1932.
  5. Armando Sapori: Gli Alberti del Giudice di Firenze, Florenz 1949. Zudem edierte er 1952 I Libri degli Alberti del Giudice, Florenz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Personendaten
NAME Sapori, Armando
KURZBESCHREIBUNG italienischer Historiker
GEBURTSDATUM 1. Juli 1892
GEBURTSORT Siena
STERBEDATUM 6. März 1976
STERBEORT Mailand