Der Yarkovsky-O’Keefe-Radzievskii-Paddack-Effekt, verkürzt auch YORP-Effekt genannt, ist eine allmähliche Veränderung des Rotationszustands kleiner Körper (z. B. von Asteroiden) unter dem Einfluss der Sonnenstrahlung.

Beschreibung

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Wie der Jarkowski-Effekt entsteht der YORP-Effekt dadurch, dass thermische Strahlung räumlich anisotrop abgegeben wird, wodurch ein kleines Drehmoment entsteht. Dadurch kann sich die räumliche Lage der Rotationsachse verändern, aber auch die bestehende Rotationsbewegung abgebremst oder beschleunigt werden.

Der YORP-Effekt wurde 2013/14 an den Asteroiden (54509) YORP und (1862) Apollo von Teams um Stephen Lowry (Queens University in Belfast) und Mikko Kaasalainen (Universität Helsinki) nachgewiesen. Der Komet P/2013 R3 (Catalina-PANSTARRS) wurde durch den YORP-Effekt in eine solch schnelle Rotation versetzt, dass er durch die Fliehkräfte desintegrierte.[1]

Eingeführt wurde der Begriff YORP-Effekt im Jahr 2000 von David P. Rubincam nach Vorarbeiten von Iwan O. Jarkowski (im englischen Sprachraum als Yarkovsky transkribiert), John A. O’Keefe, Wladimir W. Radsijewski (Radzievskii) und Stephen J. Paddack.[2]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Isabell Prophet: Zerfall im All: Sonnenlicht zerfetzt Asteroiden. In: Spiegel Online. 7. März 2014, abgerufen am 3. März 2017.
  2. Thomas Bührke: Kartoffeln im Weltall. In: Berliner Zeitung. 8. März 2007, abgerufen am 4. September 2015.