Wolfgang Schild (* 2. November 1946 in Wien) ist ein österreichischer Jurist und Rechtshistoriker.

Leben

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Nach der Promotion 1968 in Wien und der Habilitation in München 1977 wurde er 1977 Professor an der Universität Bielefeld, wo er den Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsgeschichte und Rechtsphilosophie bekleidete und bis heute (2024) als Emeritus tätig ist.

Neben fachjuristischen Publikationen (z. B. Mitarbeit am NOMOS-Kommentar zum Strafgesetzbuch, Monographie zum Sportstrafrecht) ist Schild mit einer Reihe von rechtshistorischen Publikationen hervorgetreten (darunter zahlreiche Beiträge im Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte), die oft Themen der Hexenforschung behandelten. Schild gilt als Spezialist der Hexen-Ikonographie. Er ist Mitglied des „Arbeitskreises für Interdisziplinäre Hexenforschung“[1] und Mitherausgeber der seit 1995 erscheinenden Buchreihe Hexenforschung.

Am bekanntesten wurde sein 1980 erschienenes Buch „Alte Gerichtsbarkeit“ zur deutschen Strafrechtsgeschichte, das mehrere Auflagen erlebte. Als wissenschaftlicher Berater des Rothenburger Mittelalterlichen Kriminalmuseums wirkte er an der Konzeption der dortigen Dauerausstellung mit und legte Broschüren beispielsweise zur Eisernen Jungfrau vor.

Als Rechtsphilosoph, der auch spekulative Gedankengänge nicht scheut, ist Schild stark vom Denken Hegels beeinflusst, dem er etliche seiner Publikationen gewidmet hat. Die Liebe zur Musik Richard Wagners schlug sich ebenfalls in einer ganzen Reihe von Studien nieder.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. W. Behringer, S. Lorenz, D. R. Bauer (Hrsg.): Späte Hexenprozesse. Der Umgang der Aufklärung mit dem Irrationalen. Bielefeld 2016. S. VIII.
  2. Offen für Qualen. In: Der Spiegel. 43/2010, S. 178.


Personendaten
NAME Schild, Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Jurist und Rechtshistoriker
GEBURTSDATUM 2. November 1946
GEBURTSORT Wien