Tullio Mobiglia (* 11. April 1911 in Carezzano; † 24. Juli 1991 in Helsinki) war ein italienischer Jazzmusiker (Tenorsaxophon, auch Geige) und Bandleader, der im Berlin der Kriegszeit aktiv war.
Mobiglia studierte am Conservatorio Niccolò Paganini di Genova, leitete in den 1930er-Jahren in Italien ein eigenes Jazzorchester. Musikalisch war er von Coleman Hawkins beeinflusst.[1] In Berlin, wohin er Ende 1940 gekommen war, hatte er Engagements in Nachtclubs und Bars des Bayerischen Viertels, wie der Rosita Bar.[2] Sein Sextett lehnt sich stilistisch an das von Kurt Hohenberger an.[1] Mit seinem Bar-Orchester nahm er in den frühen 1940er-Jahren u. a. für Brunswick Records eine Reihe von 78ern auf wie Tullio's Rhythymen,[3] Sie Will Nicht Blumen und Nicht Schokolade (mit Johannes Heesters),[4] Oi Marie (Oh Marie),[5] Schenk Mir Dein Photo,[6] Melodie in F,[7] Melanie,[8] Peter, Peter, wo warst Du heute Nacht?[9] In seiner Berliner Band spielten Alfredo Marzaroli (Trompete), Francescho Paolo Ricci (Saxophon, Klarinette), Ernesto Eraldo Ramanoni (Piano), Alfio Grasso (Gitarre), Carlo Becori (Bass) und Alfredo Bartole (Schlagzeug), ferner Coco Schumann.[10] Mobiglias Personal wurde laufend von den diversen Studio-Orchestern ausgeliehen.[11] Nach seiner Rückkehr nach Italien 1943/44 nahm er in Mailand für Columbia Records auf. Im Bereich des Jazz war er zwischen 1941 und 1950 an acht Aufnahmesessions beteiligt.[12]
Personendaten | |
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NAME | Mobiglia, Tullio |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Jazzmusiker (Tenorsaxophon, auch Geige) und Bandleader |
GEBURTSDATUM | 11. April 1911 |
GEBURTSORT | Carezzano |
STERBEDATUM | 24. Juli 1991 |
STERBEORT | Helsinki |