Tommaso Baj (* um 1650 in Crevalcore; † 22. Dezember 1714 in Rom - gen. auch Bai) war päpstlicher Sänger und Kapellmeister der Cappella Giulia in Rom.[1]
Etwa im Jahre 1670 trat er in den Chor der Cappella Giulia als Sänger ein und verließ diesen bis zu seinem Lebensende nicht mehr. Er avancierte in der Stimmlage eines Tenors zum päpstlichen Sänger. Baj erlebte die folgenden Kapellmeister:[2]
Im Jahre 1713 wurde er letztlich selbst bis zu seinem Tode Kapellmeister.[2] In einem Notenblatt im Besitze eines Haberl zu seiner Virgo gloriosa wird er als Komponist und Sänger erwähnt.[3] Das Todesdatum nach Baini ist der 22. Dez. 1714, nach dem Notenblatt der Virgo gloriosa wird 1717 als Todesdatum erwähnt.[2][3]
Eitner verzeichnet folgende Werke:[3]
Es gibt am Vatikan ein berühmtes Miserere, das zu Ostern aufgeführt wird und aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil ist ein fünfstimmiger Chor von Allegri, der zweite vierstimmige Teil stammt von Baj [Originalzitat von Eitner 1905: Der 1. Chor zu 5 Stim., ist von Allegri und der 2. Chor zu 4 Stim. von Bai. (Capella sistina Kat. p. 50. B, B., L 24. B. Joach. Bei'lin Singak. Lübeck. Schwerin F. inkompl. Hofb. Wien 15926, 2. Musikfr. Wien. Bologna.— Gedruckt in Choron, Burney und Lugano 1840.)].[3]
Er war bekannt seinen sehr ausgefeilten Umgang mit den Feinheiten der Sprache und auch in der Niederschrift bekannt.[4]