Die Theorien und Spekulationen zum Ort der Varusschlacht sind in einer großen Zahl insbesondere seit Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden, als die Tacitus-Werke Germania und Annales wiederentdeckt wurden.

Die Aktivitäten der Römer in Germanien reichten bis nach Mitteldeutschland. Nach den Überlieferungen verschiedener römischer Autoren fand die mehrtägige Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. in Norddeutschland statt, als die Armee von Varus von einem germanischen Heer unter der Führung von Arminius in einem Hinterhalt angegriffen wurde. Der Angriff endete mit einer Vernichtung dreier römischer Legionen.

Übersicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wallburgen im Weserbogen (Babilonie, Dehmer Burg, Amelungsburg (Süntel), Grotenburg, Tönsberg Lager, Hünenburg, Herlingsburg, Piepenkopf).

Die Annahmen über den möglichen Ort der Schlacht orientieren sich im Wesentlichen an der Nennung von Orts- und Flussnamen sowie der Beschreibung der Topografie durch die antiken Schriftsteller, an Untersuchungen des damaligen Wegenetzes, an Flurnamen und an archäologischen Funden. Nur einige Annahmen sind wissenschaftlich begründete Theorien.

Der Prähistoriker und Provinzialrömische Archäologe Harald von Petrikovits bündelte die Vielzahl 1966 zu vier Einheiten:[1]

Andere Forscher vermuten den Ort der Schlacht

Theorien und Spekulationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Belgii Veteris von Abraham Ortelius

Zu den mehreren hundert Theorien und Spekulationen zählen:

Im Jahre 2009 jährte sich die Schlacht zum zweitausendsten Mal. Die Feierlichkeiten dieses wichtigen Ereignisses in der Geschichte der Römer und Germanen fanden unter anderem im Lippischen Landesmuseum, Museum und Park Kalkriese und Römermuseum Haltern statt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Harald von Petrikovits: Arminius. In: Rheinisches Landesmuseum (Hrsg.): Bonner Jahrbücher 166. Bonn, 1966, S. 175 ff.
  2. a b Elke Stein-Hölkeskamp, Karl-Joachim Hölkeskamp: Erinnerungsorte der Antike: die römische Welt (online).
  3. Georg Spalatin: Von dem thewrern Deudschen Fürsten Arminio: ein kurtzer auszug aus glaubwirdigen latinischen Historien: durch Georgium Spalatinum zusammen getragen und verdeutscht. Wittenberg 1535.
  4. Johannes Cincinnius: Van der niderlage drijer legionen, 1539.
  5. Justus Möser: Osnabrückische Geschichte. 1780, S. 159, zitiert nach [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.kalkriese-varusschlacht.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  6. LWL: Geschichte der Archäologie in Westfalen.
  7. Wilhelm Tappe: Die wahre Gegend und Linie der dreitägigen Hermannsschlacht mit einer Karte. Essen 1820.
  8. J. Carl Friedrich Petersen: Der Kirchsprengel Weitmar, oder über die Gegend, wo Hermann den Varus schlug. Nebst einer Karte. Bädeker, Essen 1823.
  9. Theodor Mommsen: Die Örtlichkeit der Varusschlacht. Berlin 1885.
  10. Tony Clunn: Auf der Suche nach den verlorenen Legionen. 1998, ISBN 978-3-932147-45-6.
  11. Friedrich Knoke: Das Varuslager bei Iburg. 1900.
  12. Friedrich Köhler: Wo war die Varusschlacht? Neue Forschungen und Entdeckungen. Dortmund 1925.
  13. Hermanns Befreiungskämpfe gegen Rom. Die Varusschlacht und ihre Örtlichkeit. Hermanns Kämpfe gegen die Legionen Roms. Helwingsche Verlagsbuchhandlung, Hannover 1930.
  14. Walther Pflug: Media in Germania. 1. Eine Darstellung der römischen Expansion in Germanien. Schröter, Gießen-Rödgen 1956.
  15. Heinz Winter: Hochgericht und Herrlichkeit Stiepel. Varusschlacht zwischen Bochum und Witten. Bochum 1979.
  16. Georg Schumacher: Die Varusschlacht in den Beckumer Bergen und das Roemerlager Aliso bei Lippborg. 1. Auflage. Selbstverlag, Beckum 1982.
  17. Wilhelm Leise: Wo Arminius die Römer schlug. Wege auf Wasserscheiden führen zum Ort der Varus-Schlacht. Aschendorff, Münster 1986, ISBN 3-402-05207-5.
  18. Heinz Ritter-Schaumburg: Der Cherusker. Arminius im Kampf mit der römischen Weltmacht. Herbig-Verlag, München/Berlin 1988, ISBN 3-7766-1544-3; inhaltsgleiche Neuauflage unter dem Titel Hermann der Cherusker. Die Schlacht im Teutoburger Wald und ihre Folgen für die Weltgeschichte. VMA-Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-928127-99-8.
  19. Peter Glüsing: Die wahre Bedeutung Kalkrieses.
  20. Peter Glüsing: 2000 Jahre Römer in Westfalen. Münster 1989.
  21. Rolf Bökemeier: Die Varusschlacht. Grabert-Verlag, 2000, ISBN 3-87847-190-4.
  22. Rolf Bökemeier: Römer an Lippe und Weser – Neue Entdeckungen um die Varusschlacht im Teutoburger Wald. Höxter 2004, ISBN 3-87847-190-4.
  23. Rainer Friebe: Gesichert von Türmen geschützt vom Schwert, … Varusschlacht bei Halberstadt. Die Lösung aller großen Rätsel aus der Römerzeit in Germanien. Halberstadt 1999, ISBN 3-933046-36-X.
  24. Wilm Brepohl: Neue Überlegungen zur Varusschlacht. 2005.
  25. Albert Bömer: Clades Variana.
  26. Peter Oppitz, Ursula Rudischer: Das Geheimnis der Varusschlacht. Zagara-Verlag, 2006, ISBN 3-00-019973-X.
  27. Siegfried Schoppe, Christian Schoppe, Stephan Schoppe: Weißbuch Hermannsschlacht. Osning-Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-9814963-8-3.
  28. Martin Hülsemann: Alisonensis.
  29. Norbert Wiegand: Varus tappt in die Falle – in. In: noz.de. 2. Februar 2017, abgerufen am 24. Februar 2024.