Original-Dose von 1941
Das Produkt in Achtelstücken

Scho-Ka-Kola ist ein Markenname für stark koffeinhaltige Schokoladen. Umgangssprachlich ist die Bezeichnung Fliegerschokolade bis heute populär. Die Schokoladen haben einen Koffeingehalt von etwa 0,2 Prozent, der sich aus dem Kakaogehalt von 58 Prozent und der Beimischung von 2,6 Prozent geröstetem Kaffee sowie 1,6 Prozent Kolanusspulver ergibt. Verkauft wird die Schokolade portioniert in Form von Tortenstücken in rot-weißen (für Zartbitterschokolade) oder blau-weißen (für Vollmilchschokolade) runden Blechdosen. Rezeptur und Gestaltung wurden seit Einführung der Schokolade nur geringfügig verändert.

Geschichte

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1935 wurde die Rezeptur von Scho-Ka-Kola in Berlin von der Firma Hildebrand, Kakao- und Schokoladenfabrik GmbH erfunden und im darauf folgenden Jahr anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 als „Sportschokolade“ eingeführt. Sie wurde auch im großen Stil vom Schokoladenhersteller Sprengel in Hannover produziert,[1] der deswegen 1936 als für die Wehrwirtschaft wichtiger Betrieb anerkannt wurde. Seit dem Zweiten Weltkrieg wird sie umgangssprachlich als „Fliegerschokolade“ bezeichnet, da sie Bestandteil der Luftwaffenverpflegung war:

„Scho-Ka-Kola in jeder ‚Kiste‘
Solche Ascorbinsäuredrops bekommen auch unsere Flieger mit, wenn sie zum Feindflug starten. Denn solch ein Flug ist nicht nur eine gefährliche, sondern auch eine anstrengende Angelegenheit. Es gibt da eine ganze Reihe von Dingen, die unsere Flieger bei besonderem Einsatz mitnehmen. […] Vor allem das Scho-Ka-Kola. Es enthält Koffein, Schokolade und Kolabestandteile.“

Bericht in der Oberdonau-Zeitung vom 31. Mai 1940[2]

Scho-Ka-Kola gehörte aber auch zur Verpflegung anderer Waffengattungen, z. B. der U-Bootbesatzungen oder des Heeres. In diesem Zusammenhang spielt sie auch eine tragende Rolle in dem Kinofilm Rosen für den Staatsanwalt von 1959.

1969 übernahm Hans Imhoff die Hildebrand Kakao- und Schokoladenfabrik GmbH. Dieser kaufte 1971 die Stollwerck AG von der Deutschen Bank, so dass der Vertrieb im Anschluss über Stollwerck erfolgte. Im Jahr 2005 übernahm die Scho-Ka-Kola GmbH mit Sitz in Norderstedt alle Markenrechte, Rezepturen sowie den Vertrieb.[3] Der erste Eintrag der Scho-Ka-Kola GmbH im Handelsregister stammt vom 19. September 2006.[4] Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung wurde dieses Unternehmen am 13. Februar 2017 liquidiert.[5] Anschließend gingen die Markenrechte, Rezepturen und die Distribution von Scho-Ka-Kola in das Eigentum der Genuport Trade GmbH über, die ebenfalls in Norderstedt ansässig ist.

Sonstiges

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Ähnliche Produkte

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Hooah! Energy-Bar der US-Streitkräfte
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Commons: Scho-Ka-Kola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Simon Benne: Geschichte der Firma Sprengel: Als "Sanitäts-Chocoladen" aus Hannover kamen. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 1. Juni 2016, abgerufen am 12. Dezember 2023.
  2. Neuzeitliche Verpflegung unserer Truppen. In: Oberdonau-Zeitung. Amtliche Tageszeitung der NSDAP. Gau Oberdonau / Oberdonau-Zeitung. Tages-Post. Amtliche Tageszeitung der NSDAP. Gau Oberdonau, 31. Mai 1940, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/obz
  3. Jahre Energieschokolade – Die berühmte Kultmarke Scho-Ka-Kola feiert Jubiläum Ulig, PR & Kommunikation, 6. April 2015
  4. North Data Scho-Ka-Kola GmbH
  5. North Data Scho-Ka-Kola GmbH
  6. Crystal Meth für Hitlers Soldaten. (Die Welt, 13. März 2015), abgerufen am 4. Juni 2016
  7. https://armychocolate.com/chocolate/
  8. https://www.candysbonboniere.de/aus-swiss-army-wird-royal-army-schweizer-schokolade-fuer-alle/