Satsuma-Rebellion
Datum 29. Januar 1877 bis 24. September 1877
Ort Kyūshū
Ausgang Sieg des Kaiserreiches
Konfliktparteien

Japanisches Kaiserreich Japan

Satsuma

Befehlshaber

Kaiser Meiji
Arisugawa Taruhito
Yamagata Aritomo

Saigō Takamori

Saigō Takamori, Conté-Zeichnung von Edoardo Chiossone (1828–1877)
Feldzüge und Kämpfe während der Satsuma-Rebellion
Befestigungen am Berg Shiroyama

Die Satsuma-Rebellion (japanisch 西南戦争 Seinan Sensō, deutsch ‚südwestlicher Krieg‘) war eine Revolte der Samurai der Provinz Satsuma gegen die Meiji-Regierung im Jahr 1877. Es war der letzte und größte einer Reihe von Aufständen gegen die neue Regierung.

Hintergrund

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Im Zuge der Meiji-Restauration waren nicht nur das feudale Lehenswesen und das Ständesystem aufgehoben worden, der Kriegerstand hatte auch sein traditionelles Vorrecht, Schwerter tragen zu dürfen, sowie seine von der Regierung gezahlten Bezüge verloren. Auch der traditionelle Haarknoten der Samurai – ein weiteres Statussymbol – war verboten worden. Gleichzeitig wurde 1873 die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.[1]

Um ein Ventil für die daraus resultierende Unzufriedenheit vieler ehemaliger Samurai zu schaffen, sprach sich ein Teil der Meiji-Regierung um Saigō Takamori für eine Strafexpedition gegen Korea aus. Als jedoch nach der Rückkehr von Iwakura Tomomi die Entscheidung gegen eine solche Unternehmung fiel, trat Saigō zusammen mit Itagaki Taisuke und Etō Shimpei unter Protest aus der Regierung aus.[2] Saigō kehrte nach Kagoshima zurück, wo er eine private Militärschule gründete, in der neben den chinesischen Klassikern und den Traditionen des Bushidō auch Taktik und der Umgang mit Waffen gelehrt wurden. Die regionale Unterstützung für Saigō war so groß, dass die Präfektur Kagoshima keine Steuern mehr nach Tokio weiterleitete und damit faktisch von der Zentralregierung abgefallen war.[3] Die Ursachen dafür stammten noch aus der Zeit des Tokugawa-Shogunats, unter anderem kontrollierte die Daimyo-Familie Shimazu über ihren Einfluss in Okinawa einen Teil des China-Handels.

Verlauf

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Im Januar 1877 schickte die japanische Regierung eine Marineeinheit nach Kagoshima, der Hauptstadt der Provinz Satsuma, mit dem Auftrag, die Stadt zu entwaffnen. Diese Einheit wurde von Saigōs Männern angegriffen. Im Februar führte Saigō eine Armee von 40.000 Mann bei der Stadt Kumamoto gegen Truppen des kaiserlichen Heeres. Er beging einen strategischen Fehler, indem er die Stadt belagerte, was der japanischen Regierung die Zeit gab, etwa 30.000 Soldaten unter dem Kommando von Kawamura Sumiyoshi heranzuführen.

Die Truppen Saigōs, obwohl auch mit modernen Waffen ausgerüstet, kämpften weitgehend nach traditioneller Manier. Sie waren dennoch recht erfolgreich gegen die mit modernsten westlichen Waffen neu ausgerüsteten Truppen der japanischen Regierung und erlitten nur halb so viele Verluste wie die kaiserlichen Truppen. Dennoch blieben sie zahlenmäßig weit unterlegen. Die Schlacht dauerte sechs Wochen. Von den Anhängern Saigōs überlebten nur 40 Männer.

Die Rebellion wurde schließlich durch die Niederlage von Saigōs Truppen in der Schlacht von Shiroyama am 24. September 1877 beendet. Dabei wurde auch Saigō Takamori getötet. Es war die letzte Schlacht zwischen traditionell bewaffneten Samurai und einer modern ausgerüsteten Armee.

Die Niederschlagung der Rebellion war für die japanische Regierung mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden. Sie bedeutete den endgültigen Sieg der modernisierenden Kräfte über die Anhänger alter Traditionen in Japan. Saigō Takamori avancierte im Geist des Volkes zu einem tragischen Helden und zwang so die japanische Regierung, seinen Mut Jahrzehnte später anzuerkennen und ihn posthum auszuzeichnen.

Siehe auch

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Commons: Satsuma Rebellion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Andrew Gordon: A Modern History of Japan. From Tokugawa Times to the Present, New York 2003, S. 64–65
  2. Hilary Conroy: The Japanese Seizure of Korea 1868–1910. A Study of Realism and Idealism in International Relations, Philadelphia 1960, S. 46
  3. Andrew Gordon: A Modern History of Japan. From Tokugawa Times to the Present, New York 2003, S. 86–87