Sabatino Moscati (* 24. November 1922 in Rom; † 8. September 1997 ebenda) war ein italienischer Sprachwissenschaftler und Archäologe, der sich vor allem um die Erforschung der phönizisch-punischen Sprache, Kultur und Archäologie verdient gemacht hat.

Leben

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Sabatino Moscati promovierte 1943, im Alter von 21 Jahren, mit einer Arbeit über das im mittelalterlichen Spanien gesprochene Arabisch. Er wurde 1954 im Alter von nur 32 Jahren ordentlicher Professor für Semitische Linguistik und Philologie an der Universität La Sapienza in Rom. Hier entwickelte er sich binnen kurzer Zeit zu einem bedeutenden Wissenschaftsorganisator seiner Wissenschaft, der diese vor allem als eine ganzheitliche Kulturwissenschaft verstand. Auf sein Betreiben hin und für ihn wurde nach nur kurzer Zeit von seiner Fakultät das Institut für das Studium des Vorderen Orients geschaffen. Nur wenig später folgte das dem Centro Nazionale delle Ricerche unterstellte Institut für die Erforschung der phönizischen und punischen Kultur. Beim ersten Kongress für die Forschungen zur phönizischen und punischen Kultur im Jahr 1979 hielt Moscati die Eröffnungsrede. Zu dieser Zeit gab es schon an fünf italienischen Universitäten Studiengänge des neuen Faches der Phönizischen Studien. Moscati muss als einer der Begründer dieser Disziplin gelten. Zu seinen akademischen Schülerinnen und Schülern gehörte Anna Maria Bisi.

Moscati war nicht nur Wissenschaftsorganisator und Vertreter seiner Wissenschaft, er war zudem Mittler zwischen Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit. Er begann seine Karriere als Sprachwissenschaftler, wandte sich im Verlauf seiner Karriere jedoch mehr und mehr den archäologischen Hinterlassenschaften, der Vorderasiatischen Archäologie, zu, ohne die schriftlichen Quellen je zu vernachlässigen. Sein Œuvre umfasst mehr als 570 Titel, darunter weit über 80 Monografien, für die er allein oder in Co-Autorenschaft verantwortlich zeigte. 1985 begründete er das italienische Hochglanz-Archäologiemagazin Archeo, in dem von kundigen Autoren unter der Verwendung hochwertiger Bilder archäologische Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 1988 organisierte er eine große und erfolgreiche Ausstellung zu den Phöniziern im Palazzo Grassi in Venedig.

1989 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Académie des Inscriptions et belles-lettres gewählt. Die Accademia Nazionale dei Lincei in Rom ehrt Moscati durch die Vergabe des Premio Moscati für Studien der Zivilisationen des Mittelmeerraumes.

Schriften

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Literatur

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Personendaten
NAME Moscati, Sabatino
KURZBESCHREIBUNG italienischer Sprachwissenschaftler und Archäologe
GEBURTSDATUM 24. November 1922
GEBURTSORT Rom
STERBEDATUM 8. September 1997
STERBEORT Rom