Die Prosopographia Ptolemaica ist ein prosopographisches Nachschlagewerk, das sämtliche Einwohner des Ptolemäerreiches erfassen soll, die aus den antiken Quellen bekannt sind. Die Erarbeitung erfolgt in einem Langzeit-Forschungsprojekt an der Katholieke Universiteit Leuven.[1]

Die bislang zehn erschienenen Bände wurden in der Schriftenreihe Studia Hellenistica veröffentlicht. Den Grundbestand des Nachschlagewerkes stellen die sechs ersten Bände dar, die von 1950 bis 1968 erschienen und weitgehend durch Willy Peremans sowie Edmond Van’t Dack erarbeitet wurden. Die Einträge sind nach den Tätigkeitsfeldern der enthaltenen Personen gegliedert, die wiederum nach größeren Sachgruppen (Zivilverwaltung, Landheer, Priesterschaft, Landwirtschaft, Handel und Handwerk, Königshof...) zu den sechs Bänden zusammengestellt sind. Innerhalb der einzelnen Kategorien sind die Personeneinträge alphabetisch sortiert. Band 7 (erschienen 1975) bietet ein alphabetisches Namensregister für sämtliche Einträge dieser Bände. In den Bänden 8 und 9 wurden 1975 und 1981 Nachträge und Korrekturen zu den ersten drei Bänden des Gesamtwerkes publiziert.

Ursprünglich hatten Willy Peremans und Edmond Van’t Dack vorgesehen, neben dem „systematischen“, also nach Berufs- und Tätigkeitsgruppen gegliederten Teil des Nachschlagewerkes einen zweiten alphabetischen Teil zu publizieren. Dieser hätte auch die in den Quellen bezeugten Einwohner des Ptolemäerreiches enthalten, deren Tätigkeitsgebiet nicht bekannt ist.[2] Einen ersten Ansatz zu diesem zweiten Teil der Prosopographie hatte bereits Band 7 mit dem alphabetischen Index dargestellt. Später zeigte sich jedoch, dass dieses Vorhaben durch das Aufkommen der Elektronischen Datenverarbeitung mit den neuen Möglichkeiten durchsuchbarer Datenbanken weitgehend obsolet geworden war. Stattdessen wurden die bisher veröffentlichten Personeneinträge sowie das sonstige verfügbare, noch nicht erschienene Material in einer elektronischen Datenbank gesammelt.[3] Diese wurde auf der Website der Katholieke Universiteit Leuven veröffentlicht und ist mittlerweile in die Personendatenbank von Trismegistos integriert.[4] Dennoch wurde entschieden, weitere Bände der Prosopographia Ptolemaica neben den nach Tätigkeitsbereichen gegliederten in Buchform zu veröffentlichen.[5] Von diesen ist bislang lediglich einer im Jahr 2002 erschienen, der den zehnten Band des Gesamtwerkes darstellt und die Bewohner des Ptolemäerreiches, deren ethnische Herkunft bekannt ist, nach diesem Kriterium sortiert aufführt.

Erschienene Bände

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Einzelnachweise

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  1. Prosopographia Ptolemaica Online. Blogeintrag auf „The Ancient World Online“ vom 23. September 2013, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  2. Willy Peremans, Edmond Van’t Dack: Prosopographia Ptolemaica. Band 1: L’administration civile et financière: no 1 à 1824. Bibliotheca universitatis Lovanii, Löwen 1950, S. XII–XIV.
  3. Leon Mooren: The Automatization of the Prosopographia Ptolemaica. In: Isabella Andorlini (Hrsg.): Atti del XXII Congresso Internazionale di Papirologia. Band 2, Istituto papirologico G. Vitelli, Florenz 2001, S. 995–1007.
  4. Überblick zur Prosopographia Ptolemaica auf der Website der Universität Löwen, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  5. Note of the Series Editors concerning the alphabetical section of the Prosopographia Ptolemaica. In: Csaba A. La’da: Prosopographia Ptolemaica. Band 10: Foreign Ethnics in hellenistic Egypt. Peeters, Löwen 2002, ISBN 90-429-1195-6, S. XXIII f.