Pio Ante Corradi (* 19. Mai 1940 in Buckten, Kanton Basel-Landschaft[1]; † 1. Januar 2019[2] in Zürich[1]) war ein Schweizer Kameramann und Fotograf.

Leben

Pio Corradis Grossvater, ein Steinhauer aus dem italienischen Mantua, wanderte nach Buckten aus. Seine zwei Söhne führten das Baugeschäft weiter, die Corradi GmbH. Pio Corradi wuchs mit fünf Geschwistern auf. Sein Mathematiklehrer vermittelte ihm das Fotografieren, während einem dreimonatigen Kuraufenthalt in Davos lernte er erste Aspekte des Filmens kennen.

Pio Corradi besuchte zunächst zwei Jahre lang die Kunstgewerbeschule (heute: Hochschule für Gestaltung und Kunst) in Basel und absolvierte anschliessend eine Ausbildung zum Fotografen. 1964 zog er nach Zürich und wurde Kameraassistent von Nicolas Gessner, Georges Alexath, Robert D. Garbade, Grigori Wassiljewitsch Alexandrow und anderen.

Ab 1972 war er als freischaffender Kameramann tätig und fotografierte zahlreiche nationale und internationale Spiel- und Dokumentarfilme, beispielsweise Höhenfeuer (1985, Regie: Fredi M. Murer), Candy Mountain (1987, Regie: Robert Frank), Reise der Hoffnung (1990, Regie: Xavier Koller), Donusa (1992, Regie: Angeliki Antoniou), Das Wissen vom Heilen (1997, Regie: Franz Reichle) oder Balkan Melodie (2012, Regie: Stefan Schwietert). Zudem führte er 2006 selbst Regie in Poetry in Motion – Pierre Favre.[3]

Im März 2018 wurde Corradi für seine Kameraarbeit an dem Dokumentarfilm Köhlernächte (Regie: Robert Müller) mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet.[4] Anfang 2019 starb er nach einer Krebserkrankung[5] im Alter von 78 Jahren.

Filmografie

Buchveröffentlichungen

Ausstellungen

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag bei SIKART.
  2. Hans Jürg Zinsli. Er prägte das Bild der Schweiz. Tages-Anzeiger, 1. Januar 2019.
  3. Swiss Films: Pio Corradi
  4. „Blue My Mind“ und „L’Opéra de Paris“ wurden in den Kategorien „Bester Spielfilm“ und „Bester Dokumentarfilm“ mit dem Schweizer Filmpreis 2018 geehrt. In: admin.ch. Abgerufen am 3. Januar 2019.
  5. Erwin Koch: Fänger des Augenblicks, in: Das Magazin, 26. Mai 2018 (Archiv).
  6. DER STUMME. Abgerufen am 27. Mai 2018.
  7. KNEUSS. Abgerufen am 27. Mai 2018.
  8. passion-film.ch (Memento des Originals vom 30. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.passion-film.ch
  9. Martin Bieri. Eine Würdigung des Beiläufigen. Der Bund, 5. Juli 2015.