Als Pariser Schule wird eine Richtung der klinischen Medizin bezeichnet, die am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert in Frankreich entstand. Sie war streng klinisch-symptomatologisch und pathologisch-anatomisch orientiert.[1]
Zu den Vertretern der Pariser Schule gehörten unter anderem der Kardiologe Jean-Nicolas Corvisart, der Erfinder des Stethoskops René Laennec und der Physiologe François Magendie, der als einer der Vorreiter der modernen Arzneimitteltherapie gilt: „Innerhalb der Pariser Schule hat insbesondere der Physiologe Magendie ab 1820 die Pharmakologie unter Verwendung reiner Wirkstoffe auf eine neue, experimentelle Basis gestellt.“[2]
In der Psychiatrie gingen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die stärksten Impulse von der durch Philippe Pinel und Jean Étienne Esquirol repräsentierten Pariser Schule aus.[3]