Mit 13 Jahren richteten seine Eltern ihm ein eigenes Atelier ein[3].
Als Schüler lebte er in Bremen, wurde Flakhelfer in einer Luftwaffeneinheit bei Bremen und kam 1945 als einziger Überlebender seiner Schulklasse von der Front zurück nach Deutschland[4].
Während seines in den Jahren von 1948 bis 1955 absolvierten Studiums der freien Malerei, Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie an der Kunstakademie Düsseldorf, der Nordischen Kunsthochschule Bremen, der Universität Hamburg und der Landeskunstschule Hamburg unter anderen bei Ernst Wilhelm Nay, erhielt Otto Quirin 1951 den Förderpreis des Bremer Senates. Im selben Jahr hatte er eine erste Einzelausstellung in der Kaiser-Friedrich-Stadthalle in Mönchengladbach.
1955 stellte er in der 1950 gegründeten Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main aus und lernte die Mitglieder der Künstlergruppe Quadriga kennen, die der informellen Malerei zugerechnet wurden und die auch bei Franck ausstellten.
Ab 1956 war Otto Quirin in Hamburg als Deutsch- und Kunstlehrer am Gymnasium Oberalster[5] und als Mitglied der Kunstkommission der Freien und Hansestadt Hamburg tätig, der er – mit einer Unterbrechung während seines Chileaufenthaltes – bis 1975 angehörte. Daneben organisierte er mit seinen Schülern Ausstellungen von den Bildhauern Gerhard Marcks und Gustav Seitz sowie den Malern Otto Dix und Oskar Kokoschka – von dem er Porträtzeichnungen anfertigte. Es folgte 1963 die Ausstellung des Dresdner Künstlerbundes. Weitere Porträtzeichnungen schuf er während einer im Jahr 1964 anlässlich der zur 200. Jahresfeier der Dresdner Akademie wahrgenommenen Einladung in die DDR von Otto Dix und im selben Jahr in Hamburg von Erich Heckel.
Von 1966 bis 1970 lebte der Künstler in Chile, wo er in Valdivia die Leitung des Instituto Alemán Carlos Anwandter übernahm. Er begegnete in Santiago de Chile Salvador Allende und Pablo Neruda, malte und zeichnete von beiden Porträts. Er erhielt Aufträge von Kirchen in Valdivia und Osorno und von der Universidad Austral de Chile (Valdivia). Seine Werke zeigte er in Ausstellungen in Osorno, Valdivia und in Santiago de Chile in der Galeria El Patio.
Nach seiner Rückkehr aus Chile leitete er von 1971 bis 1978 das Hansa-Kolleg Hamburg, im Anschluss daran bis 1984 die Deutsche Schule in Barcelona.
Otto Quirin unterhielt seit 1984 ein Atelier in Hamburg, von 1990 bis 2008 ein weiteres in Blanes/Girona in Katalonien.
2011: März–Juni: Einzelausstellung „Die Welt ist voller Zeichen“ im Fietz-Haus in Göddingen.[15]
2014: Mai–Juni: Einzelausstellung „So oder So. Zwei Positionen der Postmoderne“ im Kunstverein Worpswede „Das Blaue Haus“, im Doppelpack mit der gleichnamigen Einzelausstellung von Peter Barthold Schnibbe.[16]
Maike Bruhns, Kay Rump: Der Neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. 2. Auflage. Wachtholz, 2005, ISBN 3-529-02792-8.
Ina S. Lorenz, Michael Studemund-Halévy (Hrsg.): Otto Quirin. Hamburger Jüdische Portraits. ConferencePoint Verlag, Hamburg 2012, ISBN 978-3-936406-38-2.
↑„Wiederbegegnung“ war eine Wanderausstellung. Später auch im jüdischen Kulturzentrum in Berlin (2007), in der Synagoge zu Lübeck (2008), in Hamburg (2009) und im Kulturhaus Eppendorf (2010) zu sehen.
↑„So wenig wie er programmatisch einer Kunstrichtung anhängt, will Quirin dozieren oder sein Innerstes nach außen kehren. Seine Bilder dokumentieren eine intensive Auseinandersetzung mit den prägenden Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts und zugleich eine starke künstlerische Persönlichkeit, die in der Gestaltfindung große Imaginationskraft und in der Komposition Detailreichtum und nuancenreiche Differenzierung ausgebildet hat. Spontaneität und Formarbeit ergänzen sich produktiv und laden das Bild mit Leben und Struktur auf.
In seinen jüngsten Bildern nutzt der 81-Jährige mit virtuoser Freiheit sein gestalterisches Reservoir. In einer Zeit in der eine vermeintliche Polarität und Gegenständlichkeit kein Thema mehr ist, wird der Blick frei für die Feinarbeit, für das Momenthafte, für die Schichten, in denen Körperlichkeit und Klang, Figur und freie Linien miteinander korrespondieren. Hier fließen Empfindungwelten und gegenständliche Wirklichkeit ineinander.“ (Rainer Beßling: Katalog zur Ausstellung „Kunst des Sammelns“ vom 13. April bis 3. Mai 2008 in der Galerie Künstlerhaus Spiekeroog)