Ng Hong Chiok[1] (chinesisch 黃鳳祝 / 黄凤祝, Pinyin Huáng Fèngzhù / Huang Fengzhu; geb. 1949 in Shishi[2], Fujian) ist ein chinesischer Schriftsteller, Übersetzer und Hochschullehrer. Er ist einer der ersten zeitgenössischen Wegbereiter des literarischen Austauschs zwischen China und Deutschland.[3] Seit 2007 lehrt er als Professor an der Tongji-Universität in Shanghai, zuletzt Philosophie.

Biographie

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Ng Hong Chiok wurde 1949 im Gebiet von Quanzhou in der südostchinesischen Provinz Fujian geboren. Er ging schon früh mit seiner Familie nach Übersee, wo er die Ying Ming Primary School in Hongkong, die Salesianerschule in Macau und die Chung Cheng High School[4] in Manila besuchte. Nach dem Abitur 1967 studierte er von 1967 bis 1971 Physik an der Universität der Philippinen und belegte auch Kurse in chinesischer Literatur und Geschichte am Chiang Kai Shek College[5] in Manila auf den Philippinen. Von 1971 bis 1973 erhielt er ein Carl-Duisberg-Stipendium für ein Studium der Kunststoffverarbeitung am Süddeutschen Kunststoffzentrum in Würzburg. 1974 ging er an die Universität München, wo er Philosophie, Politikwissenschaft und Sinologie studierte, mit den Professoren Elmar Treptow, Wolfgang Bauer und Gottfried-Karl Kindermann als seinen Lehrern, und wo er 1982 mit der Arbeit Staatstheorie von Marx und ihre Aktualität in unterentwickelten Ländern in Philosophie promovierte.

In den 1980er Jahren arbeitete Ng als Verleger und Kurator in Bonn, der damaligen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, und widmete sich dem kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland. Er redigierte und veröffentlichte eine Reihe von Werken über „Narbenliteratur“, „Literatur der gebildeten Jugend“ und „Reformliteratur“.[6] Er gründete 1983 mit seiner Frau, Anne Engelhardt, den Bonner Engelhardt-Ng Verlag (chinesisch 雅知出版社) und die Drachen-Galerie und arbeitete mit dem deutschen Sinologen Wolfgang Kubin an der Herausgabe einer deutschen Fassung der chinesischen Zeitschrift Drachenboot, Zeitschrift für moderne chinesische Literatur und Kunst (Longzhou 龙舟), und gab die englische Ausgabe der Shanghai Economic News (上海经济新闻) und die chinesische Ausgabe der Dong-Xi yanjiu 东西研究 (Ost-West-Forschungen) heraus. Er hat eine Sammlung neuer Gedichte, Prosa und Belletristik veröffentlicht, Chenmo (Chénmò 沉默 „Schweigen“), und eine Auswahl übersetzter Shi- und Ci-Gedichte von Li Qingzhao aus der Zeit der Song-Dynastie.

Seit 1986 ist er als Gastwissenschaftler am Shanghai Institute for International Studies tätig. Von 1998 bis 2008 war er Dozent am Institut für Moderne Chinesische Literatur und Philosophie der Universität zu Köln. 2007 kehrte er nach China zurück und wurde Professor am Institut für Europäische Kultur an der School of Humanities der Tongji-Universität in Shanghai, wo seine Hauptforschungsinteressen die deutsche Philosophie, vergleichende Studien zur östlichen und westlichen Philosophie, Kunstphilosophie, deutsche Poetik und Stadtsoziologie umfassen. Derzeit ist er Professor für Philosophie an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Tongji-Universität.

Seit 2005 schreibt er eine Kolumne mit dem Titel Yuanxi jinsi (远西近思; etwa: Der ferne Westen und der nahe Gedanke) in der Hongkonger Monatszeitschrift Ming Pao (明报月刊) und hat fast 100 Artikel über zeitgenössisches westliches Denken verfasst.

Zu seinen Forschungsinteressen zählen die deutsche Philosophie, vergleichende Studien zur östlichen und westlichen Philosophie, Kunstgeschichte, Kunstphilosophie, deutsche Poetik, Stadtsoziologie.[7]

Publikationen

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Bücher

Herausgeber

Übersetzungen

Er hat zahlreiche Artikel, Kunstkritiken, literarische Werke und Kommentare zum Zeitgeschehen in akademischen Zeitschriften, Zeitungen und Magazinen im In- und Ausland veröffentlicht.[8]

Siehe auch

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Einzelnachweise und Fußnoten

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  1. Auch in der Eigenschreibung Ng Hong-chiok. – Zu verschiedenen anderen Schreibungen, vgl. DNB.
  2. Nach seiner persönlichen Webseite. - Zu seinem Geburtsort begegnet auch die Angabe Jinjiang (siehe z. B. DNB u. a.), die benachbarten Orte liegen jedenfalls beide in Quanzhou (Provinz Fujian).
  3. vgl. 黄凤祝博士德国开香江酒楼,接待中国文坛的一代风流 (金弢) / Dr. Ng Hong Chiok eröffnet das Restaurant Hong Kong in Deutschland und empfängt eine Generation chinesischer Literaten (Chinesische Handelszeitung, 16. April 2019)
  4. chinesisch 中正中学, Pinyin Zhōngzhèng Zhòngxué
  5. Zum C. C. C. College (chinesisch 中正学院) auf den Philippinen, vgl. baike.baidu.com: 菲律宾中正学院.
  6. Im Chinesischen: “伤痕文学”, “知青文学” und “改革文学”.
  7. vgl. 黄凤祝教授 / Prof. Dr. Ng Hong Chiok
  8. Siehe die Publikationsliste unter huangfengzhu.weebly.com.
Personendaten
NAME Ng, Hong Chiok
ALTERNATIVNAMEN Huang, Fengzhu; Ng, Hongchiok; Ng Hongchiok; Ng, Hong Chiok; Ng Hong chiok; Chiok, Ng Hong; Ng, Hong-chiok; Ng Hong-chiok; Chiok, Ng H.; Ng-Chiok-Hong; Ng, Chiok hong; Huang Fengzhu; Huang Feng zhu; Huang-Feng-zhu; Huang, Feng zhu; 黄, 凤祝; 黃, 鳳祝
KURZBESCHREIBUNG chinesischer Schriftsteller, Übersetzer und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 1949
GEBURTSORT Fujian