Mercha kefula:
Hebrew cantilation
Zeichen:֦
Codepunkt:U+05A6
Unicode-Name:HEBREW ACCENT MERKHA KEFULA
Codeblock:Unicodeblock Hebräisch
Merecha kefula
(aschkenasisch)
מֵרְכָא כְפוּלָ֦ה
Tere ta’ame
(sephardisch)
תְּרֵי טַעֲמֵ֦י
Teren ḥutrin
(italienisch)
תְּרֵין חוּטְרִ֦ין
tare ta'ame
(jemenitisch)
תרי טעמ֦י
Teamim der 21 Bücher
(Prosasystem)
1. trennende („beherrschende“) Akzente
ֽ ׃Sof pasuq ֑Etnachta
֒Segol (Trope) ֓ ׀Schalschelet gedola
֔Zaqef qaton ֕Zakef gadol
֗Rewia ֖Tipcha
֮Zarqa (Trope) ֙Paschta
֚Jetiw ֛Tewir
֜Geresch (Trope) ֞Gerschajim (Trope)
֡Pazer ֟Qarne para
֠Telischa gedola ֣ ׀Munach Legarmeh
2. verbindende („dienende“) Akzente
֣Munach ֤Mahpach
֥Mercha ֦Mercha kefula
֧Darga (Trope) ֨Qadma
֩Telischa qetanna ֪Jerach ben jomo
֖Majela (Trope) 

Mercha kefula ◌֦ (hebräisch מֵרְכָא כְפוּלָ֦ה) ist eine Trope in der jüdischen Liturgie und zählt zu den biblischen Satz-, Betonungs- und Kantillationszeichen Teamim, die im Tanach erscheinen.

Begriffe

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Trope
von altgriechisch
τρόπος
tropos
über jiddisch
טראָפּ
trop[1]
dt.: Betonung,
Melodie

In der aschkenasischen Tradition wird das Betonungszeichen Mercha kefula (hebräisch מֵרְכָא כְפוּלָ֦ה; en.:double mercha)[2] genannt. In der sephardischen Tradition kann es auch Tere ta’ame (aramäisch תְּרֵי טַעֲמֵ֦י; dt.: zwei Betonungszeichen)[3][4] genannt werden. In der italienischen Tradition wird es auch Teren ḥutrin (aramäisch תְּרֵין חוּטְרִ֦ין; dt.: zwei Gräben) genannt.[5] In der jemenitischen Tradition wird es auch tare ta'ame ausgesprochen.[6]

Symbol

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Sie besteht aus den verdoppelten Symbolen des Mercha, das unter dem ersten Buchstaben der betonten Silbe gesetzt wird.[2]

Grammatik

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Mercha kefula ist ein konjunktives Betonungszeichen, das vor Tipcha erscheint an der Stelle von Tewir. Mercha kefula ist ein seltener Ersatz des regulären Mercha.[2] Einem Mercha kefula geht immer ein Darga voraus und dem Mercha kefula folgt immer ein Tipcha.[2]

Vorkommen

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Teil des Tanach Mercha kefula
Tora 5
Nevi’im 5
Ketuvim 4
Gesamt 14

Mercha kefula ist eine selten vorkommende Trope. Die fünf Vorkommen in der Tora sind in
Gen 27,25 BHS וַיָּ֧בֵא לֹ֦ו יַ֖יִן,
Ex 5,15 BHS לָ֧מָּה תַעֲשֶׂ֦ה כֹ֖ה לַעֲבָדֶֽיךָ׃,
Lev 10,1 BHS אֲשֶׁ֧ר לֹ֦א צִוָּ֖ה אֹתָֽם׃ und
Num 14,3 BHS הֲלֹ֧וא טֹ֦וב לָ֖נוּ und 32,42 BHS וַיִּקְרָ֧א לָ֦ה נֹ֖בַח בִּשְׁמֹֽו׃.[2]

Die Tabelle zeigt das Vorkommen in den 21 Büchern.[7]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Jacobson (2002), S. 3: Trop. «In Yiddish, the lingua franca of the Jews in Northern Europe […], these accents came to be known as trop. The derivation of this word seems to be from the Greek tropos or Latin tropus ».
  2. a b c d e Jacobson (2005), S. 49.
  3. Dalman, S. 449
  4. לימוד טעמי המקרא נוסח ספרדי ירושלמי Sephardische Tradition auf YouTube.com
  5. Jastrow, S. 442, 513: חותרא ↔ חותרין ↔ חתירא ↔ חתירה: «breach, opening made by digging»
  6. נוסח תימן Jemenit. Tradition auf YouTube.com
  7. James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible: Concordance …. 1. Band, S. 5.