Wasserkunst und Rathaus
1980

Der historische Markt in Wismar ist das Zentrum der Altstadt, die wie der Alte Hafen unter dem besonderen Schutz der UNESCO steht, nachdem Wismar 2002 in die Welterbeliste aufgenommen wurde.

Nebenstraßen

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Die Nebenstraßen und Anschlussstraßen wurden benannt als Lübsche Straße nach der Hansestadt Lübeck, zu der sie führt, Krämerstraße seit dem 13. Jh. nach den Kaufleuten, Hinter dem Rathaus nach der Lage, Altwismarstraße nach dem slawischen Dorf, zu dem sie führte, Großschmiedestraße nach den ansässigen Grobschmieden, Mecklenburger Straße nach der Burg (10. Jh.) und dem Land, Dankwartstraße nach dem Schmied Tangmar, der um 1250 hier wirkte, Sargmacherstraße seit dem 14. Jh. nach dem Beruf und Hegede nach dem niederdeutschen Wort für „eingefriedete Wiese, Land“.[1] Zwischen Markt und Hegede ist bei Nr. 8/9 der Durchgang Salzfässchen, benannt nach einer salzfassähnlichen ehemaligen Solbude (Marktbude).

Geschichte

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Entwicklung

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Nr. 1: Rathaus
Wasserkunst
Nr. 2: Ratsapotheke
Nr. 19–22: Reuterhaus, Alter Schwede, Gaststätte
Nr. 15, Kommandantenhaus

Wismar wurde im Mittelalter ein wichtiges Mitglied der Hanse. Der rund ein Hektar große, fast quadratische Platz ist ein Zeugnis der Bedeutung der Stadt. Das älteste Rathaus brannte 1351 ab. Aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt das zweite und von 1819 das dritte Rathaus.[2]

Das Patrizier­haus Alter Schwede von ca. 1380 ist das älteste Gebäude am Platz. Die Wasserkunst von etwa 1579 bis 1602 dominiert den Platz und ist eines der Wahrzeichen von Wismar.

Eine Gedenktafel auf dem Platz verweist auf die Hinrichtung von Bürgermeister Johann Bantzkow und Ratsherr Hinrik van Haren, die als Befehlshaber einer Flotte bei der Seeschlacht im Öresund (1427) eine verheerende Niederlage erlitten hatten und nach Handwerkerunruhen zum Tode verurteilt worden waren.

Bis um 1995 wurde der Markt als Parkplatz genutzt, und große Betonsteine gliederten die Wege zu den Stellflächen. Im Rahmen der Städtebauförderung wurde der Platz mit dem Steinpflaster in den 1990er Jahren und 2006/08 saniert und dient heute als Wochenmarkt. 2018 brannten zwei Häuser an der Südseite fast vollständig nieder.[3]

Gebäude, Anlagen (Auswahl)

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An dem Platz stehen zumeist Wohn-, Geschäfts- und Gasthäuser sowie Banken. Die mit (D) gekennzeichneten Häuser stehen unter Denkmalschutz (s. Liste der Baudenkmale in Wismar).

Briefmarke

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1988 bildete die Deutsche Post der Deutschen Demokratischen Republik den Markt auf einer Briefmarke der Serie Stadtansichten: Kreisstädte im Norden der DDR ab.

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Commons: Am Markt (Wismar) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Market square in Wismar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hegede. In: Deutsches Rechtswörterbuch. Abgerufen am 18. August 2023.
  2. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 176 ff. ISBN 3910179061.
  3. Sascha Mestenhäuser: Großbrand in historischer Altstadt von Wismar. In: Feuerwehr-Magazin. 30. April 2018 (feuerwehrmagazin.de [abgerufen am 21. Mai 2018]).
  4. Friedrich Techen: Die Wismarsche Wasserkunst und Meister Heinrich Dammert. In: Mitteilungen des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. 1919, S. 60–67.
  5. Ratsapotheke. In Stadtkern Dezember 1994

Koordinaten: 53° 53′ 29,3″ N, 11° 27′ 58,1″ O