Ludwig Kalisch. Buchillustration von M. Alostre 1851.

Ludwig Kalisch (geboren am 7. September 1814 in Lissa (heute Leszno); gestorben am 2. oder 3. März 1882 in Paris) war ein deutscher Schriftsteller. Pseudonym: Ludwig Lischka.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mütterlicherseits war Kalisch mit Moses Kalischer, einem der Weisen Lissas, verwandt. 1826 verließ Kalisch seine Vaterstadt und studierte drei Jahre in Glogau. Anschließend reiste er durch Deutschland und hielt sich weitere drei Jahre in Frankreich auf. Hiervon zurück immatrikulierte er sich 1835 in Heidelberg für ein Medizinstudium; später wechselte er nach München.

1838 ließ er sich in Bingen, zwei Jahre später in Mainz als Sprachlehrer für Englisch und Italienisch nieder. 1847 promovierte er zum Dr. phil. in absentia an der Universität Gießen. Er war Herausgeber und einziger Autor der Karnevalszeitschrift Narhalla, deren wichtigste Aufgabe es war, Feudalismus und Zensur bloßzustellen. Im Revolutionsjahr gründete er die Sonntagszeitung Der Demokrat und den Arbeiterbildungsverein in Mainz. Er war Mitglied des „Demokratischen Vereins“ in Mainz, dem Paul Stumpf vorstand und vertrat darin frühe sozialistische Überzeugungen. Im Mai (bis Juni) 1849 war Kalisch Mitglied der provisorischen Regierung der Pfalz und wurde nach Niederschlagung der revolutionären Bewegung am 31. Oktober 1851 in Zweibrücken in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Seit demselben Jahr lebte Kalisch in Paris und London als Journalist. In Großbritannien war er auch zeitweilig Hauslehrer im Hause von Louise von Rothschild.[1] Nach 1871 setzte sich Kalisch verstärkt für die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland ein. Eine weitere große Aufgabe sah Kalisch in der Verständigung und Aussöhnung zwischen Juden und Nichtjuden. Zu Kalischs Publikationsorganen zählte die auflagenstarke Gartenlaube.

Am 2. oder 3. März 1882 starb Ludwig Kalisch in Paris.[2] er nutzte bei seinen Werken das Pseudonym Ludwig Lischka.[3]

Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikisource: Ludwig Kalisch – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Lucy Cohen.
  2. Renate Heuer, S. 214.
  3. Wilfrid Eymer: Eymers Pseudonymen-Lexikon. Realnamen und Pseudonyme in der deutschen Literatur. Kirschbaum, Bonn 1997, ISBN 3-7812-1399-4, S. 166.
  4. Ludwig Kalisch: Dilettanten. In: Fliegende Blätter, Band 2, Heft 26, S. 9–13. (Transkription.)
  5. Das angeführte Werk: „Das Corps der Rache“ stammt von David Kalisch (sic!).
Personendaten
NAME Kalisch, Ludwig
ALTERNATIVNAMEN Lischka, Ludwig (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 7. September 1814
GEBURTSORT Lissa
STERBEDATUM 2. März 1882 oder 3. März 1882
STERBEORT Paris