Kurt-Gerhard Klietmann (* 12. Dezember 1910 in Jüterbog; † 24. Oktober 1990 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Ordenskundler.

Leben

Kurt-Gerhard Klietmann war der Sohn des Oberstleutnants Erich Klietmann und dessen Ehefrau Else, geb. Reuter. 1931 legte er sein Abitur in Berlin ab und studierte anschließend an der dortigen Friedrich-Wilhelms-Universität Archäologie, Geschichte und Historische Hilfswissenschaften.

Von 1935 bis 1939 war er am Pergamon-Museum, am Zeughaus Berlin und am Märkischen Museum tätig. 1939 wurde er mit der Dissertation Das Pilum in der Bewaffnung des römischen Heeres von Polybius bis zum 2. Jahrhundert zum Dr. phil. promoviert. Im Zweiten Weltkrieg war er an der Ostfront eingesetzt, wo er zweimal verwundet wurde.

1943 erschien von ihm für die Deutsche Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften ein Aufsatz über die Mongolei, 1941 und 1942 gab er zwei Schriften des preußischen Militärtheoretikers Carl von Clausewitz heraus.

1946 heiratete er Annelise Paetzhold geschiedene Faupel.

Nach dem Krieg baute er sein privates „Institut für Wissenschaftliche Ordenskunde“ in Berlin auf und war ab 1962 bis zu seinem Tod dessen Direktor. Gemeinsam mit Ottfried Neubecker verfasste er im Auftrag der Internationalen Gesellschaft für Wissenschaftliche Ordenskunde das Ordens-Lexikon, das als Standardwerk „Klietmann-Neubecker“ bekannt wurde. Klietmann war unter anderem Mitglied des Vereines Herold Berlin und der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“ Wien.

Der Verein Herold verwahrt seit 1991 in seinen Beständen die Sammlung Klietmann des Instituts für Wissenschaftliche Ordenskunde.[1]

1951 bis 1957 war er Redakteur des Archiv für Ordenskunde, von 1958 bis 1960 von Ordenskunde, Beiträge zur Geschichte der Auszeichnungen, die er bis 1983 herausgab.[2] Ab 1956 war er Redakteur der Zeitschrift Das Ritterkreuz, dem Mitteilungsblatt der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger.[2]

Als Gast des Referates „Kriegsgeschichte“ der SS-Veteranenorganisation referierte Klietmann auf der 11. Bundestagung der HIAG 1964 über den Stand der Erschließung und Überlieferung von SS-Akten. Er sprach sich für die Beteiligung von SS-Veteranen an der Geschichtsschreibung der Waffen-SS aus: „Es liegt an ihnen, ein gleiches Denkmal [wie HomersIlias und Odyssee‘ oder CäsarsDe bello Gallico‘] für ihre Truppe zu errichten.“[3] Klietmanns 1965 im Verlag der HIAG-Zeitschrift „Der Freiwillige“ erschienene Dokumentation Die Waffen-SS lässt nach Ansicht des Historikers Martin Cüppers jegliche Kritik an der Waffen-SS und am Vorgehen der einzelnen SS-Verbände vermissen.[4]

Auszeichnungen

Schriften

Herausgeber und Bearbeiter

Literatur

Einzelnachweise

  1. Das Archiv des Herold – Bestände, abgerufen am 22. September 2009
  2. a b Jörg Nimmergut: Bibliographie zur deutschen Phaleristik. (PDF; 549 kB)
  3. Rechenschaft einer Gemeinschaft. Bericht von der 11. Bundesversammlung in Mülheim an der Ruhr. In: Der Freiwillige. Mai 1965 S. 5–24 hier S. 13 (Bildunterschrift) und S. 23. (Zitat).
  4. Martin Cüppers: Wegbereiter der Shoah. Die Waffen-SS, der Kommandostab Reichsführer SS und die Judenvernichtung 1939–1945 (= Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart. Band 4). Herausgegeben von Klaus-Michael Mallmann. 2011, S. 13.