Krastjo Krastew, bekannter als „Dr. Krastew“

Krastjo Kotew Krastew (auch Krastyo Kotev Krastew geschrieben, bulgarisch Кръстьо Котев Кръстев; * 31. Mai 1866 in Pirot, damals Osmanisches Reich, heute Serbien; † 15. April 1919 in Sofia, Bulgarien), bekannt als Dr. Krastew (bulg. д-р Кръстев) war ein bulgarischer Sprachwissenschaftler, Übersetzer, Philosoph, erster bulgarischer Literaturkritiker der Neuzeit und Mitglied der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Krastew gehörte neben Pentscho Slawejkow, Petko Todorow und Pejo Jaworow zum literarischen Kreis Misal (bulg. Мисъл - Gedanke). Außerdem ist Krastew der Begründer der Bewegung des Neukantianismus in Bulgarien.

Leben

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Jugend

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Krastjo Krastew wurde 1866 in der damals noch zum Osmanischen Reich (heute zu Serbien) gehörigen Stadt Pirot geboren. Seine Familie zählte zu den wohlhabendsten und sein Vater war im Vorstand der Kirchengemeinde. Als seine Heimatstadt 1878 im Russisch-Osmanischen Krieg von der serbischen Armee besetzt wurde, die bulgarischen Einrichtungen geschlossen wurden und Proteste gegen die serbischen Truppen unter der bulgarischen Bevölkerung ausbrachen, wurden sein Vater und weitere Mitglieder seiner Familien interniert. Nach dem Berliner Kongress 1878 wurde Pirot dem nun unabhängigen Fürstentum Serbien zugesprochen und die Familie von Krastjo Krastew schloss sich der Flüchtlingswelle der Bulgaren an, welche Pirot Richtung Bulgarien verließ. In der Region Pirot und in Südostserbien allgemein lebt bis heute eine bulgarische Minderheit.

In Sofia angekommen, wurde Krastjo im Ersten Sofioter Knabengymnasium eingeschrieben, wo er solides Wissen u. a. in den Fächer Altgriechisch, Französisch, Deutsch, Russisch, Stenographie bekam.

1885 wurde Krastew Student der Philosophie an der Universität Leipzig.

Bibliographie

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Krastew schrieb auch unter den Pseudonymen W. Miroljubow (bulg. В. Миролюбов), Bojan Blagomirow (bulg. Боян Благомиров), S. Delispasow (bulg. С. Делиспасов), К. К. und weitere.

Des Weiteren publizierte Krastew regelmäßig in mehreren Zeitschriften, darunter „Периодическо списание“ (von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften), „Труд“, „Денница“, „Демократически преглед“, „Съвременна мисъл“, „Листопад“, на вестниците „Гражданин“, „Демократ“ und „Народ“. Auch international publizierte er Beiträge über die neue bulgarische Literatur in mehreren Druckmedien, darunter die russische Zeitschrift „Современник“, die Zeitung Europa (rus. „Вестник Европы“) aus Sankt Petersburg und die „Internationale Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik“ aus Berlin.

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Personendaten
NAME Krastew, Krastjo
ALTERNATIVNAMEN Krastew, Krastjo Kotew (vollständiger Name); Krastew, Krastyo Kotev; Krawtew, Dr.; Кръстев, Кръстьо Котев (bulgarisch)
KURZBESCHREIBUNG bulgarischer Sprachwissenschaftler, Übersetzer und Literaturkritiker
GEBURTSDATUM 31. Mai 1866
GEBURTSORT Pirot, Serbien
STERBEDATUM 15. April 1919
STERBEORT Sofia, Bulgarien