6. Reserve-Division

Aktiv 10. September 1914 bis 1919
Staat Königreich Bayern
Streitkräfte Bayerische Armee
Typ Infanterie-Division
Gliederung siehe #Gliederung

Die 6. Reserve-Division war ein Großverband der Bayerischen Armee im Ersten Weltkrieg.

Geschichte

Die Division wurde während des Ersten Weltkriegs am 10. September 1914 aufgestellt und nach Kriegsende 1919 im Rahmen der Demobilisierung der Bayerischen Armee wieder aufgelöst. Als Reservedivision bestand sie zum größten Teil aus mobilisierten Ersatzreservisten, Reservisten und Kriegsfreiwilligen. Einer dieser Kriegsfreiwilligen war Adolf Hitler.

Die ursprünglich für Angriffsaufgaben vorgesehene Division war während des ganzen Krieges ausschließlich an der Westfront eingesetzt, zunächst im Herbst 1914 bei Ypern. Sie verblieb längere Zeit im Stellungskrieg in Französisch-Flandern. Im Herbst 1916 kämpfte sie in der Schlacht an der Somme und im Frühjahr 1917 bei Arras. Als Angriffsdivision verwendete man sie zuletzt bei der Frühjahrsoffensive 1918. Von Spätsommer 1918 bis Kriegsende stand die 6. Reserve-Division wieder in Flandern. Die Division war von der alliierten Aufklärung 1917 noch als zweitklassig angesehen. Wie bei fast allen deutschen Verbänden konstatierte man 1918 einen verminderten Kampfwert.

Gefechtskalender

1914

1915

1916

1917

1918

Gliederung

Uniform und Ausrüstungsteile von Dr. Otto Merkt, Hauptmann des bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments 17, von 1916

Die Gliederung des Verbandes unterlag im Verlauf des Krieges mehrfachen Änderungen. Aufgrund fehlender Verwendungsmöglichkeit verblieb an Kavallerie nur mehr eine Eskadron, während Artillerie und technischen Truppen verstärkt wurden.

Kriegsgliederung am 8. Dezember 1914

Kriegsgliederung vom 30. April 1918

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum[1]
General der Kavallerie z. D. Maximilian von Speidel 30. Oktober bis 15. November 1914
Generalleutnant z. D. Johann Streck 16. November bis 1. Dezember 1914 (in Vertretung)
General der Infanterie Felix von Bothmer 02. bis 25. Dezember 1914
Generalleutnant z. D./General der Artillerie Gustav Scanzoni von Lichtenfels 26. Dezember 1914 bis 11. Januar 1917
Generalmajor Paul Ritter von Köberle 12. Januar 1917 bis 28. Mai 1918
Generalmajor Georg Meyer 29. Mai 1918 bis Ende

Literatur

Einzelnachweise

  1. Konrad Krafft von Dellmensingen, Friedrichfranz Feeser: Das Bayernbuch vom Weltkriege 1914–1918. I. Band, Chr. Belser AG, Stuttgart 1930, S. 197.