Juli Sergejewitsch Iljaschenko (russisch Юлий Сергеевич Ильяшенко, englische Transkription Yulij S. Ilyashenko; * 4. November 1943 in Moskau) ist ein russischer Mathematiker, der sich mit Dynamischen Systemen, Differentialgleichungen und Blätterungen im Komplexen befasst.

Iljaschenko wurde 1969 bei Jewgeni Michailowitsch Landis an der Lomonossow-Universität promoviert.[1] Er war Professor an der Lomonossow-Universität, war am Steklow-Institut und ist Professor an der Cornell University. Außerdem lehrte er an der Unabhängigen Universität Moskau und war deren Rektor.

Er befasst sich unter anderem mit dem, was er als infinitesimales 16. Hilbert-Problem bezeichnet: was kann man über Anzahl und Lage der Grenzzyklen eines planaren polynomialen ebenen Vektorfeldes (das heißt Lösungen einer reellen polynomialen Differentialgleichung, Komponenten vom Grad n) machen? Das Problem ist ungelöst. Iljaschenko benutzte hier neue Techniken der komplexen Analysis (wie die Methode funktionaler Ko-Ketten, functional cochains).[2] Er bewies das reelle ebene polynomiale Vektorfelder nur endlich viele Grenzzyklen haben. Unabhängig zeigte das auch Jean Écalle und ein älterer Beweisversuch von Henri Dulac (1923) wurde von Iljaschenko in den 1970er Jahren als fehlerhaft erkannt.

Er war Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress 1990 in Kyoto (Finiteness Theorems for limit cycles). Er ist Fellow der American Mathematical Society.

Schriften

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Einzelnachweise

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  1. Juli Sergejewitsch Iljaschenko im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Ilyashenko Centennial history of Hilbert´s 16. problem, Bulletin AMS, 39, 2002, 301-354
Personendaten
NAME Iljaschenko, Juli Sergejewitsch
ALTERNATIVNAMEN Ilyashenko, Yulij; Ильяшенко, Юлий Сергеевич (russisch)
KURZBESCHREIBUNG russischer Mathematiker
GEBURTSDATUM 4. November 1943
GEBURTSORT Moskau